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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Willkommen.«
    Echevarria hob eine Hand an die Lippen und sah nach links. Das Uplink-Klingeln ertönte erneut, und etwa einen Meter von seinem entfernt baute ein zweites Hologramm sich blinkend und zischend auf dem Tisch auf.
    »Mein Sohn wird an unserem Gespräch teilnehmen.« Der Diktator lächelte, wobei er strahlend weiße Zähne entblößte, offenkundig nicht seine eigenen. »Falls die Gentlemen nichts dagegen haben.«
    Die Ironie war deutlich hörbar, doch dahinter verbarg sich noch Bedenklicheres. Francisco Echevarria hielt sich, wie man wusste, gegenwärtig in Miami auf. Und die Geschwindigkeit, mit der das Hologramm, ohne Einladung, Shorns Datenbarrieren umgehend, aufgetaucht war, ließ die Verwendung von Gerätschaften vermuten, deren Standard weit über das hinausging, was den Gästen des Miami Hilton üblicherweise zur Verfügung stand.
    Er hat sich mit den Scheißamis zusammengetan. Rimshaw oder Meldrick, so muss es sein. Chris suchte nach Halt. Vermutlich Rimshaw. Lloyd Arsch Paul. Calders sind gewöhnlich nicht so großspurig.
    Das neue Hologramm vervollständigte sich. Francisco Echevarria wurde sichtbar, ein attraktiver dunkler Typ, wie üblich in einen Susana-Ingram-Anzug steckend. Sein Gesicht war bereits zorngerötet, und der Zorn, das sah man, wollte raus.
    Mike Bryant nickte ergeben.
    »Selbstverständlich. Wir sind hocherfreut, auch Señor Echevarria bei uns zu haben. Überhaupt, je vielfältiger die Beiträge…«
    »Hijo de puta«, fauchte Echevarria junior ohne Einleitung. »Der einzige Beitrag, den ich für euch habe, ist der, dass ihr schon morgen eine neue Ausschreibung fahren müsstet, wenn mein Vater nicht so sentimental an seinen alten Verbindungen hängen würde. Ich hab die Nase voll von eurer miesen europäischen Falsch…«
    »Paco! Bitte!« Ein Hauch von Amüsiertheit lag in der Stimme des Vaters. Sein Englisch, bemerkte Chris, kultivierte die gedehnte Sprechweise der US-amerikanischen Südstaaten, ganz im Gegensatz zum miamispanischen Sprachrhythmus seines Sohnes. »Diese Herren haben eine Entschuldigung vorzutragen. Es wäre unhöflich, sie nicht anzuhören.«
    Also.
    Chris sah, wie Makins Körper sich anspannte. Er war sich nicht sicher, ob Vater und Sohn es auch bemerkten.
    »Selbstverständlich«, sagte Mike Bryant aalglatt. »Es hat da ein schweres Missverständnis gegeben, und ich fürchte, die Verantwortung liegt bei uns. Als mein Kollege Sie auf unsere Akten über die Rebellen aufmerksam machte, hat er vielleicht nicht ausreichend unserer Sorge Ausdruck verliehen…«
    Echevarria junior schnarrte etwas Unverständliches auf Spanisch dazwischen. Sein Vater sah in seine Richtung, worauf er verstummte. Bryant nickte dem Vater dankbar zu und nahm den Faden wieder auf.
    »… unserer Sorge, dass ein Eindruck von Instabilität neue und skrupellosere Investoren, als wir es sind, auf den Plan rufen würde.«
    Hernan Echevarria lächelte kalt von der anderen Seite des Globus herüber.
    »Dieser Instabilität, von der Sie sprechen, ist begegnet worden. Und Sie haben ganz Recht, Señor Bryant. Von Ihrem Kollegen ist uns die Angelegenheit ganz anders präsentiert worden.« Eins der Peripheriedisplays ließ das einer Übertragung vorangehende Rauschen hören. »Möchten Sie die Mitteilung einmal sehen?«
    Bryant hob die Hand. »Wir haben diese Mitteilung alle gesehen, Colonel. Ich habe nicht die Absicht, Ihre kostbare Zeit länger als unbedingt nötig in Anspruch zu nehmen. Wie ich schon sagte, hier liegt ein Fall von missglückter Kommunikation vor, für den wir die volle Verantwortung übernehmen.«
    Er sah demonstrativ Makin an.
    »General Echevaia.« Es klang, als würden Makin die Worte mit Zangen entrissen. »Ich entschuldige mich. Vorbehaltlos. Für etwaige Missverständnisse. Die zu meinen Lasten gehen mögen. Es war zu keinem Zeitpunkt meine Absicht. Den Eind’uck zu erwecken, wir könnten intechessiert sein, mit Ihren politischen Feinden zusammen…«
    »Den Feinden meines Landes, Señor. Den Feinden unserer nationalen Ehre, der Ehre aller kolumbianischen Patrioten. Verurteilt und verdammt, wie Sie sich erinnern werden, von der katholischen Kirche und allen anderen Symbolen der Rechtschaffenheit auf dem amerikanischen Kontinent.«
    »Ja«, sagte Makin steif. »Ganz wie Sie sagen.«
    »Ich habe hier etwas«, eilte Bryant zu seiner Rettung, »das für Sie von Interesse sein könnte.«
    Einer der in den Tisch eingelassenen Bildschirme erwachte flackernd zum Leben, und Chris

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