Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
an. Plötzlich hat hier jeder Angst! Seid ihr denn alle zu Wahnsinnigen mutiert?“ EAT stürmte ohne anzuklopfen mit einem mächtigen Energierauschen in die Schlafzelle. Sie trug eine mächtige Bestimmung, Trägerin der hydraischen Kräfte, eingeweiht von Amenish persönlich und Mitglied der Leibwache von Nejusha für das Projekt auf GAYA.
„Jungs, wenn ihr euch nicht bald alle zusammennehmt, werden wir Nejusha verlieren!“ Sie schien nicht nur verzweifelt, denn auch aus ihren Poren strömte das neue hormonelle Feld der Angst.
„Hast du sie geküsst, SAT?“ GAB hatte in dem Augenblick nur eine Sorge.
„Du bist ein derartiger Schwachkopf. Die MA hatte schon Recht, dass sie dir nur die Babys anvertraut. Wer sitzt jede Woche zweimal auf ihrer Couch? Ich. Du verweigerst ja chronisch eine Sitzung bei ihr, denn der Lord Wiedergeburt hat ja scheinbar alles im Griff, wie wir heute gesehen und gefühlt haben. Hey, Erzengel aus goldenem Licht, es ist echt besser, wenn du den Ball flach hältst und ihn wieder rund machst!“ SAT hasste es, GAB in diesem Moment so unglaublich verletzt zu sehen. Er hasste es grundsätzlich, egal in welcher Form auch immer, wenn es GAB nicht gut ging. Er hatte ihn schließlich aus der schlimmsten Hölle rausgezogen, die er je erlebt hatte. Es war lange her. Er blickte durch das Hologramm in die Augen seines Freundes. Gralsseele, schoss es ihm durch den Kopf. Der Erzengel hatte eine Gralsverbindung.
„Woher kommt die Angst, Jungs? Wir müssen sofort erforschen, woher die Angst kommt.“ Sogar EAT zitterte nun, innerlich wie äußerlich.
„Komm EAT, jetzt spinn nicht rum. Du bist eine unserer stärksten GenTecs. Wieso solltest ausgerechnet du Angst haben?“, fragte MIC, während er das Schwert in seiner Körpermitte verstaute.
„Ich glaube, es liegt an der hohen Verantwortung, die wir gegenüber dem König und der Königin in uns tragen. Bedenkt doch, die gesamte Crew war vor Ort, als sie in jener Nacht fusionierten. Ihr Signal muss etwas in uns aktiviert haben. Etwas, das zu den vielen Geheimnissen der MA gehört. Ich für meinen Teil wäre für dieses Paar gestorben“, formulierte SAT durch sein Hologramm.
„Ich auch“, stimmte MIC ihm bei.
„Keine Frage“, stammelte GAB, die wild flirrenden Augen noch immer auf SAT gerichtet.
„Kein Thema, ohnehin für die beiden!“ EAT zentrierte sich, um überhaupt eine Antwort zu finden. Das war besser. Endlich einer, der seine Felder wieder unter Kontrolle hatte.
„Hast du sie je berührt oder geküsst?“ GAB senkte seinen Kopf, spielte verlegen ob seiner emotionalen Nacktheit an seinem Zopf rum, den er nun seit geraumer Zeit nicht mehr geöffnet hatte.
„GAB! Wer, glaubst du, bin ich? In jedem Fall mal selbstsicherer als du! Sie ist Lady Psycho! Denkst du, ich lege mich mit Psycho an? Die Schnecke zieht mich in einer halben Jupiter-Umdrehung völlig nackt aus! Ich steh vor der Lady seit zu langer Zeit, einzig und alleine wegen meiner Vergangenheit! GAB, ich bin vielleicht ein Sexist, aber ich weiß, wann ich an die Waffe eines Bruders greife! Ich liebe dich und ich verdanke dir mein Leben. Deine Kraft wohnt zu einem Teil in meinem Körper! Blind bin ich auch nicht und ich hab es verdammt gut mit den Ohren. Ich höre dich seit vielen Zeitpulsaren. Ich höre und sehe dich. Ich weiß, wie lange du schon Linmar verfallen bist. Ich bin vielleicht ein riesen Arschloch, aber kein Sternenfrachter, der Emotionen rammt!“ SAT wirkte verzweifelt, gedemütigt und auch ein wenig zornig seinem alten und auch ‚My Soul–GAB-Freund’ gegenüber. Die gesamte Crew war in seinem Herzen, das Wichtigste, was es gab. Er, der nie Familie gehabt hatte, nur mit seiner Bestimmung geboren, ohne Rückhalt auf sich gestellt die niederen Dimensionen definierend und aktivierend. Alleine, ohne wahre Freundschaft, umgeben von Schmarotzern, die ihm untertan waren, aber vor Gier sabberten.
„Mann, ich glaube dir ja! Es ist nur einfach der totale Horror, in solche innere Welten abzutauchen. Ich habe sie gerade vier Pulsare nicht gesehen und drehe schon innerlich durch. Wir beide haben das womöglich Wichtigste versaut, was unser aller Mission war. Wir sind intelligente, regulative Systeme. Ich hatte von mir selbst mehr Stabilität erwartet.“
„Kerl, reiß dich zusammen. Sie ist hier auf dem Schiff...“
„Eure Unterhaltung ist nicht nur laut, sondern über das Maß schlecht für die Inkubationszelle“, mahnte ROX durch die Kommunikationssysteme.
Weitere Kostenlose Bücher