Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
Inkognito.
Athenia Pallais hatte dank der heiligen MA die Augen geschlossen, kämpfte sie doch gegen eine erneute Welle der Übelkeit und des Schmerzes, sowohl in ihrem Körper als auch in ihrer Seele an. Sie nahm die vielsagenden Blicke nicht wahr, die zwischen den Laborbesuchern hin und her geschleudert wurden. SAT wischte sich über die Lippen, um sein mehr als Respekt ausdrückendes Lächeln zu verbergen. Auch in MICs und Linmars Augen leuchtete eine Mischung aus Bewunderung und Erleichterung.
„Willkommen, IO, schön euch zu sehen! So reicht mir das Mittel, möge es rasch wirken!“ Amenish hätte um ein Haar die Freude, die aus dem Herzen ihrer Mutterliebe strömte, nicht verbergen können.
„Bereits die zweite Delegation von Altair, Antares und Alpha Centauri ist angereist”, tönte es durch die Sprechanlage.
„Ja, wir müssen uns wirklich mit mehreren Dingen endlich beeilen. SAT, leg los. MIC, lass dir von Linmar die Nabelkeimdrüse öffnen. IO, reich mir das Mittel!“ Amenish war es gewohnt, Befehle zu erteilen.
SAT riss sich die Ledermontur vom Leib, atmete sein Energiefeld in die höchste Schwingung, die er durch sein Seelenfeld erreichen konnte, und levitierte sich über die Liege, auf der Athenia Pallais lag.
„Du schwebst gerade nackt über meiner Frau”, raunte ihm MIC ins Ohr. „Sei still, ich sehe nicht anders aus als du. Außer, dass mir bereits eine zweite Haut wächst wegen deiner vielen Flüche gegen mich. Und jetzt sei still. Er hat sie auch gekreuzigt. Es wird komplexer als gedacht!“
„Er hat was? Gekreuzigt? Was bitte ist das?“ MICs Schamgefühl, leichte Eifersucht und auch ein großes Fragezeichen standen ihm ins Gesicht geschrieben.
„Kreuzigung bedeutet, dass er ihre Blutlinie mit seiner eigenen gekreuzt hat und damit einen nahezu irreparablen Schaden an ihrer DNS, ihrer Erinnerung und ihrer Lyas Verbindung angerichtet hat. Wir brauchen wohl auch ihren Lyas, um sie wieder auf die Beine zu stellen.“ Anstelle von SAT antwortete Amenish, die sich daran machte, ein weiteres Avrir zu kreieren, um Athenia Pallais wenigstens das aktive Miterleben der Prozedur zu ersparen, die nun anstand.
„Er hat sein Blut mit ihrem vermengt? Ist das wahr, SAT? SAT, sprich, ist das wahr?“ Er war fassungslos. Seine Aura begann zu wabern und zu vibrieren. Er wollte Kinder. Sie wollte Kinder. Würde diese Kreuzigung bedeuten, dass in seiner und ihrer Frucht immer Demagon mitschwingen würde? Würde Demagon von nun an immer Teil ihres unmittelbaren Lebens sein?
„MIC, die Königin spricht die Wahrheit. Er hat sie gekreuzigt. Aber lass uns jetzt bitte arbeiten und verlasse das Labor. Bruder, ich weiß zu gut, wie du dich fühlst, aber vertraue mir bitte. Ich weiß, was ich mache. Glaube mir!“ SATs Stimme war beinahe sanft. Sogar Linmar schielte den Diabolischen misstrauisch an. So kannte man ihn nicht. Ruhig, gelassen, nachdenklich, strategisch und konzentriert, das waren Energien, die man aus SATs Stimme kannte neben den wilden und rauen Eigenschaften. Aber sanft, zärtlich, beinahe fürsorglich, das war neu.
„Auch die Delegation von den Plejaden ist vor Ort. König ANU und sein Gefolge. Sie haben einen Stab an Gentechnikern dabei. Wir erläuterten bereits die Situation und ANU stellt uns seine Leute zur Verfügung. Welches Labor sollen sie verwenden?“
„Vier, sieben und neun, falls das reicht. In Nummer zwei sind die Mädchen. Die anderen sind besetzt für die Erforschung einer Krankheit und eines Speziesproblems. Im Zehner wachsen gerade Organe. Falls drei Labore nicht reichen, können sie auch das Großlabor nehmen. Wir schicken MIC und IO gleich zu euch. Dann könnt ihr mit der Sitzung beginnen. Ist Merlin schon da?“
„Alle sind da, eure Gralskönigin. Alle bis auf Vywamus, ME-AN und Ptaah”, antwortete ROX aus der Sprechanlage.
„ME-AN wird auch nicht kommen. Er hat stattdessen seinen Vater Nahinmir geschickt”, antwortete SAT, noch ehe jemand anderes antworten konnte. „Amenish, du kannst auch gehen. Ich komme mit Linmar klar. Das sollte reichen!“
„Nein, wird es nicht. Ohne mein Blut bekommen wir ihren Leib nicht sauber. Sie muss wie Sansir in die Kobra-Transition gehen, sonst ist sie verloren. Hat jemand von euch nach ihm gesehen?“
„Eure Gralskönigin, EAT selbst hat sich seiner angenommen und nun ist eine der Helferinnen bei ihm. EAT versorgt jetzt gerade die Zwillinge!“
Deutlich konnte man das Piepen aus der Ankunftshalle hören. Eine Sphäre
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