Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
Vom Netzwerk:
uns wirklich in das Netzwerk von Corp einhacken wollen, dann geht das nur vom Inneren der Akademie aus«, beharrte Iridium und ging an ihm vorbei.
    »Und laut Gesetz muss die Firma, die den Komplex entworfen hat, die Pläne vor Ort aufbewahren.«
    »Ich weiß ja nicht, ob du es bemerkt hast«, erwiderte er und schloss zu ihr auf. »Aber Corp hält sich an keinerlei Gesetze. Die interessiert nur, wie viel Geld und wie viele Außermenschliche ihnen für ein bestimmtes Problem zur Verfügung stehen.«
    »Ich weiß auch, dass Johann Dortmunder vor etwa zehn Jahren wegen Verschwörung angeklagt wurde. Er hat seine Kopien der Pläne an die Everyman Society verkauft. Die haben damit einen Bombenanschlag oder einen Überfall oder Ähnliches geplant. Aber dann hat Corp Wind davon bekommen. Dortmunder kam mit einer Anklage wegen Verschwörung davon, aber …« Über die Schulter warf sie ihm einen Blick zu. »Würdest du dich freiwillig von so einer Lebensversicherung trennen? Von Plänen zu den heiligen Hallen?«
    »Ganz sicher nicht.«
    Eine Weile lang gingen sie schweigend durch die Dunkelheit, die nur ab und zu von Lichtflecken unterbrochen wurde. Als sie um eine Ecke bogen, hinter der sich die Finsternis schier endlos auszubreiten schien, sagte Taser: »Was willst du erreichen, wenn du dich bei Corp einhackst?«
    »Ich hoffe nicht, irgendetwas zu erreichen«, gab Iridium grimmig zurück. »Ich will damit zeigen, dass sie genauso verwundbar sind wie die Menschen, die sie schützen sollen. Dass sie fehlbar sind ohne die kleine Stimme im Ohr und Corp im Rücken. Und dass sich die Menschen nicht vor ihnen fürchten müssen. Ich möchte, dass die Leute das sehen. Ich möchte –«
    Taser hob die Hand. Iri gehorchte und blieb stehen. Einmal mehr registrierte sie, dass er etwas sehr Militärisches ausstrahlte. »Hörst du das?«
    Iridium stand unbeweglich und lauschte. Sie versuchte, das Tröpfeln und die Echos zu ignorieren, die in den Tunneln widerhallten. Und auch das konstante Plätschern des trägen Flüsschens in der Rinne unter ihren Füßen. Und dann hörte sie die Stimmen. Sie wurden von den runden Tunnelwänden zurückgeworfen und verstärkt.
    »Was … gemacht?«
    »… vorstellen … Lynda Kidder …«

KAPITEL 38
    JET UND IRIDIUM
     
    Jeder blutet.
    Lancer zu den Schülern des ersten Ausbildungsjahres im Grundlagenkurs Selbstverteidigung
     
    JET
    Jet wich langsam zurück. Ihr Blick hing wie gebannt an dem Monster, das einmal Lynda Kidder gewesen war. »Was haben Sie mit ihr gemacht?«, fauchte sie Moore an.
    Moore kicherte gurgelnd. Der alte Mann verschluckte sich fast vor Lachen. »Miss Kidder war so freundlich, sich als Testperson für unsere Abwehrwaffe gegen euch zur Verfügung zu stellen. Ein Serum, das die menschliche Physis verbessert.«
    Das fehlte ihr gerade noch: ein wahnsinniger Möchtegernwissenschaftler. Jet trat noch einen Schritt zurück. »Und, war sie auch freundlich genug, es freiwillig zu tun?«
    »Absolut. Wenn auch unter Zwang.«
    Kidder, die immer noch geduckt im Türrahmen stand, grollte drohend. Die verkörperte Gewaltbereitschaft, wie aus dem Lehrbuch. Aber so furchteinflößend sie auch wirkte, bisher hatte sie Jet nicht angegriffen. Vielleicht war ja noch genug von ihrem Gehirn übrig, um sie davon abzuhalten.
    Andererseits … wenn man sie so sah, wie sie mit Schaum vor dem Mund ihre Muskelberge spielen ließ … vielleicht doch nicht. »Ganz ruhig«, sagte Jet zu dem Koloss von Reporterin. Sie konnte es nicht riskieren, Kidder zu verletzen. Die war schließlich nicht die Böse. Sie gab sich nur als eine aus. Deshalb sagte Jet, so überzeugend sie konnte: »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.«
    Kidders Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. Spucke lief ihr das Kinn hinunter, und das Grollen, das aus ihrer Kehle drang, wurde immer lauter.
    »Sie kann Sie nicht verstehen, wissen Sie?« Das war Moore.
    Die Augen weiterhin auf die Riesenfrau geheftet, gab Jet zurück: »So stellen Sie sich also ihren Kampf gegen Corp vor? Eine Droge, die Menschen in hirnlose Monster verwandelt?«
    »Jedenfalls werden wir uns nicht einfach so von euch abschlachten lassen.«
    Jet ließ Kidder nicht aus den Augen. Daher konnte sie Moore nicht sehen, als er sprach. Aber sie hegte keinerlei Zweifel, dass sein Blick jenen eifernden Ausdruck annahm, den man nur bei Psychopathen und religiösen Fanatikern fand. Was sie aber sehen konnte, war Kidders vor Anspannung zitternder Körper.
    »Wir werden uns

Weitere Kostenlose Bücher