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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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aufzuschneiden. Wie dumm! Jeder wusste doch, dass in den Stoff Kevlar eingewebt war, was ihn nahezu undurchdringlich machte für alle Arten von Schnittwaffen. Aber irgendwie durchtrennten sie den Stoff trotzdem. Die Person, die ihn aufschnitt, sog zischend Luft ein. Sagte etwas von blauen Flecken und inneren Verletzungen. Aber Jet glitt wieder in die Bewusstlosigkeit …
    … und erwachte in einem Zimmer, wo Lampen ein schrecklich grelles Licht verströmten und ein andauerndes schrilles Piepen zu hören war. Eine Person beugte sich lächelnd über sie und sagte ihr, sie solle einfach nur atmen, Süße, ganz tief atmen, und dann war da so ein ekelhaft süßlicher Geruch, der sie mit sich fortnahm …
    Dann weckte sie ein lautes Zirpen.
    Eine Weile lang lauschte Jet nur den Grillen, ihren eigenen Atemgeräuschen und einem schwachen, aber stetigen Piepen. Dann öffnete sie die Augen. Gedämpftes Deckenlicht. Weiche Laken unter ihr. Eine warme Decke über ihr. Der Duft von Blumen um sie herum. Ihr war, als würde sie schweben, getrennt von ihrem Körper, den sie nicht spüren konnte. Und obwohl sie wusste, dass ihr das Sorgen machen sollte, interessierte es sie nicht im Geringsten.
    »He, du bist ja wach.«
    Sie versuchte, ihren Kopf in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme kam, aber er gehorchte ihr nicht. Was für eine Schande.
    Verschwommen erblickte sie die Umrisse eines Mannes: dunkles Haar, blaue Augen, Gesicht wie gemeißelt. Züge grob und zugleich schön. Unglaubliches Lächeln, wenn auch ein müdes. Der Name fiel ihr wieder ein. Bruce. Sie erwiderte das Lächeln. Zumindest versuchte sie es. Ihr Gesicht wollte ihr nicht gehorchen.
    Ein Gefühl von Druck an der Stelle, wo ihre Hand sein musste. »Wie geht es dir?«
    Sie versuchte zu antworten, aber es gelang ihr nicht. Würde sie sich nicht so warm und leicht fühlen, wäre sie jetzt frustriert.
    »Aus deinem Schweigen schließe ich, dass es dir fantastisch geht.« Sein Lächeln wurde weicher, und sie verspürte den Hauch einer Regung in der Gegend, wo ihr Herz sein musste. Bruce fuhr fort: »Sie haben mir gesagt, dass sie dich höher schweben lassen als einen Drachen, solange dein Körper heilt. Du solltest noch gar nicht wach sein.«
    Heilen?
    Vielleicht konnte er die Frage in ihrem Blick sehen. Er fuhr nämlich fort: »Du warst ziemlich kaputt. Gebrochene Knochen. Innere Blutungen. Gehirnerschütterung. Du hast Faith Healer, die Wunderheilerin, ganz schön auf Trab gehalten. Es scheint, als ob sie für mindestens eine Woche außer Gefecht gesetzt ist. Und du auch.«
    Das gefiel ihr gar nicht. Selbst der angenehme Nebel, in dem sie gerade schwebte, konnte nicht verhindern, dass sie einen gewissen Ärger verspürte.
    Bruce lachte sanft. »Beschwer dich nicht. Sie hat dich in Rekordzeit zusammengeflickt. Aber sie sagt, es wird trotzdem eine ganze Weile dauern, bis du wieder die Alte bist. Und sie war auch diejenige, die angeordnet hat, dich zeitweise aus dem Verkehr zu ziehen. Sie wollte sichergehen, dass du nicht gleich alles wieder kaputt machst, was sie mühevoll zusammengefügt hat.« Ein Streicheln an der Stelle, wo sie ihre Wange vermutete. »Du bist ein echter Glückspilz. Hast deinen persönlichen Runner, der dafür sorgt, dass du tust, was der liebe außermenschliche Doktor sagt.«
    Ach, wirklich?
    »Jet«, sagte eine andere Stimme.
    Sie konnte sich nicht umdrehen, aber sie musste Night nicht sehen, um zu wissen, dass er es war, der gesprochen hatte.
    »Du solltest noch nicht wach sein«, sagte Night. »Dein Körper braucht die gesamte Energie, um den Heilungsprozess abzuschließen.«
    Bruce warf ein: »Sie ist eben ein Dickkopf.«
    »In der Tat, das ist sie. Würden Sie uns bitte einen Moment allein lassen?«
    »Natürlich, Sir«, und zu Jet gewandt: »Ich werde wieder nach dir sehen.« Dann war er fort.
    »Wir haben nicht viel Zeit. Gleich wird jemand kommen und sehen, dass du wach bist. Dann geben sie dir etwas, damit du wieder einschläfst«, sagte Night. Sie konnte ihn nicht sehen, denn er stand nicht in ihrem begrenzten Gesichtsfeld. »Ich mache es also kurz. Dein Runner hat uns berichtet, du hättest ihn auf dem Heimweg von deiner Nachtpatrouille kontaktiert. Angeblich hast du verdächtige Bewegungen in einem der Abflussschächte gesehen und wolltest noch einen kurzen Abstecher machen, um nachzusehen, ob im Rattennetzwerk alles ruhig ist. Und das nächste Mal, als er etwas von dir hörte, hast du Verstärkung angefordert.« Night machte eine

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