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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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euch mit allem entgegenstellen, was wir haben«, fuhr Moore fort. »Mit jedem, den wir in die Finger kriegen können.«
    »Sie sind wahnsinnig.«
    »Ich habe mich einer einzigen Sache verschrieben: die Menschheit gegen eure Sippschaft zu verteidigen.«
    »Meine Sippschaft hilft der Menschheit.« Gerne hätte sie noch mehr gesagt, aber in diesem Moment machte Kidder einen donnernden Schritt nach vorn und knurrte wie der Pitbull, den Jet zuerst in der Zelle vermutet hatte. Ihr Herz hämmerte wie wild.
    Sie hasste Hunde. Sie hasste Abtrünnige. Und sie hasste Iri, die sie in diese Situation gebracht hatte.
    Hassen kannst du später, ermahnte sie sich selbst und zwang sich, ruhiger zu atmen. Zuerst musst du die Lage entschärfen.
    Moore war sich entweder der Gefahr nicht bewusst, die ihm drohte, oder es kümmerte ihn nicht. »Wir wollen eure Hilfe nicht, du Freak. Wir wollen euch nicht.«
    Jet streckte ihre Hände aus, Handflächen nach vorn, um Kidder zu signalisieren, dass sie nicht mit ihr kämpfen wollte. Die verformte Reporterin verstärkte ihr tiefes Knurren. »Und um das zu beweisen, zerstören Sie sogar das Leben unschuldiger Menschen?«
    »In einem Kampf, der sich lohnt, gibt es immer Opfer.« Er verstummte. Dann fuhr er fort: »Akzeptable Verluste.«
    Das Knurren schwoll zu einem herausfordernden Brüllen an, dann griff Kidder an. Sie hatte ihre fleischigen Fäuste hoch über den Kopf erhoben, bereit, sie niedersausen zu lassen wie riesige Schmiedehämmer.
    Jet wagte nicht, in die Offensive zu gehen, ganz zu schweigen davon, ihre Schatten als Waffe zu benutzen. Absurd riesig und verrückt oder nicht – Kidder war unschuldig. Also warf Jet sich stattdessen nach links. Die gigantischen Fäuste fuhren so nah an ihrem Gesicht vorbei, dass sie den Luftzug spüren konnte.
    Sie landete auf den Füßen, warf sich herum und duckte sich. Im gleichen Moment stürmte Kidder vorwärts, und ihr rechter Arm holte zum nächsten Schlag aus. Jet tauchte unter dem Hieb weg und vertraute darauf, dass der Schwung Kidder ein paar Schritte nach vorn tragen würde.
    Vorsicht. Geschlossener Raum. Wenig Platz zum Manövrieren.
    Als Jet herumwirbelte, war Kidder bereits im Begriff, sich erneut auf sie zu stürzen. Verdammt, war die schnell!
    Mit einem Grunzen warf sich Jet nach rechts. Sie hörte, wie Kidders Hand in die Wand krachte. Als sie sich umdrehte, zog die missgestaltete Frau ihre Faust gerade wieder aus dem Loch, das sie dort hinterlassen hatte.
    Sie war schnell. Und sie hatte übernatürlich viel Kraft. Wie eine Erdmacht.
    Oh, Scheiße.
     
    IRIDIUM
    Rumpelnd glitt vor ihnen die Tür eines Notüberlaufs zur Seite. Iridium legte Taser eine Hand auf den Arm. »Da unten ist jemand.«
    »Glaubst du wirklich?«, gab er zurück.
    Iridium formte zwei identische Strobokugeln, die nicht größer waren als Murmeln und nur den Bereich unmittelbar vor ihnen ausleuchteten. Dann lief sie los.
    »Vielleicht sollten wir einen anderen Weg nehmen«, murmelte Taser hinter ihr.
    »Nein«, erwiderte sie. »Irgendetwas stimmt hier nicht.« Die Lautstärke der Stimmen nahm zu. Zwar wurden sie von den Tunnelwänden verzerrt zurückgeworfen, aber es handelte sich definitiv um Schreie.
    »Und du behauptest, du seist keine Heldin.«
    Iridium warf ihm ein Lächeln zu, dann spähte sie um die Biegung des Tunnels. »Ebenso wenig hab ich behauptet, dass ich eine von den Bösen bin.«
    »Würde mich nicht stören«, gab Taser zurück. »Ein Ordnungshüter und eine Schurkin. Klingt heiß.«
    »Dachte meine Mutter auch.«
    »Und wenn einer von uns mal schlechte Laune kriegt, ist der andere tot. Peng.«
    Iridium tippte ihm auf die Schulter. »Schhh! Da kommt jemand.«
    Um die Ecke stolperte ein Mann. Er trug einen Schlafanzug und war so damit beschäftigt, alle paar Schritte nach hinten zu sehen,

dass er ausrutschte und in den Schlamm fiel. Fluchend rappelte er sich wieder hoch. Von der Hüfte abwärts triefend vor Nässe rannte er weiter – und schrie auf, als Taser ihm in den Weg trat.
    »Ich bin unschuldig!«, brüllte er und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Beruhigen Sie sich!«, befahl Taser und packte den Mann am Arm.
    Mit schreckgeweiteten Augen blickte der Zivilist von Taser zu Iridium und wieder zurück. »Oh, lieber Gott im Himmel, bitte nicht noch mehr von diesen Typen. Was muss ich bloß tun, um von euch Freaks wegzukommen?«
    »Wie nett«, sagte Taser. »Werfe ich Ihnen etwa Beleidigungen an den Kopf, weil Sie sich gerade von oben bis unten

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