Projekt Atlantis
zunächst die beigefügten Dokumente. Es handelte sich um Analysen, ein paar Kurvendiagramme und mathematische Reihen. Wie erwartet, hatte Gérard die Symbole auf der Platte mit den Mitteln eines Kryptologen behandelt und versucht, in den Zeichen Muster, Regelmäßigkeiten oder einen Code zu finden. Patrick erinnerte sich, wie er vor einigen Jahren in Frankreich gemeinsam mit Stefanie in ähnlicher Art und Weise eine verschlüsselte Botschaft aus dem Inneren der Höhle entziffert hatte. Damals hatte er sich mit einer Software selbst beholfen. Glücklicherweise hatte es geklappt, doch dies war kein Vergleich zu den Möglichkeiten, die Gérard zur Verfügung standen. Patrick las die E-Mail.
Hallo Patrick,
danke für deine zwar kurzfristige, aber sehr interessante Anfrage!
Auf die Schnelle habe ich nicht viel herausfinden können. Wie du dir sicher schon denken konntest, hast du mir zu wenige Anhaltspunkte gegeben. Wenn man etwas über die Herkunft oder das Alter wüsste, könnte man Annahmen hinsichtlich der Sprachfamilie treffen. Aber so... Außerdem sind es zu wenig Zeichen für eine vernünftige statistische Analyse. Ich habe dir ein paar der bisherigen Auswertungen beigefügt.
Ich habe zwar das Gefühl, es könnte sich tatsächlich um eine Sprache handeln, aber belegen lässt sich das im Moment noch nicht. Du müsstest mir mehr Informationen geben, und vor allen Dingen brauche ich längere Texte, mit denen ich arbeiten kann.
Übrigens werde ich in den nächsten zwei Wochen unterwegs sein und kann erst danach wieder antworten. Diesen Account hier liest aber meine Assistentin, Marie, sie wird euch auch helfen können, und wenn es ganz dringend ist, kann sie mich erreichen. Viel Erfolg, und Glückwunsch zu dem Fund, was auch immer es ist.
Gérard
Patrick nickte. Ja, das hatte er sich schon gedacht. Mit den Zeichen auf dieser Platte allein ließ sich noch nichts entschlüsseln.
Aber immerhin. Nun mussten sie weitere Textteile finden, dann konnten sie Gérard füttern. Vielleicht brachte ja schon der heutige Tauchgang neue Erkenntnisse.
Nach dem Mittagessen trafen sie sich im Kontrollraum, von wo aus der Roboter ferngesteuert werden konnte. John kam in Begleitung von Dick, dem U-Boot-Piloten, den Patrick schon kennengelernt hatte.
»Für diese feinmotorische Arbeit ist Dick besser geeignet als ich«, sagte der Kapitän zur Erklärung. Der Techniker setzte sich vor einen Computer, an den eine Konsole mit zwei kleinen Steuerknüppeln sowie verschiedenen Reglern und Knöpfen angeschlossen waren. Er bediente einiges davon, und kurz darauf erwachte ein Bildschirm über ihnen zum Leben. Zu sehen war allerdings wenig, nur schwach beleuchteter Sandboden, einige im Scheinwerferlicht tanzende Schwebeteilchen, und alles umgeben von absoluter Schwärze.
»Es kann losgehen, Jason hat gewartet«, sagte er. Er drückte ein paar Knöpfe, und mit einem Mal erschien der Greifarm des Roboters im Blickfeld, wandte sich der Kamera zu und wippte mit der Zange einige Male auf und ab. »Sag Hallo, Jason. «
»Einen Moment«, unterbrach Peter, »wir warten noch auf...« In diesem Moment kam Kathleen zur Tür herein. Sie trug eine Videokamera und eine Umhängetasche.
»Entschuldigen Sie die Verspätung. Ich musste noch in meine Kabine. Ist es in Ordnung, wenn ich ein bisschen dokumentiere?«
»Alles, was wir auf dem Bildschirm sehen«, erklärte Dick, während er den Greifarm wieder zurücklenkte, »wird automatisch aufgezeichnet. Sie müssen sich nicht darum kümmern.«
»Oh, das ist gut. Aber vielleicht kann ich Sie alle filmen, wie Sie hier sitzen und arbeiten... ?«
»Ich habe nichts dagegen«, sagte John und sah Peter und Patrick an. Beide zuckten mit den Schulten. Kathleen lächelte und schulterte die Kamera.
»Bevor wir anfangen...«, sagte Patrick. »Wo genau ist Jason ? Können wir das auf einer Karte sehen?«
»Achten Sie auf diesen Bildschirm«, sagte John und deutete auf ein anderes Gerät. »Das ist die Karte des Gebiets, auf Basis der Scans von gestern. Jasons exakte Position wird gemessen und dort mit einem Punkt dargestellt. Wir können den Maßstab auch vergrößern. Sehen Sie? Im Moment befinden wir uns also etwa zwanzig Meter vom ersten der großen Klötze entfernt.«
»Gut«, sagte Peter. »Dann würde ich sagen, führen Sie uns an den ersten Block heran, so nah es geht, und dann lassen Sie ihn uns einmal langsam umrunden. Wir wollen sehen, ob es irgendwelche besonderen Merkmale an ihm
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