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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chris. Sie sind der Held der Stunde. Und das so kurz nach Ihrem Wechsel. Sie müssen im siebten Himmel schweben.«
    »Uh, ja.« Er zuckte die Achseln. »Das ist halt mein Job.«
    »Ein Job, der Ihnen Spaß macht?«
    Hewitts Blick auf sich gerichtet wissend, fabrizierte Chris ein Lächeln. »Ich wäre nicht in diesem Beruf tätig, Liz, wenn er mir keinen Spaß machen würde.«
    »Natürlich.« Linshaw schien bekommen zu haben, was sie wollte. Sie wandte sich Hewitt zu. »Nun, Louise, Sie haben das Ganze in die Wege geleitet. Was sagen Sie zur Vorstellung Ihrer Mannschaft?«
    Chris schaltete wieder ab, als Hewitt sich anschickte, die fernsehüblichen Plattitüden von sich zu geben.
     
    »Was hatte denn das zu bedeuten?«
    Er stellte Bryant diese Frage, als sie später in der Hotelbar des Tebbit Centers vor ihren Whiskygläsern saßen. Vom Wind gepeitschter Regen schlug kraftlos gegen die große Fensterfront, die den Blick auf eine nasse und düstere Hügellandschaft freigab. Makin hatte schon früh die Segel gestrichen und als Entschuldigung angeführt, dass er im Morgengrauen schon wieder rausmüsse. Es war ziemlich offensichtlich, dass er über Chris’ Gastauftritt in Liz Linshaws abendlicher Sondersendung sauer war. Übliche Praxis in den Berichten über Ausschreibungen war es, nur den Teamleiter und den Geschäftsführer der Abteilung zu interviewen, aber von dem Moment an, als man ihn aus den Trümmern seines BMWs befreit hatte, war Bryant nicht müde geworden, Chris’ Leistung ins hellste Licht zu rücken. Makin war auffallend unerwähnt geblieben.
    »Das?« Bryant zeigte ein schiefes Grinsen. »Na ja, sagen wir mal, ich bin momentan nicht gerade der Geschmack des Monats bei Miss Linshaw.«
    Chris runzelte die Stirn. Er war immer noch ein bisschen mit den Nerven herunter nach dem Duell und musste feststellen, dass seine Gedanken immer wieder abirrten, wenn er versuchte sich zu konzentrieren. Gleichzeitig aber spuckte sein Gehirn, als wolle es seine schwache Vorstellung in anderen Bereichen kompensieren, Erinnerungsstücke von ungeheurer Genauigkeit aus. Als würde er eine Tonbandaufnahme abhören, so klangen ihm jetzt die Worte im Ohr, die Liz Linshaw im Radio gebraucht hatte, an jenem ersten Morgen, als er in die Stadt gefahren war, seinen neuen Job bei Shorn anzutreten: Wir haben immer noch nichts zu der No-Name-Herausforderung gegen Mike Bryant von Shorn Associates. Keine Ahnung, wo Sie sich rumtreiben, Mike, aber falls Sie mich hören können: Wir sind gespannt, von Ihnen zu hören. Er versuchte sich Bryants und Linshaws Körpersprache an jenem Abend der Quartalsrückblickparty vor Augen zu führen, aber seine Erinnerung war zu alkoholumnebelt, als dass er ihr hätte trauen können.
    »Habt ihr miteinander, äh…?«
    Bryant grinste und versenkte die Hälfte seines Whiskys. »Falls dieses taktvolle äh für gevögelt stehen sollte, dann heißt die Antwort: ja. Ja, wir haben miteinander gevögelt.«
    Chris saß still, dachte an Suki.
    Als habe er seine Gedanken gelesen, sagte Bryant: »Es war nichts Ernsthaftes. Was gegen den Juckreiz tun, weißt du. Sie steht halt auf Fahrer, so, wie manche Typen auf italienischen Holoporno stehen. Die Sache spielte sich zu der Zeit ab, als Suki gerade, na ja, nicht zur Verfügung stand. Kurz nach der Geburt von Ariana.« Er zuckte die Achseln. »Wie gesagt, nichts Ernsthaftes.«
    Chris versuchte sich eine angemessene Frage auszudenken, um kein betretenes Schweigen entstehen zu lassen. Im Hintergrund rieselte irgendetwas extrem Fades aus den Barlautsprechern.
    »Wie lange hat’s denn gedauert?«
    »Tja.« Bryant wandte sich ihm ganz zu, hatte die Verlegenheit abgestreift. »Im Anfangsstadium ungefähr acht Monate. Ich kann dir sagen, Chris: Sie war heiß. Waren wir alle beide. Sie machte gerade ihre große Recherche über Conflict Investment, für eine Fernsehserie und dann auch für dieses Buch, du weißt schon, Die neuen Asphaltkrieger. Daher haben wir uns oft getroffen, ohne dass sich jemand darüber wundern musste. Sie führte also diese Interviews, und hinterher, wenn die Kamera aus war, haben wir wie die Karnickel gevögelt, wo immer es eine abschließbare Tür gab. Ich hab immer schon einen hochgekriegt, wenn ich nur mit ihr geredet hab vor der Kamera. Auch als die Serie abgeschlossen war, haben wir uns zwei-, dreimal die Woche zum Ficken getroffen, in Hotels irgendwo in der Stadt oder im Auto. Das hat ihr wirklich gefallen, im Auto. Dann ist es irgendwie

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