Projekt Atlantis
Form von Kommunikation nötig. Aber wie?
Noch einmal berührte er das Feld, entschlossen, dieses Mal nicht zurückzuzucken.
Die Energie strömte augenblicklich auf ihn ein, aber er blieb standhaft. Etwas füllte seinen Kopf, ein Fremdkörper, ein fast körperlicher Gedanke. Und mit einem Mal fühlte Peter sich mit etwas verbunden. Er spürte den Raum, in dem er sich befand, als eine Verlängerung seines eigenen Körpers. Es war, als könne er die Wände spüren, die Scheibe, sogar das Wasser auf der anderen Seite. Er fühlte die Tür der Kammer, wie er seine Arme fühlen konnte, und er wusste in diesem Moment, dass sie sich öffnen würde, wenn er es nur wollte. So wie er seinen Händen keinen Befehl geben musste, um zuzugreifen, sondern es einfach tun musste, so könnte er auch einfach die Tür öffnen. Zugleich spürte er den Druck, der auf ihr lastete, und konnte das dann hereinstürzende Wasser vorherahnen. Er fühlte den Boden unter sich. Und er bemerkte noch etwas anderes. Eine schlummernde Kraft, die darauf wartete, freigesetzt zu werden. Über ihm befand sich ein Kamin. Ein Weg führte durch das Gestein, durch das Wasser und hinauf bis an die Oberfläche. Er nahm es wahr, wie ein Sprinter am Startblock die Bahn vor sich wahrnahm. Er musste nur starten.
War es so einfach? Was würde geschehen? Er könne stehen bleiben, hatte ihm Stefanie gesagt. Es sei intuitiv. Der Raum vibrierte vor Energie, wartete auf seine Entscheidung.
Also, dachte Peter. Jetzt geht es los. Und mit diesem Gedanken strebte er nach oben und fühlte, wie eine ungeahnte Kraft in der Kammer losbrach.
»Captain Harris!«, rief der Mann, der zur Brücke hereinstürzte. »Es ist da. Sie müssen sich das ansehen!«
John sah auf. Er hatte die Funksprüche der Navy vor einiger Zeit bekommen. Ein U-Boot näherte sich, forderte ihn unter Androhung von Waffengewalt auf, das Gebiet zu verlassen.
Er hatte schon einiges mit der Küstenwache erlebt, besonders in anderen Ländern, aber auch in den Staaten. Die US-Küstenwache war nicht zimperlich. Aber auch wenn sie mit der Navy verbunden war, war sie sicher kaum in der Lage, ein U-Boot loszuschicken. Auf wessen Befehl sollte das schon geschehen? Es war lächerlich, daher hatte er es natürlich auch nicht ernst genommen.
Auf dem Radar war nichts zu sehen, aber das lag wohl eher an dem Unwetter, bei dem kein vernünftiger Kapitän hierherkommen würde.
Aber dann war auf dem Sonar, mit dem sie ständig nach dem verschollenen Alvin Ausschau hielten, etwas aufgetaucht. Etwas Großes. Und er hatte kaum begonnen, sich darüber Gedanken zu machen, als er auch schon an Deck gerufen wurde.
John klappte seinen Kragen hoch und trat aus der Brücke.
Der Regen peitschte ihm ins Gesicht, der Sturm zerrte an ihm. John hielt sich an der Reling fest und sah hinunter.
Zwischen den Wellen, die sich backbordseitig auftürmten, lag etwas Dunkles im Wasser. Die Wellen brachen sich schäumend daran. Einer der Scheinwerfer der Argo beleuchtete das von Gischt umtoste schwarze Metall eines gewaltigen Kommandoturms, der fast zehn Meter aus dem Meer ragte. Eine breite Querflosse, wie das Höhenruder eines Flugzeugs, war zu erkennen.
»Ich werd verrückt«, murmelte John. Dieser Anblick war ihm wohl vertraut. Allerdings aus dem Kino.
Während er zusah, hob sich das U-Boot aus den Wellen. Der Kommandoturm stieg höher, dann tauchte der Körper auf, schien sich von der Mitte aus nach vorn und hinten auszubreiten. Immer mehr des Boots wurde sichtbar. Es war so groß wie die gesamte Argo von Bug bis Heck. Und noch immer stieg es auf. Die Wellen tobten darüber hinweg, aber gegen den massigen Körper richteten sie nur wenig aus.
John starrte fassungslos auf das Schauspiel. Das U-Boot schaukelte auf und ab, die Besatzung musste heftig durchgeschüttelt werden. Es gab keinen sinnvollen Grund, bei diesem Seegang aufzutauchen, außer einem: Es sollte ihn beeindrucken. Und das war gelungen.
Das dort, erkannte John, war nicht einfach nur ein U-Boot. Es war ein verdammtes Atom-U-Boot, und es war doppelt so lang wie sein eigenes Schiff!
John stürzte zurück auf die Brücke. Die USS Georgia... warum hatte er sich nicht die Zeit genommen nachzuschlagen, was das für ein Schiff war?!
»Stellen Sie einen Kontakt zu dem Boot her«, bellte er. »Und zwar ein bisschen plötzlich.«
»Der Kapitän ist bereits dran«, kam die Antwort, und man reichte ihm das Funkgerät.
Etwas geschah um ihn herum, ohne dass Peter erkennen
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