Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
und Narimbu. Aber SAT war ihr Boss.
„Das Übliche, Dunkelmacht?“ Sie schenkte ihm schon ein Glas des Üblichen ein.
„Jep, aber doppelt, Sinannai Angel, du meine Sternenschnuppe. Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“
„Für mich bitte einen Dreifachen!“ Narimbu sah sie nicht einmal an und setzte sich neben SAT an die Bar, ohne den Blick vom restlichen Publikum zu wenden.
Die Sternenbar wurde in der Umgangssprache einfach nur „die Bar“ genannt und befand sich in einem ausrangierten Vierdeck-Raumer. Seit Metall aus der Mode gekommen war und die neuesten Technologien mit Gedankenkraft funktionierten, zumindest für die Elite der Sternentruppen, rangierte man alte Fluggeräte gerne aus.
Die Bar war in der gesamten Galaxie bekannt, denn sie war einzigartig. Sie war auf dem Ideenreichtum von SAT gewachsen und auf Asiris, seinem persönlichem Stern in der großen Sternenstraße, gebaut worden.
„Was macht der Umsatz? Nimmst du diese Bastarde von Söldnern ordentlich aus und sorgst für meinen immerwährenden Reichtum?“ SAT gönnte sich einen ersten Schluck vom Üblichen.
„Du alter Sack! Sag mal, handelst du immer noch mit Noten? Das ist ja wohl nicht dein Ernst, SAT. Du hattest geschworen, dich dem Gesetz der Hierarchie zu unterwerfen und jetzt unterstützt du das Dealen?“, raunte Narimbu ihn an.
„Reg dich ab. Irgendjemand muss ja für das Gleichgewicht sorgen. Wir können diese Hurensöhne doch nicht kostenlos trinken lassen. Außerdem mag ich diesen Hauch von Illegalem, der mich umgibt. Man kommt dann besser bei den Frauen an. Das hat mir Psycho gezwitschert, und die muss es ja wissen.“
Plötzlich ging die Tür auf und ein Haufen ausrangierter Marskrieger betrat das Lokal. Oberfläche und Volk von Mars waren zerstört worden und die meisten der Wesen, die dort einst gedient hatten, waren entweder Mitglieder der Maskenträger oder Dealer geworden.
„Schau, Baby, da kommt der Grundumsatz für das gesamte Äon!“ SAT sah Angel mit einem breiten Grinsen an.
„Kein Grundumsatz, Darling. Die dealen hier!“
„Was heißt hier dealen?“ Narimbu wandte seine Augen von der Tanzfläche ab und blickte direkt in SATs Augen. „SAT, du wirst mir doch wohl jetzt nicht erklären, dass du einen Händlerring aufgebaut hast? Oder dealen die mit ausrangierten Schiffen?“
SAT fiel vor Lachen fast vom Stuhl und erwiderte prustend: „Schiffe! Angel, schenk nach, das Doppelte vom Üblichen. Wow, Narimbu, wo hast du den versteckt? Ich meine deinen Humor. Okay, ich habe dich angesteckt. Aus dir wird ja noch ein Kerl.
Die da drüben...”, SAT schwenkte mit dem Kopf in Richtung Eingangstor. „Die da... die sind es nicht einmal wert, einen Namen zu tragen. Der wäre ihnen schon zu schwer. Die dealen mit DNS!“
„Die dealen womit?“, fragte Narimbu. „Angel, das Übliche, wieder mal drei.“
„DNS. Das ist der neueste Run. Du injizierst dir ein bisschen DNS von einer anderen Erfahrung und gehst total auf den Trip einer Seele, die das schon erlebt hat. Damit checkst du aus, ob du die Erfahrung machen willst oder nicht. Und wenn dir der Trip nicht gefällt, testest du eben eine andere DNS. Mauerblümchen, das kostet richtig Noten!“ Die schwarze Bartlocke um den Finger wickelnd, nippte SAT an seinem Glas.
„Und du verdienst da mit?“ Narimbu war blass, nahezu transparent geworden.
„Nö, ich deale nicht mit Erfahrungen. Wenn schon kreiere ich sie. Und dem Dreckshaufen da hinten kreiere ich jetzt dann gleich ein paar nette, super sexy Dämoninnen, die die Bastarde so heiß machen werden, dass ihnen die Mitte platzt. Dann studieren sie ein bisschen kosmische Technik, wenn du weißt, was ich meine. Glühkolben. Das macht Spaß!“ Die linke Lippenseite zu seinem typischen einseitigen Grinsen verziehend, blickte er Narimbu an.
„Angel, das Übliche mal drei!“ Narimbu brauchte Stoff, das konnte er einfach nicht glauben. Er brauchte Stoff, um seine Ethik dem hier Gehörten anzupassen. Oder besser, wegzuspülen.
„SAT, sag deinem Freund, dass er die Pferde lieber langsamer satteln soll. Das letzte Mal, als er zu viel vom Üblichen getrunken hatte, missbrauchte er sein Schwert als Tanzstange und zeigte jedem, wie ein Erzengel unten rum aussieht!“ Angel war es satt, diesen Trupp zu bewirten. Aber heute waren sie immerhin nur zu zweit, denn MIC und GAB fehlten. Das machte die Bar etwas kontrollierbarer. Erzengel, randvoll mit dem Üblichen, waren wie ein Schwarm Hornissen. Das Übliche
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