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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hause, ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Straße konzentriert. Im warmen Schimmer des Armaturenbretts ging das Schweigen in Wellen von ihr aus. Chris, immer noch sauer über die Art, wie sie sich mit Barranco verbündet hatte, wandte sich ab und starrte aus dem Beifahrerfenster auf die vorbeiziehenden Lichter der Stadt.
    »Na, das war ja ganz toll«, sagte er schließlich.
    Carla lenkte in die Abbiegespur zur Autobahn. Sie sagte nichts. Hätte Chris sie angesehen, hätte er erkannt, wie nahe am Abgrund sie sich befanden.
    »Mike hängt auf dem Klo und pudert sich seine Scheißnase, Barranco lässt seine politischen Tiraden ab, und du unterstützt ihn auch, als würdest du…«
    »Fang gar nicht erst an, Chris.« Der Saab irrte keinen Moment lang von seiner Beschleunigungsbahn auf der Zufahrtsrampe ab, doch in Carlas Stimme war eine zerklüftete Schärfe, die Chris denn doch veranlasste, sich ihr zuzuwenden.
    »Na ja, stimmt es etwa nicht?«
    »Du solltest darüber entzückt sein. War das nicht heute Abend mein Job? Dafür sorgen, dass dein Kunde sich wohl fühlt. Dass er sich entspannt. War es nicht das, was du gesagt hast?«
    »Ja, das hieß aber nicht, dass du mich zum Affen machen sollst.«
    »Tja, dann hättest du dich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken sollen. Ich bin deine Frau, wie du dich erinnern wirst, nicht irgendeine grinsende Hure vom Eskortservice. Ich verdiene nicht mein Geld mit diesem Scheiß.«
    »Es hat dir ein Scheißvergnügen gemacht zuzusehen, wie Barranco über mich hergefallen ist!«
    Das trug ihm einen Blick von der Seite ein. Volle zwei Sekunden lang starrte sie ihn schweigend an, dann wandte sie ihre Augen wieder der Straße zu.
    »Wirst du Mike Bryant morgen auch so anschreien?«, fragte sie ruhig. »Wegen seiner Toilettenmanieren?«
    »Weich der Scheißfrage nicht aus, Carla.«
    »Ich hatte nicht mitgekriegt, dass du eine gestellt hast.«
    »Es hat dich gefreut, wie Barranco über mich hergefallen ist, stimmt’s?«
    »Du scheinst davon ja schon ziemlich überzeugt zu sein.«
    »Kannst du verdammt noch mal einfach… « Er ballte eine Faust, presste die Lippen zusammen. Hielt die Wut nieder. Zwang sich, mit annähernd normaler Lautstärke zu sprechen. »Beantworte einfach meine Frage, Carla.«
    »Beantworte du erst meine. Hast du Mike auch schon mal so angeschrien?«
    »Mike Bryant ist auf meiner Seite. Egal, was er sonst vielleicht tut, egal, was für Probleme er vielleicht hat, dessen immerhin kann ich mir sicher sein. Ich brauche ihn nicht anzuschreien.«
    »Brauchst du nicht? Oder traust du dich nicht?«
    »Du kannst mich mal, Carla.« Es war fast nur gemurmelt. Die schäumende Wut in ihm war versickert. Sie war nicht völlig verschwunden, aber mit einem Mal war sie kalt, und das erschreckte ihn noch mehr. Machte ihm Angst, denn in der Eiseskälte glaubte er ein langsames Absterben zu fühlen.
    »Nein, du kannst mich mal, Chris.« Ihre Stimme war kaum lauter als seine zuvor, aber sie zischte ihm in den Ohren. »Du willst eine Antwort auf deine Frage? Ja. Es hat mir Freude gemacht heute Abend. Und willst du wissen, was? Es hat mir Freude gemacht zu erleben, dass wenigstens dieses eine Mal ein Mann, der für mehr kämpft als seinen Scheißquartalsbonus, die Oberhand behielt. Es hat mir Freude gemacht zu hören, wie jemand, der sich verantwortlich fühlt für das Wohlergehen anderer Menschen, die Wahrheit darüber sagt, wie deine Übelkeit erregende kleine Welt funktioniert.«
    »Ein Mann, der sich verantwortlich fühlt.« Chris ließ seine locker gebogene Handkante vom Fenster abprallen – müde Andeutung eines Schlags. »Oh, klar. Ein Mann, der Crack und Heroin an die Kinder in den Zonen verkaufen will. Ja, ja, ein ganz toller Held, dieser Barranco. Du hast selber gehört, was er gesagt hat.«
    »Ja, und ich hab gehört, wie Mike Bryant versprochen hat, ihn mit Langley zusammenzubringen, die achtzig Prozent der Innenstädte von Nordamerika beliefern. Langley, mit denen ihr Tag für Tag zusammenarbeitet. Und dieses Wochenende wollt ihr beiden sowohl Echevarria als auch Barranco zum North Memorial ausführen, um ihnen die Waffen zu verkaufen, die sie brauchen, um gegeneinander zu kämpfen. Und da maßt du dir ein moralisches Urteil an? Meine Güte, du könntest sogar einem Simeon Sands noch Lektionen in Heuchelei erteilen. Was für eine Wahl haben wir diesen Menschen gelassen, Chris? Was haben wir denn für sie getan? Warum sollten sie uns nicht alle mit Crack

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