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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Wind. »Verdammt, Chris, nun pass aber mal auf. Du kannst bei diesen Sachen nicht persönlich werden. Das ist Geschäft, weiter nichts. Lopez ist unterboten worden, darum geht es, um nichts anderes. Wenn dieser Neue da dieselbe Arbeit für einen Prozentpunkt weniger Provision machen kann, warum, zum Teufel, sollten wir dann noch weiter an Lopez festhalten?«
    »Es ist ein halbes Prozent, Mike. Und er ist ein zwanzigjähriger Killer, direkt aus den Favelas. Woher wissen wir, was er anstellen wird?«
    »Wenn er hungrig ist, wird er sich gut machen. Das ist bei denen immer so.«
    »Meine Güte, was erzählst du denn, Mike? Du warst doch auf der Besprechung. Dieser Typ ist billig und aggressiv, und das ist alles, was wir wissen. Aus dem, was Hamilton uns gezeigt hat, geht doch nicht mal hervor, ob der Mann überhaupt lesen und schreiben kann. Dies ist eine schlechte Entscheidung, Mike. Hier geht’s nicht um Geschäftliches, es ist eine reine Gierentscheidung. Merkst du das nicht?«
    »Was ich merke, ist, dass du auf einen bösen Absturz zusteuerst.« Mikes Stimme wurde milder, aber sie war wie der sanfte Zug eines Stahlseils, das sich spannte. Er kam näher, stand dicht vor ihm. »Ich kann nachvollziehen, warum du dich so verhältst, aber es haut trotzdem nicht hin. Du bist außer Kontrolle geraten. Nicht mehr zu lenken. Und das können wir uns nicht leisten, bei keinem von uns. Es tut mir Leid, was mit deinem Vater passiert ist, wirklich wahr.«
    Chris zuckte zurück. Mike fasste ihn am Arm.
    »Nein, wirklich. Das mit den Zonen und deiner Mutter und allem anderen, was dir zugestoßen ist, das tut mir Leid. Aber es ist Vergangenheit, Chris, und es ist vorbei. Es gibt dir nicht das Recht, allen anderen Leuten hier das Leben zu versauen. Und hiermit erkläre ich dir, hör mir zu, Chris, ich sage dir, dass du ab sofort aus dem NAME-Geschäft raus bist. Ende. Ich bin derjenige, der dich überhaupt ins Team gebracht hat, und jetzt entlasse ich dich wieder. Ist ja nicht so, dass du nicht genug andere Sorgen hättest. Scheiße, Chris, warum gehst du nicht nach Hause? Rede mit Carla, bring dein Leben in Ordnung.«
    Chris schob ihn, beide Handballen gegen die Brust gestemmt, von sich. Für den Bruchteil einer Sekunde verfielen beide Männer beinahe in eine Karatekampfhaltung.
    »Ich hab’s dir schon mal gesagt, Mike. Ich brauch keine Eheberatung von dir.«
    »Chris, du wirfst das Beste weg, was…«
    »Halt’s Maul, verdammt!«, brach es aus ihm heraus, Wut vermischt mit Schmerz. »Was weißt denn du darüber, Mike, was verdammt noch mal weißt du denn?«
    »Ich weiß…«
    Chris schnitt ihm rüde das Wort ab. »Versuch du doch lieber, mal zehn Minuten lang Suki treu zu bleiben, wie wär’s? Versuch mal zur Abwechslung, dich wie ein verantwortungsvoller Vater und Ehemann aufzuführen. Zieh deinen Schwanz aus Sally Hunting raus, aus Liz Linshaw und wo immer du ihn dieser Tage reinsteckst. Da, war das angenehm, Mike? Macht keine Freude, oder?«
    »Ich treffe mich momentan nicht mit Liz«, sagte Mike ruhig. »Sie hat sehr viel zu tun. Und Sally Hunting hab ich seit mindestens sechs Jahren nicht mehr gevögelt. Du solltest erst die Tatsachen prüfen, bevor du die Klappe aufreißt.«
    »Ja, das hätte ich selber nicht besser ausdrücken können.«
    Sie standen sich zappelig gegenüber, getrennt durch eine Ecke der BMW-Motorhaube. Von weither wehte das Geräusch eines einzelnen Fahrzeugs auf dem Ring heran. Schließlich zuckte Mike Bryant die Achseln.
    »Na gut«, sagte er. »Wenn du es denn so haben willst. Aber es bleibt dabei: Du bist aus dem NAME-Vorgang raus, du bist…«
    Sein Telefon begann zu quäken. Eine Grimasse ziehend, fischte er es aus der Tasche und drückte es ungeduldig an sein Ohr.
    »Ja, Bryant. Draußen auf dem Ring, warum? Ja, er ist auch hier.«
    Er reichte Chris das Telefon.
    »Hewitt«, sagte er.
     
    Louise Hewitt saß hinter ihrem Schreibtisch, die Hände auf der Platte ausgebreitet, als seien dort möglicherweise irgendwelche Explosivwaffen verborgen, die auf Fingerdruck aus Chris einen Fettfleck auf dem Teppich machen würden. Ihr Ton war eisig.
    »Na, da bin ich aber froh, dass Sie von Ihrem Picknick auf dem Land wieder zurück sind. Wir müssen hier noch ein, zwei Dinge klären.«
    Chris wartete ab.
    »Vor allem geht es mir darum, dass Ihre die NAME betreffenden Dateien so zügig an Philip Hamilton weitergeleitet werden, wie es elektronisch möglich ist. Er wird auf Ihre Panama-City-Kontakte

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