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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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tropischen Nacht. Eine Heimsuchung, wie er sie seit dem Tod von Edward Quain nicht mehr erlebt hatte, heiser gellend in seinem inneren Ohr.
    Der Baseballschläger.
    Er lag in seiner Hand.
    Der Türcode. Fünf piepende kleine Stupser aufs Tastenfeld. Die Glastür ging selbsttätig auf, er stürmte hinein.
    »Faulkner, verdammt, was machst du?«
    Makin, seine Stimme fast mädchenhaft schrill vor Schreck.
    Mike, an einem Seitentisch stehend, um Drinks zu bereiten, drehte sich zu ihm um.
    Echevarria, den Blick an Chris vorbei auf Barranco gerichtet. Sein geschwollenes, jetzt noch fleckiger werdendes Altmännergesicht zuckte, während er sich mühsam hektisch erhob. Seine Stimme schnarrte vor Empörung.
    »Das ist …«
    Chris schlug zu. Den Baseballschläger mit beiden Händen von der Seite geführt, das ganze Gewicht hineingelegt. Voll in die Rippen des Diktators. Er hörte die Knochen knirschen, fühlte durch den Schläger, wie sie nachgaben. Echevarria machte ein Geräusch, als würde er ersticken, und sackte gegen die Tischkante. Rückschwung, noch einmal das Gleiche. Dieselbe Stelle. Der alte Mann schrie gellend auf. Mike Bryant schritt ein. Chris stieß ihm das Schlägerende genau in den Solarplexus. Bryant taumelte rückwärts und sank, nach Luft schnappend, an der Wand nieder. Unter lautem Gebrüll versuchte der andere Uniformierte um den Tisch herum zu seinem Chef zu gelangen. Er stolperte über seinen eigenen Stuhl und ging zu Boden. Chris holte erneut aus. Echevarria hob einen Arm. Der Schläger zerschmetterte ihn mit hörbarem Knacken. Der Alte kreischte. Schläger hochgenommen, das Ganze noch mal. Diesmal erwischte er das Gesicht. Die Nase des Diktators zerbrach, der Knochen über dem einen Auge gab nach. Blut schoss heraus, spritzte warm und nass über sein eigenes Gesicht und die Hände. Echevarria stürzte und lag auf dem Boden, in Fötushaltung zusammengerollt und immer noch schreiend. Chris stellte sich breitbeinig über ihn, in den Knien federnd, und schlug auf ihn ein, als würde er Holz hacken. Zum Kopf, zum Körper, rasend und wahllos. Er hörte heiseres Schreien, es kam von ihm selbst.
    Überall Blut, vom Schläger tropfend, in seinen Augen. Das weiße Schimmern freigelegter Knochen zu seinen Füßen. Würgende, blubbernde Laute von Echevarria.
    Endlich kam jetzt die andere Uniform, wild fuchtelnd, um den Tisch herum auf ihn zugestürzt. Chris, inzwischen zu adrenalinkalter Klarheit gelangt, drehte sich und empfing ihn mit einem Hieb, der mit voller Wucht seitlich am Hals einschlug. Der Mann schnellte zurück, als würde er an unsichtbaren Fäden gezogen. Er landete auf dem Fußboden wie ein auf den Rücken gedrehter Käfer, laute Erstickungsgeräusche ausstoßend.
    Es war zu Ende. Echevarria gab noch ein blubberndes Seufzen von sich und verstummte dann. Anderthalb Meter von ihm entfernt hatte Nick Makin sich endlich wieder hochgerappelt.
    »Faulkner!«
    Chris hob den Knüppel. Sein Gesicht zuckte. Seine Stimme schien aus den tiefsten Tiefen eines Brunnens zu kommen, kratzig schnarrende Töne, die seinen eigenen Ohren vollkommen fremd waren.
    »Bleib stehen, Nick. Sonst bist du auch dran.«
    Er hörte, wie Mike auf die Füße kam. Er blickte zurück zur Tür, durch die er gekommen war. Vicente Barranco stand da und starrte auf das Gemetzel. Chris wischte sich Blut aus dem Gesicht und grinste benommen in seine Richtung. Das Zittern setzte ein. Er warf den Schläger hin, gleich neben Echevarrias zerschlagenen Körper.
    »Okay, Vicente«, sagte er mit zittriger Stimme. »Auf wessen Scheißseite bin ich jetzt?«
     
    »Weißt du, das war nicht unbedingt das Klügste, was ich dich je habe tun sehen.«
    Mike Bryant reichte ihm das Whiskyglas und setzte sich dann wieder hinter seinen Schreibtisch. Chris kauerte sich, immer noch zitternd, in die Sofaecke, in eine Decke gewickelt, welche die Sanitäter ihm geliehen hatten. Vor ihm auf dem Tisch standen die Schachfiguren sich still gegenüber. Der Onyx glitzerte.
    »Tut mir Leid, dass du was abgekriegt hast.«
    Mike rieb sich die Brust. »Ja, und das mit meinem eigenen Schläger. Auch darauf hätte ich gut verzichten können.«
    Chris nahm einen Schluck Whisky, beide Hände ums Glas geschlungen, als handle es sich um heißen Kaffee. Die hochprozentige Flüssigkeit rann in den Magen und wärmte. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich bin einfach durchgedreht, Mike.«
    »Ja, ohne Scheiß.« Bryant starrte ihn finster an. »So weit war ich auch schon gekommen. Chris,

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