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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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man als Terrorismus bezeichnen könnte.«
    »Ja, und den Grund dafür siehst du gerade vor dir. Lästere also nicht rum, Alter.« Bryant trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Trotzdem, das hier wird ewig dauern. Wollen wir frühstücken gehen?«
    Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter. Chris drehte sich um. Einige Häuserfronten entfernt an der Straße, durch die sie gerade gekommen waren, war ein schmieriges Schild zu sehen, auf dem Cafe stand. Menschen strömten ein und aus, Papiertüten und Dosen in kreischenden Farben in den Händen.
    »Da drin?«
    »Klar. Billig und fies, schön fettig. Genau das, was du jetzt brauchst.«
    »Das glaubst du.« Chris war etwas mulmig zumute, wenn er daran dachte, was Mike mit Griff Dixons Auge gemacht hatte. »Schätze, ich werde mich mit ’nem Kaffee begnügen.«
    »Ganz wie du willst.« Bryant legte den Rückwärtsgang ein und ließ den BMW die Straße entlangbrettern. Der Motor heulte auf angesichts all der überflüssigen Umdrehungen, die ihm abverlangt wurden. Die Fußgänger stoben auseinander, um nicht überfahren zu werden. Auf Höhe des Cafes stieg Bryant auf die Bremse und ließ den Wagen in einem alles andere als schulmäßigen Winkel zum Bordstein halten. Er grinste.
    »Alter, Parken in diesem Teil der Stadt ist doch echt geil.«
    Beim Aussteigen begegneten ihnen feindselige Blicke. Bryant lächelte kalt und sicherte das Auto mit hochgehaltener, für alle sichtbarer Fernbedienung. Jemand hinter Chris schnarrte etwas Unverständliches und zog Schleim hoch. Von den Ereignissen der Nacht reizbar geworden, drehte Chris sich um. Der Speichel glänzte gelb und ganz frisch in der Nähe seiner Füße. Nichts, was er derzeit gebrauchen konnte.
    Er blickte forschend in die Gesichter der Umstehenden. Meistenteils traten sie von einem Fuß auf den anderen und sahen weg, aber ein junger Schwarzer hielt stand und starrte zurück.
    »Haben Sie mir etwas zu sagen?«, fragte ihn Chris.
    Der Mann schwieg, sah aber nicht weg. Sein weißer Begleiter legte eine Hand auf seinen Arm. Bryant kam gähnend und sich streckend ums Auto herum.
    »Probleme?«
    »Keine Probleme«, sagte der Weiße und zog seinen Freund weg.
    »Gut, dann seht mal zu, dass ihr in die Füße kommt.« Bryant zeigte mit dem Daumen die Straße hinauf. »Das ist eine mächtige Schlange da hinten. Kommst du, Chris?«
    Er schob die Tür des Cafes auf, und sie bahnten sich einen Weg an den vor dem Abholtresen Wartenden vorbei nach hinten, wo die Tische mit Bedienung standen. Dort gab es keine Kundschaft außer einem in Schwarz gekleideten alten Mann, der ganz für sich saß und in einen Teebecher starrte.
    »So, das hier wird es tun.« Mike glitt auf eine Bank und schlug mit den flachen Händen einen Trommelwirbel auf die Tischplatte. »Ich bin am Verhungern.«
    Das Speisenangebot war mit leuchtend purpurrotem Markierstift auf die abwaschbare Tischoberfläche gekritzelt. Chris warf einen Blick darauf und sah schnell wieder weg, nervös wegen der Kundenschlange in seinem Rücken. Er kannte das Essen. Er hatte seine ganze Jugend über in Läden wie diesem gegessen, und mitunter, nach einer Mechanikersause mit Carla und ihren Kollegen von Mel’s AutoFix, tat er es heute noch. Ähnlich wie bei den Primetime-Satellitenprogrammen handelte es sich um eine grell gewürzte, nicht näher identifizierbare Masse, abgeschmeckt mit lautstark annoncierten Vitamin- und Mineralienzusätzen. Die Würste enthielten im Durchschnitt etwa dreißig Prozent Fleisch, und der Frühstücksspeck war von injiziertem Wasser aufgeschwollen. Er war froh, dass er keinen Appetit hatte.
    Eine Kellnerin bemühte sich an ihren Tisch.
    »Wünschen?«
    »Kaffee«, sagte Chris. »Milch. Ein Glas Wasser.«
    »Ich nehme das große Frühstück«, sagte Mike aufgeräumt. »Gibt’s da Eier zu?«
    »Wir haben nur Eiersatz«, sagte die Kellnerin mürrisch.
    »Aha. Dann geben Sie mir man lieber, öh, sechs davon. Und viel Toast. Und auch für mich Kaffee. Schwarz.«
    Die Kellnerin drehte sich um und schlurfte davon. Mike blickte ihr hinterher.
    »Freundlich hier.«
    Chris zuckte die Achseln. »Sie wissen halt, was wir für welche sind.«
    »Ja, nämlich solche, die ihnen ein gewaltiges Trinkgeld geben würden, wenn sie sich nur zu ganz gewöhnlicher Höflichkeit bequemen könnten. Eine verdammt kurzsichtige Einstellung, wenn du mich fragst.«
    »Mike.« Chris beugte sich über den Tisch. »Was erwartest du? Die Klamotten, die du gerade trägst, kosten mehr, als

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