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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die In­ter­na­tio­na­le Ab­wehr-Ko­ali­ti­on er­war­tet, daß die Be­sat­zung der BA­PU­RA zum größ­ten Teil aus Frei­wil­li­gen be­steht. Ist ei­ner der An­we­sen­den nicht be­reit, sich dem be­vor­ste­hen­den Un­ter­neh­men frei­wil­lig zur Ver­fü­gung zu stel­len?«
    Sie sa­hen mich zu­erst be­stürzt an. Dann zuck­te es ver­rä­te­risch um Cap­tain Lis­ter­mans Mund, und als Han­ni­bal schließ­lich ein ver­ächt­li­ches Knur­ren aus­stieß, fing er hellauf zu la­chen an.
    »So köst­lich ha­be ich es noch nie je­mand for­mu­lie­ren hö­ren, Sir«, stieß er her­vor. »Wer möch­te es Ih­nen da noch an­tun, mit ei­nem Nein zu ant­wor­ten!«
    Sno­fer, un­ser Spe­zia­list für mar­sia­ni­sche Raum­schiff­strieb­wer­ke, ver­zog säu­er­lich das Ge­sicht, sag­te je­doch kein Wort. Na­ru Ke­no­ne­we, un­ser Chef­pi­lot, grins­te ver­hal­ten. Jo­sua Aich, Mars­ex­per­te und Hoch­ener­gie­phy­si­ker, hat­te noch im­mer den Aus­druck der Be­stür­zung auf dem Ge­sicht. Er war ein nicht son­der­lich hoch­ge­wach­se­ner Mann mit schloh­weißem Haar. Wie ich ihn kann­te, hielt er mei­ne Fra­ge wahr­schein­lich für ei­ne Zu­mu­tung. Aich war ein Mann der al­ten Schu­le: für ei­ne Sa­che, die er für wich­tig hielt, ging er durchs Feu­er, selbst wenn er ge­nau wuß te, daß er in den Flam­men um­kom­men wür­de.
    »Ich se­he, daß in die­sem Punkt Ein­stim­mig­keit herrscht«, stell­te ich fest. »Ich ha­be Sie heu­te hier zu­sam­men­ge­ru­fen, um von Ih­nen, den Fach­leu­ten, zu er­fah­ren, wie­viel Aus­sicht auf Er­folg un­ser Un­ter­neh­men über­haupt hat. Ich bin mir dar­über im kla­ren, daß wir uns eher die Hälse bre­chen als un­ser Ziel er­rei­chen. Aber ich bin ein Pe­dant und möch­te gern wis­sen, ob mei­ne Über­le­benschan­cen vier­zig, zehn oder nur ein Pro­zent be­tra­gen. Cap­tain Sno­fer, Sie ha­ben das ers­te Wort!«
    Sno­fer war ein ty­pi­scher Tech­no-Spe­zia­list der GWA. Aus­ge­bil­det auf den bes­ten Hoch­schu­len der Er­de, Be­sit­zer ei­nes Dok­to­rats der In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten war er früh zu ei­nem Spe­zia­lis­ten ge­wor­den und be­gann, sich zu ei­nem je­ner welt­frem­den Men­schen zu ent­wi­ckeln, die über ihr Fach­ge­biet al­les und über den Rest der Welt so gut wie nichts wis­sen. Er war nichts­de­sto­we­ni­ger ein Mann, mit dem es sich gut aus­kom­men ließ.
    »Ich kann na­tür­lich nur Ver­mu­tun­gen äu­ßern, Sir«, ant­wor­te­te er in sei­ner cha­rak­te­ris­ti­schen, vor­sich­ti­gen Art. »Wir ha­ben mit der BA­PU­RA ei­ni­ge Flü­ge un­ter­nom­men, die samt und son­ders zu­frie­den­stel­lend ver­lie­fen. Die Bord­po­sitro­nik nahm uns al­le Pro­ble­me ab. Al­ler­dings ha­ben wir kein ein­zi­ges Mal ver­sucht, in den über­licht­schnel­len Flug zu ge­hen. Was da­bei pas­sie­ren wird, kann ich un­mög­lich vor­her­sa­gen. Selbst wenn die Bord­po­sitro­nik wil­lens ist, be­steht im­mer noch die Mög­lich­keit, daß im Lau­fe der vie­len Jahr­tau­sen­de, die die BA­PU­RA still­ge­le­gen hat, ein De­fekt ent­stan­den ist, den die War­tungs­ro­bo­ter bis­lang noch nicht ent­deckt ha­ben.«
    »Zah­len, Cap­tain Sno­fer!« er­in­ner­te ich ihn. »Nen­nen Sie ei­ne Zahl!«
    In dem Blick, den er mir zu­warf, spie­gel­te sich Hilf­lo­sig­keit.
    »Ich … ich kann nicht, Sir«, brach­te er über die Lip­pen. »Je­de Zahl, die ich Ih­nen nen­ne, wä­re völ­lig an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen. Ich …«
    »Zie­hen Sie!« er­mun­ter­te ich ihn. »Zie­hen Sie im­mer­zu, Sno­fer! Ihr Fach­ge­biet ist das wich­tigs­te. Die Trieb­wer­ke ent­schei­den über un­ser Wohl und We­he. Es geht mir nicht um Prä­zi­si­on. Ich will wis­sen, was für ein Ge­fühl Sie bei dem Ge­dan­ken an das be­vor­ste­hen­de Un­ter­neh­men ha­ben!«
    Er wand sich. Er schloß die Au­gen, um sich zu kon­zen­trie­ren, leg­te den Kopf in den Nacken und rich­te­te den Blick zur De­cke hin­auf.
    »Zwi­schen zehn und zwan­zig Pro­zent«, stöhn­te er schließ­lich. »Mehr, fürch­te ich, kann ich Ih­nen nicht ge­ben.«
    Das hieß mit an­de­ren Wor­ten: es war fünf- bis zehn­mal wahr­schein­li­cher, daß wir bei un­se­rem

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