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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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ihnen die Idee schlicht gegen Geld abkauft, dann sind sie stolz und haben genug zum Leben, um weiter in Ruhe zu erfinden. Professoren sind meist am Ruhm interessiert, nicht am Gelingen einer Innovation. Wenn später jemand mit ihrer Idee Millionen macht, sind sie stolz, das alles höchstpersönlich erfunden zu haben, und sie finden es ungerecht, dass sie selbst mit der Idee allenfalls berühmt werden, der Umsetzende aber reich. Manager sind pfauenstolz, irgendwann Oberboss zu sein. Sie freuen sich oft mehr über die neue Machtfülle, als dass sie am Gelingen interessiert sind. Politiker denken im Durchschnitt mehr an Wahlen als an erfolgreiche Reformen. Dieses Arbeiten mit halbem Herzen an der Sache und mit ganzer Intelligenz am Egowohl führt fast regelmäßig zu allenfalls mittelmäßiger Professionalität.
    Die professionelle Einstellung
    Die Halbherzigkeiten bei der Arbeit empfinden wir meist als Mangel an professioneller Einstellung . Woran erkennen wir solche Defizite?
    • Konzentration auf die geliebten Aspekte der Arbeit und Vermeiden der unangenehmen (»Ich arbeite gerne in Ruhe und hasse es, mich mit anderen zu streiten.«)
    • Zu starker Fokus auf Eigeninteressen, der die Qualität der Arbeit für andere sinken lässt (»Erst die Karriere, dann die Abteilung. Das machen alle, ich wäre schön blöd.« Oder: »Ich habe auch ein Privatleben. Das muss respektiert werden, wenn ich mal mit der Arbeit nicht fertig bin.«)
    • Feste, selbstbewusste Meinung von der eigenen Perfektion, die jede Kritik ärgerlich abperlen lässt (»Ich bin hier schon lange im Job, ich weiß genau, wie der Hase läuft. Mir erzählt niemand etwas.«)
    • Kein Ehrgeiz, professionelle Defizite zu beheben (»Ich arbeite so gut, wie ich kann. Es kann nicht jeder der Beste sein. Es muss auch Indianer geben, nicht nur Häuptlinge.«)
    • Uneinsichtigkeit bei eigenen Unzulänglichkeiten (»Ich bin beim Casting unter seltsamen Umständen ausgeschieden, ich glaube, sie mögen mich nur deshalb nicht, weil ich selbstbewusst bin. Deshalb haben sie mich in unverschämter Weise kritisiert und behauptet, ich könne nicht singen, wahrscheinlich, um mich zu beleidigen.«)
    • Zu starker Fokus auf die enge Sicht am eigenen Arbeitsplatz bei Unverständnis des großen Ganzen (»Man müsste jedem von uns eine eigene Sekretärin geben, dann würden wir effizienter arbeiten.«)
    • Hoffnungslose Großideen, die wegen mangelnder Kenntnis des Gesamtzusammenhangs wirklich für umsetzbar gehalten werden (»Wir müssten meine Idee ganz groß rausbringen und die ganze Firma darauf konzentrieren.«)
    Dem wahren Professional geht es um die Exzellenz seiner eigenen Arbeit und einen Beitrag seiner exzellenten Arbeit zum Ganzen. Wenn er dies nicht ohne Weiteres erzielen kann, überlegt er, wie er die eigenen Fähigkeiten verbessern und damit selbst genügend Exzellenz (»Arete«) zum Einsatz bringen kann.
    Kurzfristig steht die Exzellenz der Arbeit ganz vorn, es geht ja um das Ergebnis. Um dieses zu erzielen, müssen die Mittel zum Zweck hinreichend gut sein.
    Langfristig gesehen steht seine eigene Vortrefflichkeit im Vordergrund, die er stetig ausbaut oder verändert, damit er in Zukunft noch vortrefflichere Arbeit abliefern kann. Gute Professionals vertiefen ihr Spezialwissen und erweitern ihren Horizont (»T-Shape«).
    Gute Professionals suchen Feedback, um ihre Arbeit zu verbessern (nicht, um Lob zu bekommen). Wenn Sie Personalvorgesetzter sind, kennen Sie das wahrscheinlich: Viele Mitarbeiter fragen Sie, wie Sie deren Arbeit finden. Die Mehrzahl kommt in einem Ton wie ein Kind daher: »Papa, ist das gut so?« Daraufhin erwartet sie ein: »Toll, Kind! Brav, Kind. Weiter so!« Mitarbeiter mit wirklich professioneller Einstellung wollen wirklich wissen, wie das Ergebnis beurteilt wird. Sie fragen viele Leute, darunter den Chef, den Superexperten, den Kunden und den Projektleiter. Ihre Arbeit soll ja aus allen Perspektiven »Arete haben«, also vorzüglich sein. Dazu muss man die verschiedenen Sichtweisen der eigenen Arbeit kennen.
    Für mich ist die Haltung von Mitarbeitern gegenüber konstruktivem Feedback sehr bezeichnend. Während echte Professionals nur darüber reden wollen, wie sie besser werden können, sind andere nur auf Lob aus oder sie gehen Feedback aus dem Wege, weil sie Kritik fürchten und Stress vermeiden wollen. Diese anderen wollen also Bestätigung, dass sie so weitermachen sollen , oder sie bevorzugen das Schweigen über ihre Arbeit,

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