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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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befindet und dein rechter Ellbogen einen Lambda-Knoten berührt?«
    Ash fühlte nur, dass ihr Mageninhalt wieder einmal den Ausgang suchte, und das notfalls auch durch einen Lambda-Knoten. »Mir ist schlecht«, sagte sie.
    Macs körperlose Stimme lachte. »Gut, wir beenden es für heute. Ich bringe dich zurück.«
    Sie spürte, dass etwas wie ein Kraftfeld sie berührte und einschloss. Der stete Zug in eine der Richtungen, die nur in diesem Raum existierten, bewegte sie vom Fleck. Ash vergaß für einen Moment ihre Übelkeit. Sie konnte die Richtung spüren – es musste eine der Achsen sein, die Mac als »aufgerollten Kaluza * -String vierter Ordnung« bezeichnet hatte.Das war, kurz nachdem er ihr für einen kurzen Besuch den Calabi-Yau * -Raum vorgeführt hatte, bei dessen Anblick sich Ash von ganzem Herzen in das graue Nichts des Nullraums zurückwünschte.
    Sie wehrte sich gegen den Zug des Kraftfeldes. »Lass mich das untersuchen«, rief sie. »Mac, ich habe da gerade was gespürt.«
    Die Bewegung hörte auf. Ash drehte sich im Kreis und suchte mit allen Sinnen nach der Achse, die sie gerade zu fühlen gemeint hatte.
    Ein sanftes Ziehen, verbunden mit einem roten Gefühl und einem Klingeln, das an ein fernes Telefon erinnerte. Ash hielt den Atem an, um die Wahrnehmung, die so zart war wie die Berührung einer Taubenfeder, nicht zu stören.
    »Mac?«, hauchte sie. »Was geschieht, wenn ich das hier zu manipulieren versuche?«
    »Ungesteuerter Transport«, erklang die Antwort. »Wahrscheinlich in eine Nachbardimension. Oder in die Zukunft. Lass lieber die Finger davon. DieStrings * vierter Ordnung haben tückische Strömungen.« Eine kurze Pause, dann: »Gut gemacht, Fraxinus.«
    Ash grinste und hob einen mentalen Daumen. Sie hatte sich angewöhnt, mit geschlossenen Augen (erster und zweiter Ordnung) durch den Nullraum zu reisen. Aber jetzt öffnete sie ihre Augen(zwei) und sah sich um. Erschrak.
    Der schwarze Engel schwebte regungslos neben ihr und sah sie an.
    »Ah«, sagte Ash. »Ah – Luzifer. Lichtträger.«
    Das strenge Gesicht des Engels lächelte nur mit den Augen. »Ah. Hjördis. Schwertgöttin.« Seine blendend schwarzen Flügelspitzen bewegten sich sacht in einem unsichtbaren Luftzug. Wahrscheinlich schwebte er auf einem Quantenstrom. Ash kniff die Augen(eins/zwei) zusammen, um die Flügelränder zu mustern. Das schmerzhafte gleißende Schwarz zerfaserte in Fraktale, die sich mit dem Nullraum verbanden. Der Engel war ein Teil des Nullraums – oder war er in ihm gefangen?
    »Ravi hat mir von dir erzählt«, sagt Ash. Der Engel erwiderte nichts, sah sie nur weiter aufmerksam an. Ash fuhr fort: »Sie haben dich überall rausgeworfen, stimmt das?«
    Er zuckte fast unmerklich mit den Lidern. »Ja und nein«, erwiderte er nach einer Weile. »Ich habe mich selbst aus der Existenz katapultiert. Es war meine eigene Entscheidung, zu handeln, wie ich gehandelt habe.«
    Ash seufzte. »Ich suche nach einem Weg, der mich in mein altes Leben zurückführt. Was meinst du, werde ich ihn hier finden?«
    Der schwarze Engel schüttelte langsam den Kopf, aber es war keine Verneinung, sondern eine nachdenkliche, abwägende Geste. »Die Frage ist falsch gestellt«, antwortete er schließlich. »Du solltest zuerst die Frage überdenken.« Seine Augen öffneten sich weit und sandten einen lautlosen, schwarzen Blitz aus, der Ash blendete. Als sie zwischen den flammenden Kreisen und Funken, die vor ihren Augen tanzten, wieder etwas erkennen konnte, war sie allein im Nichts. Nur ein vibrierender, scharf umrissener, gleißend schwarzer Punkt neben ihrer rechten Schulter unterbrach die Nullraum-Eintönigkeit. Ash streckte ihre Hand nach der Erscheinung aus, aber sie konnte sie nicht berühren. Offenbar war sie sehr viel weiter entfernt, als Ash gedacht hatte.
    »Können wir weiter?«, dröhnte Macnamaras Stimme durch ihren Kopf. Ash zuckte zusammen und sendete ihre Zustimmung. Während des Rücktransportes dachte sie über die Worte Luzifers nach: Du solltest die Frage überdenken.
    »Mac, ich muss mir dir reden«, war das erste, was sie sagte, als sie neben Macnamara wieder in der Zentrale stand. »In Ruhe.«
    Der Dämon wickelte einen Kaugummi aus und steckte ihn in den Mund. »Machen wir. Heute Abend?« Er fragte nicht, was sie von ihm wollte. Das war typisch für Macnamara.
    Ash schreckte hoch. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie Murgatroyds Ruf beinahe überhört hätte. »Ja, Murgs?«
    »Ich habe die angeforderten

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