Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
des Professionals sehen das Vortreffliche im Geleisteten – sonst ist es nicht professionell!
Es gehört zur Professionalität dazu, dass Kunden und Arbeitgeber das Professionelle sehen! Es ist nicht professionell, nur beispielhaft zu arbeiten! Das Beispielhafte muss auch erkannt und zum Beispiel genommen werden.
Wenn das nicht der Fall ist, wird ja professionelle Arbeit am Kunden vorbei produziert, die nicht seinen Erwartungen entspricht.
Professionelle Intelligenz als Begabung zum Gelingen
In früherer Zeit war zwischen intelligentem Arbeiten und professionellem Gelingen gar kein so großer Unterschied. Das ändert sich.
Beispiel: Betrachten wir einen Universitätsprofessor. Er erzielt in klassischer Manier durch seine Intelligenz Resultate in der Forschung und publiziert sie. Er hat damit seine Arbeit erfolgreich geleistet. Sie ist gelungen. Im Sinne der reinen Forschung führt reine Intelligenz im herkömmlichen Sinne zum Erfolg, weil allein durch sie die Arete von Forschungsergebnissen erarbeitet werden kann. Für Professoren der klassischen Art könnten wir sagen, dass Intelligenz und Professionelle Intelligenz in ihrem Beruf fast zusammenfallen.
Das ändert sich in der neueren Zeit. Die Gesellschaft toleriert nicht mehr, dass Professoren ins Blaue hinein forschen und sich gar nur mit Sujets befassen, die sie interessant finden. Die Gesellschaft will, dass die Resultate eben für sie selbst wichtig sind und nicht nur für die Professoren, von denen viele ihren Job als Mittel zur Selbstverwirklichung sehen. Die Gesellschaft ist nicht mehr mit Ideen zufrieden, die in keinen realen Nutzen münden. Ideen sollen sich in Innovationen transformieren! Deshalb werden heutzutage Forscher aller Art verpflichtet, an der Verwertung ihre Erfindungen energisch mitzuarbeiten. Professoren werden immer stärker gedrängt, mit ihren Forschungsergebnissen »draußen« Geld zu verdienen.
Das Gelingen einer Innovation aber ist eine ungeheuer viel stärkere Leistung als das Erfinden von etwas Neuem! Das Erfinden einer Glühbirne ist nichts gegen den Aufbau eines Stromversorgungssystems, an das die Glühbirnen angeschlossen werden. Die Erfindung eines Autos ist nichts gegen den Betrieb eines Fließbandes. Kunden müssen die Innovation lieben und bezahlen, neue Märkte und Vertriebswege müssen erschlossen werden. Die Umsetzung einer Idee in eine Innovation ist in der Regel um viele Male aufwendiger als das Erfinden.
Damit es am Ende gelingt, eine tolle Idee in etwas Wertvolles am Markt zu transformieren, muss sehr viel mehr als Intelligenz aufgewendet werden. Es muss viel mehr Arete geschaffen werden.
Ein Professor braucht nun die volle unternehmerische professionelle Intelligenz. Zum früheren Denken und Publizieren kommen nun Finanzen, Betriebsgründungen, Verhandlungen, Marketing etc. hinzu.
Es reicht nicht mehr, dass man ein guter Denker, Administrator, Finanzfachmann oder Künstler ist. Die engen Berufsfelder für Spezialisten weiten sich aus. Mit Inselbegabungen oder Inselfähigkeiten kommen immer weniger Professionals aus. Immer mehr von uns müssen Märkte, Kunden, globale Umfelder, fremde Kulturen, ästhetische Moden usw. in einem viel größeren Kontext in ihren Beruf einfließen lassen.
Inselfähigkeiten scheitern zunehmend:
• Erfinder erdenken, was keiner will.
• Manager gründen Firmen, die nie etwas verkaufen.
• Designer entwerfen Produkte, die glatt durchfallen.
• Künstler malen Bilder, die niemand je kauft.
• Wissenschaftler stellen Theorien auf, die so kompliziert sind, dass niemand sie je versteht und die daher auch niemand je anwendet.
• Weltverbesserer reden militant in die Menge, die nicht zuhören will.
• Politiker versuchen sich an Gesetzesentwürfen, deren Scheitern fast jeder vorhersieht.
• Manager setzen Firmen bei erfolglosen Reorganisationen in den Sand.
• Möchtegern-Stars blamieren sich bei Castingshows bis auf die Knochen.
Es gibt nur wenige Menschen, die eine professionelle Aura des Gelingens in alle Richtungen ausstrahlen. Viele erfolgreiche Unternehmer gehören dazu. Wir sprechen von Unternehmergeist, Sinn für das herzhafte Anpacken, geradlinigem Handeln, zuversichtlicher Energie, Herzblut für das Gelingen. Professionelle Menschen handeln gut, und zwar so (ich wiederhole das immer wieder), dass es gelingt.
Warum gelingt so vieles nicht? Erfinder müssen ihre Ideen umsetzen und vermarkten, das mögen sie fast nie. Sie möchten am liebsten jemanden finden, der
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