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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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möchte bis Ende der Woche Kontakt mit den Rebellen haben. Dieser Scheißkerl wird sich gegen uns wenden.«
    Chris blinzelte. »Ich hatte den Eindruck, du hättest ihn an der Angel.«
    »Ja, vorerst. Das Waffenzeug müsste ihn noch eine Weile bei der Stange halten, und die kleine Spitze über das US-Engagement wird Juniors Miami-Verbindungen erst einmal ruhig stellen. Aber letzten Endes haben wir hier ein heruntergekommenes Haus, das jeden Moment einstürzen kann. Der alte Hernan kauft uns im Grunde nichts von dem ab, was wir heute gesagt haben, er spielt nur auf Zeit und wartet ab, was er uns noch alles aus dem Kreuz leiern kann. Und mit einer Hand voll von billigen Streubomben wird er auf Dauer nicht zufrieden sein, mehr können wir uns aber im Augenblick nicht leisten, so, wie die Lage momentan ist. Nein, die Amerikaner werden ihn sich früher oder später schnappen, und ich möchte, wenn es dann so weit ist, schon einen eigenen Akteur in Stellung gebracht haben.«
    »Ja, aber wen?« Chris deutete auf die andere Seite der Glaswand, wo Makin immer noch am Tisch saß und in irgendwelche Fernen starrte. »Das Arschloch da hat es ja geschafft, Diaz zu erledigen. Wer bleibt uns da noch?«
    »Wir werden Barranco nehmen müssen.«
    »Barranco?«
    »Chris, er ist das, was wir zur Verfügung haben. Du hast selbst gesagt, dass Arbenz nicht in der Lage sein wird, dieses Jahr noch einen bewaffneten Aufstand anzuführen.«
    »Ja, aber Barranco. Das ist ein Überzeugungstäter, Mike.«
    »Ach, komm. So fangen sie alle an.«
    »Nein, der ist wirklich ein zweiter Guevara, Mike. Ich glaube nicht, dass wir ihn werden kontrollieren können.«
    Bryant grinste. »Doch, können wir. Beziehungsweise du.« Er blickte sich nach Makin um. Die andere Führungskraft hatte sich noch nicht gerührt. »Ich gehe mit dieser Scheiße zu Hewitt und lass Nick anderweitig einsetzen. Es ist höchste Zeit. Inzwischen köderst du Barranco. Wie, ist mir völlig egal. Flieg selber hin, wenn nötig. Hauptsache, du kriegst ihn dazu, dass er sich mit uns an einen Tisch setzt.«
    Die Worte weckten eine flüchtige Erinnerung, ein Bild von der Hammett McColl-Reise: der karibische Nachthimmel, mit Sternen übersät, die warme Dunkelheit darunter und die Geräusche des nächtlichen Straßenlebens.
    »Du willst, dass ich nach Panama fliege?«
    »Wenn es nötig ist.«
    »Das wird Hewitt nicht gefallen. Immerhin war sie es, die Makin mit diesem Geschäft betraut hat. Es kommt bestimmt nicht gut an, wenn er als die falsche Wahl abgetan wird. Und das noch ganz unabhängig vom Verhältnis zwischen uns. Sie ist ja nicht gerade ein Fan von mir.«
    »Chris, du bist paranoid. Wie ich schon mal sagte, Hewitt ist ein Fan von Geld, und im Moment bringst du jede Menge davon ein. Das ist es doch letzten Endes, was zählt.« Mike grinste erneut. »Wie auch immer, wenn sie Stress macht, geh ich zu Notley. Du bist dabei, mein Freund, ob’s dir gefällt oder nicht. Willkommen im NAME-Geschäft.«
    Im Konferenzzimmer bewegte Makin sich zu guter Letzt doch noch und wandte sich in ihre Richtung. Es war, als hätte er ihre Unterhaltung mit angehört. Er wirkte verraten und verkauft. Chris starrte zurück, versuchte eine leichte Beunruhigung zu vertreiben, die sich nicht abschütteln lassen wollte.
    »Danke.«
    »He, du hast es verdient. Häng dich rein.« Bryant schlang einen Arm um seine Schultern. »Außerdem, wir sind ein Team, verdammt. So, und jetzt wollen wir Hernan Echevarria zum Teufel jagen und ordentlich Kohle machen.«

 
DREIUNDZWANZIG
     
     
    Jemand hatte ein kaputtes Schnellboot neben der Mole festgebunden und es dann einfach versinken lassen. Der Bug ragte nach oben, fest an einem Poller vertäut, aber hinter der fliegenfleckigen Windschutzscheibe bedeckte das Wasser die mit blassem Leder gepolsterte Einrichtung fast bis zum Armaturenbrett. Chris sah einen Fisch, der unter der Oberfläche hing wie ein winziger Zeppelin und am unteren Bogen des Steuers knabberte. Zweige und verrottende Blätter trieben um das versunkene Heck herum, unordentlich hin und her schwankend, als das Kielwasser eines vorbeifahrenden Wassertaxis bis zur Mole schwappte. Kleine Wellen klatschten gegen die Holzstützen. Auf der anderen Seite der Lagune hingen tief stehende Wolken wie graue Zuckerwatte an den Inselbäumen, um dann, Regen hinter sich herziehend, quer über das meerzugewandte Blickfeld zu treiben. Die Sonne war ein undeutlicher Fleck auf dem helleren Grau weiter oben. Die Luft war

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