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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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fließendem Wasser beruhigte ihn. Durch die zusammengebissenen Zähne ließ er einen Seufzer der Erleichterung entweichen. Seht ihr nun, was Veranstaltungen wie diese hier anrichten? Sie zwangen ihn dazu, mitten am Tag von der Dunkelheit zu träumen, nur damit er etwas hatte, wogegen er kämpfen konnte. Entweder das, oder er würde aus purer Langeweile sterben.
    Babys. Also wirklich. Night schüttelte den Kopf. Die Dinge, die er für Team Alpha tat …
    »Nun«, sagte Blackout niedergeschlagen, »vielleicht haben wir ja Glück, und ein Superschurke greift das Museum an.«
    Nights Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, was Blackout gesagt hatte.
    Ja. Ja. Bei allen Heiligen, ja .
    Das Problem von Team Alpha war nicht der Fortpflanzungstrieb. Es lag vielmehr darin, dass alle ihre Siege zu leicht errungen waren. Sie waren die lebenden Legenden von New Chicago, die Prominentesten der Prominenten. Sie gewannen immer.
    Sie brauchten einen Schurken, der ihren wahren Fähigkeiten angemessen war – einen, der sie zwang, all ihre sonstigen Verpflichtungen aufzugeben und ihre Kräfte wieder zu vereinen, um ihn zu besiegen.
    Und Night kannte den perfekten Kandidaten für den Job.
    »Hey«, sagte Blackout. »Was hat denn dieses Lächeln zu bedeuten?«
    »Ach, gar nichts«, erwiderte Night. »Ich denke bloß an die Zukunft.«

KAPITEL 25
    LUSTER
     
     
    Die Behandlung wirkt jetzt nachweislich. Miranda, wenn du das doch nur sehen könntest. Alles, was du durchmachen musstest, war am Ende nicht umsonst. Da sind Hunderte von Kindern, und sie werden niemals krank oder schwach sein. Sie werden niemals du sein.
     
    - Matthew Ikarus, Tagebucheintrag, datiert auf 1989
     
     
    Lester hatte das uralte Klischee von dem Mann, der rauchend im Warteraum sitzt und auf die Geburt seines Kindes wartet, immer für eine Fiktion gehalten. In diesem Augenblick jedoch hätte er jemandem die Augen ausbrennen können für eine Zigarette.
    George las in einem alten Videomagazin, während Night auf und ab ging. Auf und ab. Auf und ab.
    »Kannst du das mal lassen, Kumpel?«, fuhr Lester ihn schließlich an. Die Ärzte hatten ihm nicht gestattet, bei der Geburt dabei zu sein. Möglicherweise gingen Victoria ihre Kräfte durch, und der Held von New Chicago konnte es sich nicht leisten, ein paar Rippen gebrochen zu bekommen, weil seine Frau vergessen hatte, wie man richtig atmete.
    Lester hielt das für blanken Unsinn, und das hatte er auch gesagt.
    Aber Valerie hatte ihn hinausgeschickt, bevor er einen Anlass geliefert hätte, ihn vom Dienst zu suspendieren.
    »Ich sollte da drin sein«, murmelte er und ließ seine Fingerknöchel knacken. Es klang wie Pistolenschüsse, popp-popp-popp.
    »Es gibt eben gewisse Vorschriften«, sagte Night, der jetzt stocksteif dastand. Nun ja, seine Gestalt drohend aufragen zu sehen, war immer noch besser, als dieses nervige Umherlaufen.
    »Ich bin froh darüber«, meinte George. »Ich glaube nicht, dass ich damit umgehen könnte. Das ganze Geschrei und so.«
    »Oh, Mann, und ich bin erst froh, dass sie mich hier rausgeschickt haben zu euch Weicheiern«, murmelte Lester und stützte resigniert den Kopf in die Hände. Ehrlich, zwischen Night, der alle Vorschriften bis in jede einzelne Silbe zitieren konnte, auf der einen Seite, und George, der keine Gelegenheit ausließ, den Cheerleader für Corp zu machen, auf der anderen, grenzte es an ein Wunder, dass er noch nicht zum Abtrünnigen geworden war.
    »Die Geburt eines Kindes ist noch lange kein Grund, sich aus allem rauszuziehen«, belehrte ihn Night. »Es ist die Sache der Frau, sich darum zu kümmern.«
    »So bleibt die eine Hälfte des Paares bei der Sache, während die andere indisponiert ist«, stimmte George zu.
    Gerade als Lester die Nerven durchgehen wollten und er entweder laut geschrien oder irgendetwas hätte in Flammen aufgehen lassen, betrat eine Schwester in weißer Uniform mit Corp-Logo das Wartezimmer.
    »Luster?«
    Lester schnellte von seinem Sitz hoch, schneller als Speed Demon. »Ist es … ist sie … ist Valerie …«
    »Victoria ruht sich jetzt aus, Sir.« Dann bemerkte sie, wie mitgenommen Lester wirkte, und ihr Gesicht nahm einen weichen Ausdruck an. »Möchten Sie mitkommen? Die Neugeborenen-Station ist gleich dort vorn.«
    Sie führte Lester an einer Reihe von Geburtszimmern vorbei, deren Türen alle geschlossen und verriegelt waren. Die Neugeborenenstation war ein vollkommen steriler Raum. Einzig in den kleinen Kinderbettchen mit blauen oder rosa

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