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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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seines Sessels geklammert. Sein Atem ging schneller. Dellinger lehnte mit verschränkten Armen an der Scheibe seines Panoramafensters und beobachtete ihn interessiert.
    Die Sprechanlage begann hektisch zu blinken. Dellinger schlug auf den Knopf und fauchte: »Was ist denn? Ich hatte dir doch befohlen …«
    »Major Macnamara«, unterbrach ihn die Stimme seines Sekretärs. »Er hat einen Termin, Chef.«
    »Das hatte ich vergessen.« Dellinger ließ den Blick nicht von Loki, dessen Aussehen mittlerweile wieder das eines Mann mittleren Alters war. »Doch, das passt sogar recht gut. Schicke ihn herein, Dinesh.«
    Die provisorische Tür öffnete sich. Macnamara trat ein, er sah erstaunt aus. »Was ist denn hier passiert, Chef? Ein kleines Bombenattentat?«
    »So etwas Ähnliches.« Dellinger wies auf den freien Stuhl an seinem Schreibtisch. Macnamara warf einen flüchtigen Blick auf Loki, der immer noch still und augenscheinlich schlafend in seinem Sessel hockte. Sein Blick wanderte zu Dellinger, er hob fragend die Brauen.
    »Ignorieren Sie ihn, Major.« Dellinger blickte auf seine Hände nieder, schien seine Gedanken zu sammeln. »Mac«, begann er, »ich möchte mich entschuldigen. Ich habe Sie zu Unrecht für etwas gerügt, an dem Sie nichts ändern konnten. Die Aufgabe, die ich Ihnen gestellt habe, war offensichtlich unlösbar.«
    Macnamara schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich habe mein Bestes gegeben, sie zu lösen.«
    »Das weiß ich.« Dellingers Stimme klang warm. Er stand auf und legte Macnamara die Hand auf die Schulter. »Ich habe meinen besten Mann geschickt, und daher rührt auch meine Ungeduld. Ich brauche Sie hier, Mac. Ich möchte, dass Sie die Sache in der Zentrale jetzt abschließen, ganz gleich, ob Sie ein Ergebnis erzielt haben oder nicht. Es ist nicht mehr wichtig.«
    Der Major sah nicht besonders glücklich aus. »Ich habe ein Problem«, begann er. »Chef, ich habe meine Anwärterin verloren.«
    Dellinger verzog keine Miene. »Bitte?«, fragte er sanft.
    Macnamara straffte die Schultern. »Eine Nullraumunterweisung. Routine. Sie muss ja lernen, mit dem Ortungsgerät umzugehen.« Sein Gesicht bewölkte sich. »Sie hat einen scharfen Annullator«, sagte er vorwurfsvoll. »Chef, das ist doch bestimmt ein Irrtum. Eine Anwärterin und eine vollständige Annullierung?«
    »Nicht, dass es Sie etwas anginge.« Dellingers Lächeln war sanft und gefährlich. Macnamara schluckte.
    »Noch einmal zurück zu Anwärterin Fraxinus. Sie ist also im Nullraum verschollen?« Dellinger trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. »Sind Sie sicher, dass sie sich nicht einfach abgesetzt hat?«
    Macnamara zögerte. Nickte dann. »Ich habe es ihr verboten.«
    Dellinger legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. »Sie haben es verboten. Na, dann ist das ja vom Tisch.« Er wurde ernst. »Ich gehe fürs Erste davon aus, dass sie ihren Auftrag ausführt. Aber wir müssen die Möglichkeit im Blick behalten, dass sie aus eigenen Motiven verschwunden ist. Major Macnamara, bleiben Sie am Ball. Ich erwarte laufend Ihre Berichte, was Anwärterin Fraxinus und ihren Verbleib betrifft.« Ein flüchtiger Blick streifte Loki, der sich im Sessel aufgerichtet hatte und zu ihnen herübersah.
    »Was ist mit Ash?«, fragte er.
    Macnamara drehte sich zu Loki um, musterte ihn. Zog die Brauen zusammen. »Kennen wir uns irgendwoher?«
    Loki stand auf. »Major Macnamara«, sagte er abwartend und blickte Dellinger fragend an.
    Der winkte, Loki möge sich wieder hinsetzen. »Wir kommen zu dir.« Er komplimentierte Macnamara zur Sitzecke. »Wer möchte etwas trinken?«
    Beide lehnten mit einem Kopfschütteln ab. Macnamara starrte Loki finster an. Man konnte ihm ansehen, dass er sein Gehirn zermarterte, wo er den anderen schon einmal gesehen hatte.
    Dellinger ließ sich in seinen Sessel sinken, legte die Hände zusammen und lächelte. »Es wird Zeit, dass ihr euch kennenlernt. Unsere Unternehmungen gehen in die entscheidende Phase, und Sie, Major, werden mit meinem Freund hier eng zusammenarbeiten.«
    Macnamara sah ihn verständnislos an. »Was für Unternehmungen?«
    Dellinger winkte ab. »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf, Major. Sie sind mein bester Mann. Sie gehen, wohin ich Sie schicke und tun Ihre Arbeit, ohne zu viele Fragen zu stellen. Genau diese bedingungslose Loyalität schätze ich an Ihnen, vergessen Sie das nie!« Es klang drohend.
    Loki verzog das Gesicht zu einem humorlosen Grinsen. Das dunkelrote Haar

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