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Projekt Atlantis

Titel: Projekt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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großes!«
    »Das ist großartig, Mann!«, sagte Lance und schlug Jeff auf die Schulter. »Siehst aber nicht aus wie ein Matrose.«
    »Es ist ein Forschungsschiff«, erklärte Jeff.
    »Ehrlich? Dann bist du von der Universität oder so? Und dann hängt ihr hier unten rum?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hey, Alter, du bist im Fluid«, rief der DJ mit gespielter Empörung. »Weißt du eigentlich, was das heißt? Ist der angesagteste Club hier. Heiße Mucke und heiße Bräute.« Er richtete seinen Blick auf Sheryl. »So wie du, Baby. Und dahinten geht's in den VIP-Bereich. Das ist doch genau das Richtige für euch. Ein bisschen chiliiger, down-tuned, aber stylish, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Ich weiß nicht...«, sagte Jeff.
    »Klingt doch nicht schlecht!«, sagte Sheryl. »Wie kommt man da rein?«
    Lance rieb sich das Kinn »Na ja, nur mit Einladung... Aber hey, wie wär's, ich mache eine Ausnahme für euch. Wie wäre das? Jeff und Baby machen heute Abend einen auf VIP, hm?«
    »Ich heiße übrigens Sheryl.«
    »Mann, ein schöner Name für eine schöne Frau!« Lance ergriff ihre Hand und deutete einen linkischen Handkuss an. »Willkommen im Fluid, Leute. Also was ist, habt ihr Lust?«
    Jeff sah seine Freundin an. Die überzogene Anmache schien ihr nichts auszumachen, im Gegenteil, sie strahlte. Es war ihr letzter gemeinsamer Abend, bevor er sich mit der Argo aufmachen würde. Ein paar Tage würden sie im Norden etwas untersuchen, und dann stand die Weiterfahrt über den Atlantik an. Er würde erst in sechs Wochen zurück sein. Seit zwei Jahren hatte er sich für eine solche Fahrt beworben, und Sheryl hatte ihn ermutigt, immer zu ihm gehalten. Sie kannten sich seit der Highschool und waren noch nie so lange getrennt gewesen. Nun, kurz vor der Abfahrt, merkten sie, dass sechs Wochen eine verdammt lange Zeit sein würden, und das Abschiednehmen fiel ihnen unendlich schwer. Heute wollten sie es sich noch einmal richtig gut gehen lassen, sich und das Leben genießen. Jeff konnte sich vorstellen, dass er bei der Arbeit und den ganzen Eindrücken und Menschen an Bord nur wenig Gelegenheit zum Denken haben würde, ja, vielleicht würde er sie gar nicht so sehr vermissen und die Zeit würde schneller vergehen, als er es heute vermutete. Aber Sheryl würde er zurücklassen in ihrem täglichen Leben, das plötzlich auf eine seltsame Weise leer sein würde. Daher wollte er alles für sie tun, damit sie den Abend genießen und bis zu seiner Rückkehr davon zehren konnte.
    »Also gut«, sagte er. »Klar, warum nicht?«
    »Das ist mein Mann!« Der DJ schlug ihm erneut auf die Schulter. »Dann kommt mal mit!«
    Lance führte sie zu einer Tür, neben der ein breiter Security-Kerl stand, der leicht das Doppelte von Jeff auf die Waage brachte. Der DJ wechselte ein paar Worte mit ihm, dann öffnete der Mann die Tür. Dahinter war eine mit einem dunklen Teppich ausgelegte Treppe zu sehen, die nach oben führte. Blaue LED-Lampen in der Wand bildeten eine Reihe von Sternen.
    Oben angekommen sagte Lance: » Fluid Lounge VIP welcomes Jeff and Sheryl! Der Abend gehört euch, Leute!«
    »Danke, Mann«, sagte Jeff und beobachtete argwöhnisch, wie Sheryl dem DJ einen Kuss auf die Wange drückte.
    »Oh, aber die Drinks müsst ihr hier lassen.« Lance streckte die Hände nach ihren Gläsern aus. »Sind zwei verschiedene Bars, wisst ihr. Aber betrachtet es als kleine Bezahlung für den Einlass. Außerdem: Oben gibt's noch viel feinere Sachen.«
    Jeff sah Sheryl fragend an. Sie zuckte nur mit den Schultern und händigte ihren Cocktail dem DJ aus. Jeff nahm von seinem noch einen Schluck, leerte ihn dabei fast bis zur Hälfte und gab sein Glas dann auch ab.
    Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, änderte sich der Lärmpegel schlagartig. Die treibenden Tanzrhythmen waren verstummt, und an ihre Stelle trat eine entspannende Mischung, wie Jeff sie bisher noch nicht gehört hatte.
    »Wow, Baby, sieh dir das an!«, entfuhr es Sheryl.
    Das Ambiente war gedämpft, die Wände weiß, die Möbel schwarz und die Lichter in tiefem Blau gehalten. Gerade einmal zwei Dutzend Menschen saßen in mehreren großen und kleinen Sitzecken verteilt, nur zwei Paare sah man in langsamen tanzenden Bewegungen versunken. Der Fußboden war stellenweise aus Glas und gab den Blick auf den überfüllten Club darunter frei.
    Sheryl deutete auf eine freie Ecke, ging hinüber und ließ sich auf ein Ledersofa hinter einem niedrigen Tisch sinken. Dann klopfte sie auf den

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