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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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sprechen.«
    »Ich sollte überhaupt nicht mit Angelica sprechen.«
    »Und nun geh zurück auf dein Zimmer und halte ein hübsches kleines Nickerchen.«
    Holly musste Slimer gar nicht sehen, um zu wissen, dass er sich bereits auf dem Weg in den Wohnflügel des Hauptquartiers befand. Sie sah Hai an und runzelte die Stirn. »Du solltest das nicht tun.«
    »Was denn?«, fragte er unschuldig.
    »In seinem Gehirn herummurksen.« Dass sie selbst es ebenfalls tat, fand sie nicht weiter schlimm. Es war ein Unterschied, den Leuten eine kleine, von anregendem Licht beseelte Wonne zu bereiten oder sie zu zwingen, Dinge zu sehen und sich an Sachen zu erinnern, die nicht real waren.
    »Tu ich doch gar nicht«, sagte Hai. »Ich zeige ihm nur ein Bild von einer anderen Realität. Jeder kann ab und an eine kleine Flucht aus unserer verrückten Welt brauchen.«
    In der nicht vorgesehen war, dass Slimer mit Angelica redete. Manchmal ging ihr Hals besitzergreifendes Wesen leicht auf die Nerven. »Und was, wenn ich mit einer Gruppe von Leuten geredet hätte? Hättest du denen dann allen so eine Flucht verschafft?«
    »Um dich jederzeit küssen zu können? Klar.« Er machte irgendwas mit seinen Fingern, und Holly bekam Schmetterlinge im Bauch.
    Sie schüttelte den Kopf, konnte aber nicht umhin zu lächeln. »Du bist ein Gauner, Doktor Hypnotic.«
    »Und du bist hinreißend, Angelica.« Er beugte sich herunter, um ihr ins Ohr zu flüstern. »Würdest du gerne mit mir auf mein Zimmer gehen?«
    »Mmmm. Ich glaube –«
    »Bitte um Entschuldigung. Angelica?« Das war der weibliche Jamie. Sie stand in der Tür.
    Ihren Blick immer noch auf Hai geheftet, sagte Holly: »Ja?«
    »Sie haben einen Anruf. Von der Akademie.«
    Seufzend entwand sich Holly Hals Umarmung. »Ich werde zu dir kommen.«
    »Tu das.« Er streichelte ihre Wange, und ein erwartungsfroher Schauer lief ihren Rücken hinunter.
    Sie drückte einmal kurz seine Hand. Dann folgte sie Jamie zu einer Reihe Telefone. Sie setzte sich vor eine der Stationen, tippte den Bildschirm an und musste sich ein Aufstöhnen verkneifen, als vor ihr das Bild von Dr. Aaron Moore erschien.
    »Angelica!«, strahlte der Arzt. »Wie schön, dass ich Sie erwische.«
    Sie neigte höflich den Kopf. »Doktor. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte Sie eindringlich bitten, noch einmal über meinen Vorschlag nachzudenken.«
    »Worum ging es dabei noch mal?«, erwiderte sie. »Ach ja, richtig. Ihr Angebot war, mein Gehirn aufzuschneiden und ein bisschen darin herumzubasteln. Verzeihen Sie mir, aber ich muss das nochmals dankend ablehnen.«
    »Aber Angelica. Die Tests sind völlig schmerzfrei. Und Sie würden mir enorm bei meinen Forschungen helfen.«
    Angelica lächelte dünn und schluckte die Erwiderung hinunter, die ihr auf der Zunge lag. Eigentlich wollte sie ihm sagen, er solle sich zur Hölle scheren. Dr. Moore, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung von Corp-Co, war pausenlos damit beschäftigt zu erforschen, wie die Außermenschlichen tickten. Es war kein Geheimnis, dass das Exekutivkomitee von Corp ihm den Bauch pinselte und alles genehmigte, was er forderte – wie demütigend oder absurd diese Forderungen auch waren. So mussten zum Beispiel alle Mitglieder der Schwadron endlose sogenannte Therapiesitzungen über sich ergehen lassen. Dabei wurden sie unter anderem an verschiedene Geräte angeschlossen, die angeblich ihre Herzfrequenz, ihre emotionalen Reaktionen und ihre Gehirnströme aufzeichneten und überwachten. Angelica hasste es, an irgendwelche Maschinen angeschlossen zu sein, und die obligatorischen Therapiesitzungen hasste sie auch. Bei der Vorstellung, Dr. Moore freiwillig etwas von ihrer kostbaren Zeit abzutreten, musste sie beinahe lachen. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich bin nicht interessiert.«
    »Ich verstehe«, entgegnete der Doktor liebenswürdig. »Trotzdem wiederhole ich es noch einmal mit allem Nachdruck: Meiner Auffassung nach sind Ihre Kräfte eher mentaler Natur und nicht die einer Lichtmacht.«
    »Und ich sage es Ihnen auch noch einmal: Das ist absurd. Ich bin eine Lichtmacht, genau wie meine Mutter und ihr Vater Lichtmächte waren.«
    »Angelica, wenn Sie mir doch einfach gestatten würden, die nötigen Tests mit Ihnen zu machen. Dann würden wir beide die Wahrheit über Ihre Kräfte herausfinden. Und davon hätten nicht nur Sie Vorteile, sondern alle Außermenschlichen, die im Dienst von Corp-Co und der Schwadron stehen.«
    »Ich hoffe, sie bezahlen Sie jedesmal

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