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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Re­ling per­sön­lich kam, hat­te er et­was Wich­ti­ges auf dem Her­zen. Das Thea­ter war nicht mehr nö­tig. Ich schritt auf den wei­ten Ein­gang zu und er­reich­te ihn im sel­ben Au­gen­blick, in dem Re­ling auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te der Vor­hal­le aus dem An­ti­grav stieg. Er wur­de be­glei­tet von ei­nem Dut­zend Of­fi­zie­re »mei­ner Flot­te«.
    »Ich glau­be, wir kom­men oh­ne den Un­sinn aus«, sag­te Re­ling an­stel­le ei­ner Be­grü­ßung. Sein Ge­sicht war düs­ter. Es war ihm an­zu­mer­ken, daß er die­sen Gang nicht ger­ne un­ter­nahm.
    »En­de der Pro­be!« schrie ich in den Saal hin­ein.
    Tront­mey­er nahm den Be­fehl auf und gab ihn wei­ter. Der Thron­saal leer­te sich au­gen­blick­lich. Nur Bot­cher, mein Ad­ju­tant, und Han­ni­bal blie­ben zu­rück. Auch Re­lings Es­kor­te war wie­der an die Ober­flä­che zu­rück­ge­kehrt.
    »Ich ha­be Ih­nen den Ent­schluß der Son­der­sit­zung der In­ter­na­tio­na­len Ab­wehr-Ko­ali­ti­on zu über­brin­gen«, be­gann Re­ling.
    Ich blick­te ihn nur an und sag­te kein Wort. Ein ent­setz­li­cher Ver­dacht stieg in mir auf. Konn­te das wahr sein? Wür­de man mir …
    »Die Ko­ali­ti­on hat ent­schie­den, daß die Welt ge­fun­den wer­den muß, von der der ver­derb­li­che Strom an Ver­sor­gungs­gü­tern aus­geht«, fuhr der Al­te fort. »Sie er­hal­ten hier­mit den Auf­trag, ein Raum­schiff der Por­cu­pa-Klas­se mit drei­tau­send Mann Be­sat­zung zu ver­se­hen, die un­be­kann­te Ver­sor­gungs­welt an­zu­flie­gen und den dor­ti­gen Trans­mit­ter ent­we­der um­zu­pro­gram­mie­ren oder zu ver­nich­ten!«
    Ich starr­te ihn sprach­los an. Ich woll­te et­was sa­gen, woll­te lauthals pro­tes­tie­ren, aber kein Wort kam mir über die Lip­pen. Plötz­lich je­doch zer­brach et­was in mei­nem In­nern. Ein Damm barst, hin­ter dem sich die Auf­re­gun­gen, Ent­täu­schun­gen und Fru stra­tio­nen der ver­gan­ge­nen Ta­ge auf­ge­staut hat­ten. Mei­ne Stimm­bän­der wa­ren plötz­lich wie­der frei.
    »Sie sind über­ge­schnappt!« schleu­der­te ich dem Ge­ne­ral ent­ge­gen.
     
     

3.
     
    Er er­wi­der­te mei­nen Blick ernst und ru­hig.
    »Un­ter den Um­stän­den«, sag­te er nach ei­ner ge­rau­men Wei­le, »neh­me ich Ih­nen die­sen Aus­bruch nicht übel, Kon­nat. Aber viel­leicht wer­fen Sie ein­mal einen Blick auf un­se­re La­ge.« Er hat­te die Ar­me auf dem Rücken ver­schränkt und be­gann mit lang­sa­men Schrit­ten durch den lee­ren Thron­saal zu spa­zie­ren. Ich blieb an sei­ner Sei­te. Han­ni­bal folg­te uns, und den Ab­schluß der merk­wür­di­gen Grup­pe mach­te der stets dienst­eif­ri­ge Phi­lip Bot­cher.
    »Wenn die Gü­ter­zu­fuhr nicht ge­stoppt wird«, er­läu­ter­te Re­ling, »ist die Er­de in we­ni­gen Wo­chen ei­ne to­te Welt. Ent­we­der, weil sie auf­ge­hört hat, sich zu dre­hen, oder weil Frem­de uns in­fol­ge der Auf­ri­ßim­pul­se ent­deckt und be­setzt ha­ben. In die­ser La­ge gibt es, da wir einen An­griff auf den Trans­mit­ter un­ter der Erd­ober­flä­che nicht ris­kie­ren kön­nen, nur einen ein­zi­gen Aus weg: wir müs­sen den Sen­de­trans­mit­ter fin­den und ihn ab­schal­ten – so oder so!«
    Er blieb ste­hen und sah mich an.
    »Nein, spre­chen Sie jetzt noch nicht!« be­fahl er, als er sah, daß ich pro­tes­tie­ren woll­te. »Es ist kei­nes­wegs so, als hät­ten wir die Mög­lich­keit nicht, die frem­de Welt ers­tens zu fin­den und zwei­tens an­zu­flie­gen. Wir ver­fü­gen über ein un­ge­heu­er leis­tungs­fä­hi­ges Re­chen­ge­hirn, das die Auf­riß­flut des Sen­de­trans­mit­ters oh­ne viel Mü­he an­mes­sen und aus­wer­ten kann. Die Po­si­ti­on des Ver­sor­gungs­pla­ne­ten wird uns da­durch be­kannt. Und zwei­tens sind wir im Be­sitz Hun­der­ter von Raum­schif­fen, die für die über­licht­schnel­le Raum­schif­fahrt aus­ge­stat­tet und wohl in der La­ge sind, je­de denk­ba­re Di­stanz in­ner­halb un­se­rer Milch­stra­ße zu über­win­den. Warum al­so be­die­nen wir uns nicht die­ser bei­den Mit­tel, um un­ser Ziel zu er­rei­chen? Weil wir kaum mit den mar­sia­ni­schen Raum­schif­fen um­zu­ge­hen ver­ste­hen? Weil die paar Mann, die

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