Programmierung ausgeschlossen
durchzuführen, da meine Antennen die Aufrißimpulse, die von der Erde kommen, naturgemäß wesentlich deutlicher empfangen als diejenigen, die von dem weit entfernten Sendetransmitter ausgehen. Trotzdem erwarte ich ein Ergebnis in wenigen Stunden.«
Ich wäre am liebsten aufgesprungen. NEWTON hatte von selbst begonnen, uns zu helfen! Meine Gedanken überschlugen sich. Etwas kam mir in den Sinn …
»Ich kann helfen, NEWTON!« rief ich begeistert. »Tancanoc, unser Freund, kommt von einer Welt desselben Sonnensystems, in dem sich auch der Versorgungsplanet befindet. Tancanocs Heimat heißt Yedocekon. Die Sonne ist ein blauer Riese. Es gibt dreizehn Planeten, von denen Yedocekon der vierte ist …«
»Der Name ist nicht marsianischer Herkunft«, unterbrach mich das Robotergehirn, »und in meinen Speichern nicht erfaßt. Der Hinweis auf Größe und Farbe der Sonne sowie die Anzahl der Planeten sind jedoch wichtige Bestimmungsstücke.«
Er schwieg. Ich wartete eine Weile und kam mir dabei klein und hilflos vor. Wie nutzlos war ich doch, waren wir alle in einer Lage wie dieser, in der es um das Schicksal der Erde und der Menschheit ging! All unsere Hoffnung ruhte auf diesem Mammut-Roboter, den unser Schicksal im Grunde genommen gar nichts anging.
»Meine Mitteilungen sind beendet, Sir«, sagte NEWTON schließlich. »Ich werde mich mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald ein Ergebnis vorliegt.«
Das hieß, ich war entlassen. Ein Generalmajor der GWA, von einer Maschine entlassen! Ich stand auf, trat durch die Gitteröffnung und durchquerte den Programmiersaal. Wahrscheinlich bot ich in diesem Augenblick keinen sonderlich forschen Anblick. Das entsprach meiner inneren Verfassung. Ich war noch niemals zuvor so abgrundtief niedergeschlagen gewesen.
General Reling saß schon am Empfänger und wartete auf meinen Bericht über die Besprechung mit NEWTON. Bis ich zum Senderaum kam, hatte ich mich einigermaßen wieder in der Gewalt. Aber ein Rest Niedergeschlagenheit mußte mir noch immer vom Gesicht abzulesen sein.
»So schlimm, wie?« bemerkte Reling sarkastisch.
Wir waren seit neuestem im Besitz eines Hyperfunkkanals marsianischer Herkunft. Topthar war direkt mit der Befehlszentrale der GWA in Washington verbunden. Das Washingtoner Gerät stammte aus der unterirdischen Marsanlage, in der wir mit den Yedocekonern aneinandergeraten waren. Unsere Techniker hatten es samt Generator ausgebaut und ins Hauptquartier gebracht. Wir wußten nicht, wie ein Hypersender funktionierte, aber wir wußten genau, welche Knöpfe wir drücken mußten, um das Gerät zu aktivieren. Die Funkverbindung zwischen Mars und Erde war daher zeitverlustfrei, aber sie erforderte, daß beide Gesprächsteilnehmer sich in den jeweiligen Sende- und Empfangsräumen befanden.
»Schlimm genug, Sir«, antwortete ich.
Dann erstattete ich meinen Bericht. Relings Gesicht wurde zusehends ernster und verbissener.
»Das erfordert rasches Handeln«, knurrte er, nachdem ich geendet hatte.
»Was wollen Sie tun?« fragte ich überrascht. »Haben Sie ei nen Plan?«
Er maß mich mit eigentümlichem Blick. Seine Augen gefielen mir nicht. Er schien etwas im Sinn zu haben, und kurze Zeit später wußte ich auch, daß diese Vermutung richtig gewesen war. Jetzt jedoch sagte er:
»Nein, keinen Plan. Ich rufe eine Sondersitzung der IAK ein. Gemeinsam werden wir uns schon etwas Brauchbares ausdenken. Ich setze mich mit Ihnen in Verbindung, sobald etwas Greifbares zustande gekommen ist. Ende!«
Der Bildschirm wurde dunkel. Schon wieder einer, der sich mit mir in Verbindung setzen wollte, sobald er etwas
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