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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wärme zum Ausdruck gebrachtem Interesse ermutigt. Chris und Mike ließen es zu, hatten aber ihre Ortungsgeräte ausgefahren, um gefährliche politische Klippen, falls nötig, sofort umschiffen zu können.
    »Natürlich, Solarfarmen sind eine schöne Idee, aber da greift wieder der alte Einwand der Instabilität. Die Infrastruktur ist zu kostspielig und zu sabotageanfällig.«
    »Aber gilt das nicht auch für die Kernenergie? Ich dachte, das Regime wollte zwei von diesen neuen Pollok-Reaktoren bauen.«
    »Ja.« Barranco lächelte grimmig. »Francisco Echevarria ist ein enger Freund von Donald Cordell, dem Vorstandsvorsitzenden der Horton-Energiegruppe. Und die Anlagen werden weit entfernt von Bogota gebaut werden.«
    Carla errötete. »Das ist ja widerlich.«
    »Ja.«
    Mike warf Chris einen warnenden Blick zu und nahm die Flasche in die Hand.
    »Señor Barranco. Noch Wein?«
    »Ich wollte Sie noch etwas über Bogota fragen.« Chris tat so, als müsse er in seinem Gedächtnis graben. »Ach ja. Als ich das letzte Mal dort war, habe ich eine wirklich wunderschöne Kirche in der Innenstadt gesehen. Ich hab mich gefragt…«
    Und so weiter. Falls Barranco derlei Ablenkungsmanöver übel aufnahm, gab er es jedenfalls nicht zu erkennen. Er ließ sich von den Wellen der Unterhaltung tragen und blieb durchwegs höflich. Chris konnte an Carlas Gesichtsausdruck erkennen, dass sie merkte, was lief, aber sie sagte nichts dazu.
    Nur einmal, als Mike Bryant sich zum zweiten Mal zur Toilette begab, bekam die Fassade einen Riss. Barranco nickte ihm hinterher.
    »Solche Sachen stellen kein Problem dar, da, wo Sie arbeiten?«
    »Was für Sachen?«
    Carla schnupfte taktvoll. Chris blickte in die Richtung der Toiletten. Er hatte sich wahrhaftig nichts dabei gedacht.
    »Nun«, sagte Barranco. »Ich will nicht sagen, dass Ihr Kollege ein Problem hat. Aber er ist nicht übermäßig diskret. Im Bogota Hilton, in einem Restaurant voller Gäste, würde das anders aussehen. Selbst unsere herrschenden Familien können es sich heutzutage nicht mehr leisten, ihrem Drogenkonsum in aller Öffentlichkeit nachzugehen.«
    »Dann ist wohl das der Grund dafür, dass Francisco Echevarria so viel Zeit in Miami verbringt.« Ein bisschen zu spät wurde Chris klar, dass er ein bisschen zu viel getrunken hatte.
    Barranco kniff die Augen zusammen. »Ja, vermutlich. Unterdessen benutzt sein Vater die Kampfhubschrauber, die Sie ihm kaufen, um die Kokabauern in die Steinzeit zurückzubomben. Darin steckt eine gewisse Ironie, finden Sie nicht?«
    Schweigen breitete sich aus. Carla schnaubte leise, eine Mischung aus Belustigung und Widerwillen, die Chris verriet, dass von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten war.
    »Ich, äh, das heißt…«, stammelte er. »Es ist an sich nicht die Politik von Shorn, den Kokaanbau zu verbieten. Wir haben im Gegenteil eine Tauglichkeitsstudie erstellen lassen, um zu eruieren, inwieweit die Pflanze sich auf dem legalen Warenmarkt platzieren ließe. Und unsere mit Finanzierungstechniken befasste Abteilung ist sogar bereits in dieser Richtung aktiv geworden.«
    Barranco zuckte die Achseln. »Soll ich jetzt beeindruckt sein? Eine Legalisierung wird nur dazu führen, dass die Kokapflanze den Weg des Kaffees geht. Reiche Leute in New York und London werden noch reicher werden, und die Bauern werden verhungern. Ist das ein Teil des Pakets, das Sie mir hier verkaufen wollen, Chris Faulkner?«
    Das saß. Und umso schmerzhafter, als er die grimmige Befriedigung in Carlas Gesicht sah. Mike war noch nicht wieder aufgetaucht. Sich plötzlich sehr einsam fühlend, machte er einen verzweifelten Versuch, die gute Stimmung am Tisch zu retten.
    »Sie tun mir Unrecht, Señor Barranco. Ich erwähne die Studie nur, um zu demonstrieren, dass wir uns bei Shorn nicht von moralischen Vorurteilen blenden lassen.«
    »Ja, das glaube ich ohne weiteres.«
    Ein schmales, düsteres Lächeln von Carla. Chris fuhr starrsinnig fort.
    »Tatsächlich, wollte ich sagen, kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass eine Platzierung auf dem legalen Markt zu viele Probleme mit sich brächte, als dass sie eine ernsthafte Option darstellte. Zum Beispiel gibt es die sehr reale Befürchtung, dass kurzfristig verfügbare Mittel aus praktisch allen anderen Investmentsektoren abgezogen würden. Und das können wir selbstverständlich nicht zulassen.«
    Das war als humorvolle Bemerkung gedacht, aber niemand lachte. Barranco beugte sich über den Tisch. Seine blauen Augen waren ganz

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