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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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nickte Louise Hewitt nüchtern zustimmend. »Aber bedenken Sie: Die Situation in Kambodscha ist eine extreme. Wir dürfen diese Menschen nicht als Teilchen in einem theoretischen Wirtschaftsmodell betrachten. Sie sind in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt, in dem es um die Zukunft ihres Landes geht. Wir von Shorn sind soeben zu ihren Geldgebern ernannt worden. Wir sind dazu bestimmt, diese Menschen finanziell auszurüsten und zu beraten und, das darf ich hinzufügen, uns einen angemessenen Teil ihres BSPs als Honorar zu sichern. Also, wenn Sie Kambodschanerin wären, welche Art von Manager würden Sie sich wünschen? Einen Wirtschaftstheoretiker im Anzug, der mit Computermodellen herumfuchtelt und Ihre Lebenswirklichkeit vom anderen Ende der Welt her definieren will? Oder einen Krieger, der sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um sich seinen Platz an Ihrer Seite zu verdienen?«
    »Sie bezeichnen sich als Krieger.« Linshaw machte eine elegante Handbewegung, die man als Anerkennung deuten mochte. »Und die Tatsache, dass es Ihr Team ist, das wir heute hier im Tebbit Centre begrüßen dürfen, untermauert natürlich diesen Anspruch. So weit, so gut. Aber folgt daraus unbedingt, dass Sie auch die besten Ökonomen für diese Aufgabe sind? Muss ein guter Ökonom Blut an den Händen kleben haben?«
    »Ich würde sagen, ein in der freien Marktwirtschaft tätiger Ökonom hat Blut an den Händen, oder er macht seine Arbeit nicht richtig. Der Markt bringt es mit sich, der Markt und die Entscheidungen, die er uns abverlangt. Es sind harte Entscheidungen, Entscheidungen, bei denen es um Leben und Tod geht. Wir müssen diese Entscheidungen treffen, und wir müssen sie gut treffen. Wir müssen fest entschlossen sein, gute Entscheidungen zu treffen. Das Blut, das uns heute an den Händen klebt, ist das Blut unserer weniger entschlossenen Kollegen, und das sagt etwas aus. Ihnen, Liz, unserem Publikum und vor allem unseren kambodschanischen Kunden signalisiert dieses Blut, dass wir nicht zögerlich sein werden, wenn die harten Entscheidungen anstehen.«
    »Wie denken Sie darüber, Chris?« Liz Linshaw drehte sich abrupt in seine Richtung. »Sie haben heute Mitsue Jones eliminiert. Was fehlte Ihrer Meinung nach dem Nakamura-Team, das es Ihnen ermöglichte, die Oberhand zu behalten?«
    Chris blinzelte. Er war nicht ganz bei der Sache gewesen.
    »Ich denke, ah. Ähm, sie waren schon sehr starke Gegner, aber…« Er versuchte sich auf die Antwort zu besinnen, die sie vorher, beim Durchgang der Frageliste mit dem Produzenten der Sendung, ausgearbeitet hatten. »Aber, äh, ihre Zusammenarbeit als Team schien mir nicht sehr flexibel zu sein. Als es trotz der Falle, die sie gestellt hatten, nicht so lief wie erwartet, haben sie recht schwerfällig reagiert.«
    »War es das erste Mal, dass Sie gegen Nakamura gefahren sind, Chris?«
    »Ja. Ähm, also abgesehen von einigen informellen Scharmützeln, ja.« Chris lief allmählich warm. »Als ich noch bei Hammett McColl war, bin ich zweimal im Rahmen von Konsortiumgeboten gegen Nakamura-Juniormanager gefahren, aber das war nicht vergleichbar. Bei einem Konsortiumgebot kommt man sich schnell einmal in die Quere. Die Teilnehmer haben in der Regel nicht viel Zeit für die Vorbereitung. Es ist leicht, einen Teamkeil zu sprengen. Dieses war eine völlig andere Geschichte.«
    »Ja.« Sie lächelte ihm strahlend zu. »Gab es einen Moment, wo Sie fürchteten, dass Shorn gegen Nakamura unterliegen würde?«
    Hewitt beugte sich vor, sichtlich aufgebracht.
    »Ich glaube nicht, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt so eng wurde«, sagte Bryant.
    »Ja, aber Sie waren die meiste Zeit des Duells in Ihrem zerstörten Auto eingesperrt, Michael.« Es lag ein Hauch von Bissigkeit in Linshaws Stimme. »Chris, Sie waren ja derjenige, der Jones tatsächlich besiegt hat. Gab es einen kritischen Moment?«
    »Ich…« Chris sah zu Bryant hinüber, der ein recht dünnes Lächeln im Gesicht trug. Die Schultern des Hünen hoben sich zu einem kaum merklichen Zucken. Hinter ihm zeigte Hewitt so viel Emotion wie ein Granitblock. »Ich glaube, auf den Trick mit dem Flugkörper haben wir so reagiert, wie sie es geplant hatten – und die Jury berät immer noch darüber, ob das ein legales Manöver war oder nicht –, aber sobald Nakamura tatsächlich auf den Plan trat, waren wir eigentlich nicht mehr ernsthaft in Schwierigkeiten.«
    »Verstehe.« Liz Linshaw beugte sich vor. »Dies ist ein großer Moment für Sie, nicht wahr,

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