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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ich Trot­tel na­tür­lich nur das Al­ler­bes­te an­neh­me, wer­den wir auf dem Pla­ne­ten Er­de ein klei­nes Psy­choschau­spiel zur Un­ter­stüt­zung Ih­rer un­ver­schäm­ten Dis­kri­mi­nie­rung mei­ner Per­son star­ten. Ich möch­te, daß die So­gh­mo­ler ver­stärkt den Ein­druck ge­win­nen, Sie kön­nen je­der­zeit auf die mi­li­tä­ri­sche Macht der Mensch­heit zu­rück­grei­fen. Un­mit­tel­bar nach Ab­bruch die­ser Sen­dung wird die Nach­richt von Nang-Tais an­geb­li­chem To­de ver­brei­tet. Ent­spre­chen­de Fil­me – teils echt, teils im Trick – wer­den über World Te­le­vi­si­on aus­ge­strahlt. Sie sind der ruhm­rei­che Held. Ich schät­ze, das wird Ih­nen ge­le­gen kom­men.«
    Ich hüs­tel­te pein­lich be­rührt. Bei Han­ni­bal schie­nen die Wor­te des Al­ten Schluck­be­schwer­den ver­ur­sacht zu ha­ben.
    Nach­dem Re­ling uns noch ei­ni­ge Se­kun­den be­ob­ach­tet hat­te, schal­te­te er ab.
    Ich starr­te auf den ver­blas­sen­den Bild­schirm und frag­te mich er­neut, wel­cher Un­geist mir den Rat ein­ge­flüs­tert hat­te, ein GWA-Schat­ten zu wer­den.
     
     
4.
     
    Au­ßer mir schi­en an Bord der »1418« nur Cap­tain Gra­ham G. May­koft nicht be­stürzt zu sein.
    Er stand im Hin­ter­grund der Zen­tra­le un­ter ei­nem Kon­troll­bild­schirm. Das grel­le Licht spie­gel­te sich auf sei­ner Stirnglat­ze und hob die Fal­ten in sei­nem har­ten Ge­sicht über­deut­lich her­vor.
    Ich hat­te ihn we­gen sei­ner Hal­tung nicht te­le­pa­thisch ge­tes­tet, denn ich wuß­te, warum die­ser al­te, er­fah­re­ne GWA-Mann nicht eben­falls auf mich ein­drang, schnells­tens auf der Ve­nus zu lan­den.
    May­koft dach­te ähn­lich wie ich; al­so in den Bah­nen ei­nes ZBV-Schat­tens, der je­de Ge­ge­ben­heit auf ih­ren psy­cho-kri­mi­na­lis­tisch fun­dier­ten Hin­ter­grund ab­zu­wä­gen hat­te.
    Han­ni­bal schi­en die­se Re­gel ver­ges­sen zu ha­ben. Er war un­ru­hig, ver­bit­tert und von Zorn er­füllt. Da­zu hat­ten wir auch al­len Grund; zum Zorn und zur Trau­er!
    Wir stan­den mit der »1418« in ei­ner 48-Stun­den-Or­bit­bahn über dem zwei­ten Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems.
    Vor et­wa zwei Stun­den, um 16:06 Uhr, hat­te ich den be­reits er­teil­ten Lan­dungs­be­fehl wi­der­ru­fen.
    Selbst An­ne Bur­ner schi­en mei­ne Ge­dan­ken­gän­ge nicht mehr mit­ver­fol­gen zu kön­nen.
    Han­ni­bal hat­te ei­ni­ge Ma­le einen Psi-Über­fall ver­sucht, war aber in­fol­ge mei­ner Kon­stant­blo­cka­de ab­ge­prallt.
    Der Grund für die je­der­mann über­ra­schen­de Maß­nah­me wa­ren die Hy­per­dim­not­ru­fe ge­we­sen, die wir um 16:06 Uhr auf­ge­fan­gen hat­ten.
    Dies­mal hat­te nicht nur ein Or­tungs­fun­ker sei­ne To­des­angst in die Mi­kro­pho­ne ge­schri­en. Es muß­ten et­wa fünf­zig Mann ge­we­sen sein, die ih­re Vi­si­phon­ge­rä­te gleich­zei­tig auf die bei­den mar­sia­ni­schen Hy­per­dim­sen­der an Bord der La­her­ty-Flot­te ge­schal­tet hat­ten.
    Wä­re es nicht so ge­we­sen, hät­ten wir einen sol­chen Stim­men­wirr­warr nie­mals ver­neh­men kön­nen.
    Die Not­ru­fe hat­ten knapp drei Mi­nu­ten an­ge­hal­ten – dann war ei­ne töd­li­che Stil­le ein­ge­tre­ten.
    Un­se­re Plas­ma­kreu­zer un­ter dem Kom­man­do von Ge­ne­ral­leut­nant Mi­ron La­her­ty hat­ten zu exis­tie­ren auf­ge­hört. Aus den letz­ten Nach­rich­ten ging ein­deu­tig her­vor, daß der Schwe­re Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se über­ra­schend an­ge­grif­fen hat­te.
    Un­se­re vierund­sech­zig Plas­ma­schif­fe wa­ren in­ner­halb von drei Mi­nu­ten in den Atom­glu­ten der Mars­ge­schüt­ze zer­platzt.
    Der KAS­HAT-Kreu­zer hat­te dem­zu­fol­ge mit dem schnel­len und be­rüch­tig­ten Breit­sei­ten­takt der al­ten Mars­flot­te ge­feu­ert. Gut ab­ge­schirm­te Hoch­ener­gie­ge­schüt­ze konn­ten die­se Schuß­fol­ge bis zu fünf Mi­nu­ten aus­hal­ten, oh­ne we­gen ther­mi­scher Über­las­tung aus­zu­fal­len.
    Je nach Men­ta­li­tät hat­ten wir ge­tobt, un­se­re Em­pö­rung her­aus­ge­schri­en, fas­sungs­los auf die Kom­mu­ni­ka­ti­onss­pi­ra­le ge­st­arrt oder ge­weint.
    Es war grau­en­haft ge­we­sen,

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