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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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nichts ahnten, oder sie spielte eine Rolle und dachte sich das alles wie selbstverständlich aus, während sie sie alle in die Irre führte. Aber zu welchem Zweck?
    Am Ende eines breiten Korridors strahlte ihnen durch einen verzierten Torbogen ein blaues Licht entgegen. Als sie das Tor erreichten und in den dahinter liegenden Raum sahen, erkannte Patrick es sofort wieder.
    Der Raum war rund, ähnlich einem Planetarium. Den Boden bedeckte ein übergroßes Zeichen aus drei konzentrischen Ringen und einem geraden Weg, der zur Mitte hin führte. Dort stieg eine blaue Lichtsäule empor zur Decke, und die herabfallenden Strahlen erweckten den Eindruck eines Unterwasserszenarios.
    »Ist es das?«, fragte Kathleen.
    »Ja«, sagte Stefanie. »Das ist das Archiv.«
    »Ich sehe keine Bücher oder Regale«, sagte die Journalistin. »Der Raum ist leer!«
    »Es ist das Licht«, erklärte Stefanie. »Das ist der Informationsträger.«
    Kathleen runzelte die Stirn. »Tatsächlich...?«
    »Natürlich«, sagte Peter. »Denken Sie darüber nach. Alle Berichte in der Bibel von göttlichen Botschaften sind von unerklärlichen Lichtphänomenen begleitet. Die Engel, die Himmelfahrt Hesekiels, der brennende Dornbusch im Alten Testament. Die Blendung und Bekehrung des Saulus zum Paulus oder das Pfingstwunder im Neuen Testament...«
    »Alleine das Wort ›Erleuchtung‹ sollte schon eine Glocke läuten lassen«, fügte Patrick hinzu, der plötzlich ahnte, welche Chancen ihnen dieser Raum bot.
    »Hmm...«, machte Kathleen. »Es sieht aber auch etwas unheimlich aus. Es könnte auch der Energiegenerator sein!«
    »Sie müssen es mir nicht glauben«, sagte Stefanie. »Aber es ist die Wahrheit. Anders wurden Informationen nicht aufbewahrt.«
    Kathleen trat näher an die Tür heran. »Und wie soll das funktionieren?«
    »Es sind Wellen, die auf das Gehirn einwirken und durch Energieströme mit ihm interagieren«, erläuterte Stefanie.
    »So, so... Und man geht da einfach rein?«
    »Nein!«, sagte Stefanie schnell und hob abwehrend die Hände. »Das heißt, ja. Im Prinzip schon, aber ohne eine spezielle Ausbildung kann Ihr Gehirn diese Daten nicht verarbeiten. Peter und Patrick haben Ihnen vielleicht von der Höhle erzählt, die sie gefunden hatten. Menschen, die sie betreten haben, sind wahnsinnig geworden.«
    »Und das soll ich Ihnen glauben?«
    »Im Glauben sind Sie doch ganz groß«, warf Patrick ein.
    »Glauben ist gut...«, sagte Kathleen. »Aber Kontrolle ist besser!« Und mit diesem Ausruf gab sie Stefanie einen heftigen Stoß, sodass diese in den Raum stolperte. Das blaue Licht umschloss sie augenblicklich. Aber nichts geschah.
    »Ah!«, machte die Journalistin. »Ist ja wirklich irrsinnig gefährlich. Was erzählen Sie mir da eigentlich für Märchen?!«
    »Ich bin entsprechend konditioniert«, sagte Stefanie. »Bei mir ist es etwas völlig anderes.«
    Ein zynisches Grinsen machte sich auf Kathleens Gesicht breit. Dann machte sie zwei Schritte vorwärts und betrat den Bereich. Sie ging an Stefanie vorbei, folgte dem Weg in die Mitte des Raums. Dabei sah sie sich staunend nach allen Seiten um. Plötzlich riss sie die Augen auf und blieb stehen. Sie taumelte, sank auf die Knie, stützte sich mit den Händen ab, würgte einige Male. Dann riss sie den Oberkörper hoch, warf den Kopf in den Nacken. Ihre Augen flackerten, ihr Mund war zu einem Schrei geöffnet. Sekundenlang blieb sie in dieser Position, während ihr Körper von spastischen Zuckungen durchfahren wurde. Dann sackte sie in sich zusammen und kippte seitwärts auf den Boden.
    Stefanie, die währenddessen neben der Journalistin gestanden und sie beobachtet hatte, kam kopfschüttelnd aus dem Raum und gesellte sich wieder zu Peter und Patrick.
    »Jetzt hat sie ihr Wissen«, meinte sie.
    »Sie...«, sagte Peter stockend. »Sie haben sie umgebracht!«
    »Nein, Peter. Sie hat das Wissen erhalten, das sie unbedingt haben wollte. Sie ist nicht tot. Nur ihr Geist ist restlos überfordert. Wäre sie reifer gewesen, wäre ihr nichts geschehen.«
    »Aber Sie wussten, dass das passieren würde.«
    »Es war abzusehen«, gab Stefanie zu. »Es war eine Prüfung. Und sie war notwendig, wenn wir das hier schützen wollen.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Ich kann ja verstehen, dass Sie sich zurückgehalten haben, solange Kathleen dabei war«, sagte Peter, »aber nun ist es an der Zeit, dass Sie uns alles erklären!«
    »Stimmt«, sagte Patrick. »Gibt's einen Ort, wo wir vielleicht auf einer Bank

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