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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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muss sich einem Test unterziehen. Ich denke, dass Sie mit den meisten dieser albernen kleinen Aufgaben entsetzlich unterfordert wären. Deshalb bekommen Sie einen echten Auftrag, wie ihn auch ein regulärer Außendienstmitarbeiter von mir bekommen würde. Ich möchte, dass Sie ein störendes Element annullieren.«
    Ash schnappte nach Luft. Dellinger sprach hier sicherlich nicht von einem im Weg stehenden Bürostuhl. »Wen?«, fragte sie heiser.
    Dellinger erhob sich. »Sie bekommen die genaueren Umstände des Auftrags noch mitgeteilt. Keine Sorge, Ashley. So, wie ich Sie einschätze, wird das keine große Sache für Sie. Wenn der Auftrag erledigt ist, ernenne ich Sie sofort zur Anwärterin und teile Sie einem Offizier zur Ausbildung zu.«
    Ash nickte. »Darf ich einen Wunsch äußern?«
    Dellinger lächelte. »Ich werde sehen, was sich machen lässt. Mac hat ja eigentlich seinen Anwärter … aber gut. Vielleicht lässt er sich überreden, noch eine zweite Schülerin zu übernehmen.« Er kam hinter dem Tisch hervor und geleitete Ash zur Tür, wo er noch einmal innehielt. »Ich freue mich sehr, dass Sie jetzt in meinem Team sind«, sagte er leise. »Sie werden es nicht bereuen, Ashley. Denken Sie an Ihr Ziel. Und ich verspreche Ihnen, dass es Ihnen nicht langweilig werden wird.«
    Ash seufzte und trank ihren Tee aus. »Ich bin nicht sicher, ob ich nicht gerade einen großen Fehler mache«, sagte sie düster.
    Macnamara starrte finster in seinen Becher, als lägen Runen darin, die er zu entziffern suchte. »Ich glaube, wir gehen interessanten Zeiten entgegen«, murmelte er. »Die Zeichen stehen auf Sturm. Ich kann es in meinen Knochen spüren.«
    »Sturm«, sagte Ash. »Was soll hier schon stürmen? Orkane in der Personalabteilung? Ein Taifun im Magazin? Blizzards im Archiv? Mac, das Ganze hier ist ein verdammter, in sich geschlossener bürokratischer Enddarm!« Sie schob ihren Becher über den Tisch. »Und ich muss jemanden annullieren. Was für ein unglaublicher Witz!«
    »He, leise«, sagte Macnamara. »Du weckst die Bürokratie auf.« Er grinste schief und zurrte seinen Gürtel enger. »Los, Abmarsch, Anwärterin zur Probe Fraxinus. Die Passage wartet auf uns.«
    »Auch das noch«, stöhnte Ash. »Gibt es keine andere Möglichkeit, in die Zentrale zu kommen? Ich bin gut zu Fuß.«
    Macnamara griff wortlos nach ihrem Ellbogen und zog sie auf die Füße.
    Für den Rückweg benutzte Macnamara eine offizielle Tür. Sie mussten eine Weile warten, bis vor ihnen drei herumalbernde Engelmädchen und ein grimmig dreinschauender ziegelroter Dämon durch die Tür gegangen waren, dann schob Macnamara Ash in Position, betätigte ein Schaltfeld und die Tür öffnete sich in das schreckerregende Nichts, das Ash so schnell zu verabscheuen gelernt hatte.
    Sie seufzte ergeben, klammerte sich an Macnamaras Arm und schloss die Augen, bevor sie sprang.
    Dieses Mal wurde ihr augenblicklich speiübel, und sie kämpfte während der gesamten Passage damit, den Met im Magen zu behalten, den sie bei Dellinger getrunken hatte.
    Irgendwann während der Durchquerung des Nullraums, die erneut Äonen zu dauern schien, glaubte sie wieder, den dunklen Engel an ihrer Seite zu erblicken, aber ihr war einfach viel zu übel, um sich noch einmal mit ihm zu unterhalten. In einem Winkel ihres Bewusstseins fragte Ash sich, ob es etwas zu bedeuten hatte, dass sie ihm beide Male begegnet war. War es ein Zeichen? Und wenn ja – wofür?
    Mit einem Schlag war die Passage beendet, und sie fand sich taumelnd, mit weichen Knien vor einem Archivraum wieder. Macnamara stand neben ihr und bürstete irgendwelche farblosen Partikel von seinem Mantel. »Das Nullraum-Äquivalent von Vogelscheiße«, erklärte er fröhlich. »Gut gehalten, Ash. Ich habe dir ja gesagt, es wird jedes Mal ein bisschen leichter.«
    »Das findest du«, schnappte sie. »Ich glaube, ich muss mich hinlegen.«
    Sein Gesicht war erstaunlich mitfühlend. »Tu das. Ich gebe dir für heute frei.«
    Ash starrte ihn an. Ihre Übelkeit verflog wie Rauch im Wind. Sie war kein Mitglied der Zentrale mehr.
    Mac lächelte. »Vielleicht behalten wir das aber noch etwas für uns«, schlug er vor. »Könnte nützlich sein.« Er zwinkerte.
    Ash nickte, sie war zu elend dran, um zu lachen. »Du bist ein Schlitzohr, Major Macnamara.«
    »Das bin ich, aye«, erwiderte er und klopfte ihr auf die Schulter. »Geh, hau dich aufs Ohr. Ich will dich morgen erst wieder sehen.«
    Ravi saß in ihrem Büro und las in

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