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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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gut dafür, wenn Sie den Namen Corp erwähnen«, erwiderte sie. »Meine Antwort lautet nach wie vor Nein.«
    »Aber, Angelica –«
    »Kein Aber, Doktor. Ich werde nicht zulassen, dass Sie in mein Gehirn eindringen.«
    »Aber denken Sie doch nur an all das Gute, was daraus erwachsen könnte …«
    »Auf Wiedersehen, Doktor.« Sie tippte auf den Bildschirm und unterbrach die Verbindung, bevor er noch etwas sagen konnte. Gott, der Mann war ein echter Nervtöter. Er gab einfach nicht auf.
    Sie fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis Dr. Moore direkt zum Exekutivkomitee gehen und verlangen würde, dass Angelica sich diesen angeblichen Tests ihrer Superkräfte unterziehen musste.
    Plötzlich wurde ihr ganz kalt, und sie rieb sich die Arme.
    Sie starrte noch immer mit gerunzelter Stirn auf den leeren Bildschirm, als sie vorn in der Halle plötzlich einen Tumult wahrnahm. Neugierig verließ sie die Telefonstation, um nachzusehen, was die Aufregung verursacht hatte – und wurde mit dem Anblick siegreich zurückkehrender Helden belohnt: Luster trug ein breites Grinsen zur Schau, einen Arm hatte er besitzergreifend um Victorias Taille geschlungen – Holly traute ihren Augen nicht. Die beiden Brüder im Schatten, Night und Blackout, bildeten mit ihren dunklen Schimmern einen starken Kontrast zu Lusters hellem Strahlen. Schon wurden sie von einer wogenden Menge anderer Helden und Runner umringt, die herbeiströmten.
    »Es war kein faires Kräftemessen«, sagte Luster soeben. »Professor Neutron hatte nicht die geringste Chance. Nicht mit Victoria hier als Anführerin.«
    »Du übertreibst«, warf Victoria ein, vor Verlegenheit errötend und um Fassung ringend. »Wir alle haben unseren Teil dazu beigetragen, wurden alle für das Gelingen der Operation gebraucht …«
    »Sie will bloß nett sein«, sagte Luster. »Wir haben ihr nur Rückendeckung gegeben, nichts weiter. Victoria war jederzeit Herrin der Lage.«
    »Er hat recht«, stimmte Blackout leise zu, und Holly lächelte ihn an. Sie wusste, er hatte eine kleine Schwäche für sie, und er war ein netter Kerl. Aber er stellte auch in jeder Hinsicht das Gegenteil von Hai dar: Wo Hai groß war und muskulös, war Blackout – George Greene – klein und drahtig. Er hatte eher den Körper eines Jockeys als den eines Footballspielers. Hai war charmant und selbstsicher, George still und grüblerisch.
    Ja, Blackout war ein netter Typ. Süß sogar, aber kein Doktor Hypnotic.
    »Victoria hat das Richtige getan«, sagte Night. »Sie hat Verstärkung gerufen. Aber wir wurden nicht gebraucht. Sie hat es ganz allein geschafft.«
    Holly rief laut: »Klingt, als wäre der Knoten endlich geplatzt bei dir, Valerie!«
    Victoria errötete noch mehr, aber Luster lachte aus vollem Halse. »Mit Sicherheit. Wurde ja auch Zeit, dass das neueste Mitglied von Team Alpha endlich mal ins Rampenlicht rückt.«
    Jetzt musste Holly kichern. Vielleicht würde sich Valerie ja jetzt endlich ein wenig entspannen und nicht mehr ganz so reserviert sein.
    Überrascht stellte sie fest, wie sie diese Möglichkeit begeisterte. Sie hatte keine enge Freundin. Und jedes Mal, wenn sie versuchte, mit einem Mann näher befreundet zu sein, ging Hai hoch wie eine Bombe. Falls Valerie wirklich aus ihrem Schneckenhaus herauskommen sollte, dann hätte Holly endlich jemanden, mit dem sie reden konnte.
    Und mit diesem glücklichen Gedanken schloss sich Angelica der Menge an, die den neuesten Zugang der Schwadron New Chicago bejubelte.

KAPITEL 9
    LUSTER
     
     
    Gewalttätigkeit liegt ebenso wenig in den Genen begründet wie eine Vorliebe für scharfes Essen. Gewalt ist im Kopf. Gewalt interessiert mich nicht.
     
    - Matthew Ikarus, unveröffentlichte Vorlesung, gehalten vor Studenten im Fach Genetik, Universität Yale, 1974
     
     
    Lester Bradford grinste den Mann an, der ihm gegenüberstand. Dann schlug er ihm direkt auf den Kehlkopf. Vanisher ging in die Knie. Er flackerte, wurde kurz unsichtbar, dann wieder sichtbar und fiel schließlich wie ein nasser Sack auf die Trainingsmatte.
    »Verdammt, Bradford. Wofür war das denn?«
    »Du hattest deine Hände zu weit unten.« Lester löste sich aus seiner Kampfhaltung und streckte seinem Sparringspartner eine Hand hin, um ihn hochzuziehen.
    »Du bist eine Lichtmacht, verflucht noch eins! Du sollst Licht werfen. Nicht einfach so zuschlagen!«
    »Und du verschwindest und stellst mir ein Bein. Ist das etwa sportliches Verhalten?« Lester zog seine Hand zurück. »Finde

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