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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts.«

 
ELF
     
     
    »Einen Drink?«
    Mike Bryant schüttelte den Kopf. »Hab noch mit einem leichten Kater zu tun, danke, Louise. Nur Wasser, falls Sie welches dahaben.«
    »Selbstverständlich.« Louise Hewitt schloss die stahlgetäfelte Tür ihres Spirituosenschranks und griff nach einer blauen Zweiliterflasche auf dem Tisch daneben. »Setzen Sie sich, Mike. Trinken – oder was es auch war – mitten in der Woche, das kann ein ziemlich tödlicher Fehler sein.«
    »Tödlich nicht gerade.« Bryant rieb sich ein wenig die Schläfen, während er sich auf der Couch niederließ. »Aber ein Fehler auf jeden Fall in meinem Alter.«
    »Ja, muss wirklich die Hölle sein, wenn man vierunddreißig ist. Ich kann mich noch schwach daran erinnern.« Hewitt goss Wasser in zwei Gläser und setzte sich auf die Sofakante gegenüber. Sie sah ihn forschend an. »Nun, ich werde keinen Toast auf Sie ausbringen, wenn ich Wasser im Glas habe, aber ein Glückwunsch darf es doch sein. Ich habe gerade eben mit Bangkok telefoniert. Die Kambodscha-Studie, die Sie abgeworfen haben, als Sie zuletzt da waren, ist endlich auf dem richtigen Guerillakopf gelandet.«
    Bryant richtete sich auf und vergaß seinen Kater.
    »Kambodscha? Die Aitsch-Kriegskiste?«
    Hewitt nickte. »Die Aitsch-Kriegskiste, wie Sie es so elegant ausdrücken. Wir haben einen Führer einer Koalition von Guerillagruppen, der bereit ist, mit uns ins Geschäft zu kommen. Khieu Sary. Schon mal gehört?«
    Bryant trank aus seinem Wasserglas und nickte. »Yeah, an den erinnere ich mich. Arroganter Scheißkerl. Hatte Vorfahren in der originalen Khmer Rouge oder so.«
    »Yeah.« Es lag ein Hauch von Spott in Hewitts Echo der herausgegrunzten Silbe. »Tja, sieht so aus, als würde dieser Sary Waffen und Bargeld brauchen, um sein Bündnis zusammenzuhalten. Die kambodschanische Regierung ist im Begriff, eine Amnestie anzubieten für alle Heroinrebellen, die freiwillig ihre Waffen abliefern. Wenn das passiert, ist die Koalition gestorben, und Sary verliert seine Machtbasis. Aber wenn er sich halten kann, wäre er laut unseren Quellen in Bangkok imstande, innerhalb von zwei Jahren auf Phnom Penh zu marschieren.«
    »Optimistisch…«
    »… sind die lokalen Vertreter immer. Sie wissen, wie es ist, sie malen in rosigen Farben, damit man anbeißt. Aber dieser Typ hat schon öfter einen guten Riecher gehabt. Ich bin geneigt, ihm zu folgen. Sie sollten also schnellstens Ihren Reed and Mason rauskramen, denn die Sache liegt jetzt in Ihren Händen, Mike.«
    Mike Bryants Augen weiteten sich. »In meinen?«
    »Ganz allein in Ihren.« Hewitt zuckte die Achseln. »Sie haben die Voraussetzungen geschaffen, Sie haben die Leitungserfahrung, um es durchzuziehen. Wie ich schon sagte: Glückwunsch.«
    »Danke.«
    »Das Angebot ist nicht unangefochten«, sagte Hewitt beiläufig.
    Bryant grinste. »Welche Überraschung. Nakamura?«
    »Sowohl Nakamura als auch Acropolitic. Nakamura muss gleich lautende Informationen über Sary gehabt haben, sie bieten ihm im Wesentlichen den gleichen Deal an, den Sie in Bangkok gebastelt haben, und der Mistkerl ist schlau genug, zu wissen, dass die Preise fallen, wenn wir alle in die Ausschreibung gehen müssen.«
    »Und Acro?«
    »Die haben das Status-quo-Mandat. Sind offizielle Wirtschaftsberater des kambodschanischen Regimes. Sie sind mit dabei, um das Angebot niederzuschlagen, bevor es irgendeine Wirkung entfalten kann. Es ist schon alles geklärt mit Handel und Finanzen.«
    »Wo wird’s ausgetragen?«
    »Im Norden. Dreihundert Kilometer Duellstrecke, die Verträge sollen im Konferenzsaal sechs im Tebbit Centre unterzeichnet werden. Wer nicht mit Blut an den Rädern zurückkehrt, braucht gar nicht zurückzukehren. Wie es heißt, wird Nakamura Mitsue Jones aufbieten. Sie wird eingeflogen, um das UK-Team anzuführen. Acropolitic hat zwar niemanden in der Liga, aber auch die werden zweifellos ihre Besten schicken. Sie bekommen ein Dreierteam, Sie eingeschlossen, um gegen beide anzutreten. Vorschläge?«
    »Nick Makin. Chris Faulkner.« Keinerlei Zögern in Bryants Stimme.
    Hewitt blickte zweifelnd. »Ihr Schachkumpan, wie?«
    »Er ist gut.«
    »Persönliche Gefühle dürfen bei fachlichen Erwägungen keine Rolle spielen, Mike. Das wissen Sie. Es ist schlecht fürs Geschäft.«
    »Ganz recht, das weiß ich. Und ich will Faulkner haben. Sie sagten, es liege in meinen Händen. Louise. Wenn Sie nicht…«
    »Makin mag Faulkner nicht«, sagte Hewitt spitz.
    »Makin mag

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