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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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ergriffen haben.« Dann rief sie plötzlich aus: »Sehen Sie da drüben!«
    »Wo?«
    »In der Richtung, in der Patrick verschwunden ist! Sehen Sie das Licht?«
    Tatsächlich konnte Peter einen diffusen Schein zwischen den Felsen wahrnehmen, und er fühlte, wie er sich entspannte, beim Gedanken, dass der Franzose endlich zurückkam.
    Aber plötzlich hörten sie einen Schrei, dann verschwand der Schein, und sie hörten einen wütenden Fluch.
    »Patrick?!«, rief Melissa erschrocken.
    Ihr Ruf hallte durch die Dunkelheit, dann herrschte einen Moment lang Stille.
    »Ich bin okay!«, ertönte es schließlich aus der Ferne. »Bleibt, wo ihr seid, ich komme zu euch!«
    »Etwas muss passiert sein«, sagte Peter. »Wo ist das Licht?«
    »Hoffentlich findet er her«, sagte Melissa. Ihre Stimme klang besorgt.
    Sie warteten in der Finsternis, unfähig, Patrick helfen zu können. Und über ihnen türmten sich Tonnen von Gestein, die ihr Grab werden konnten.
    »Ich bin gleich da!«, hörten sie Patricks Stimme nun aus größerer Nähe.
    »Wir sind hier!«, rief Melissa. »Kannst du dich an meiner Stimme orientieren?«
    »Ja«, kam die Antwort, »rede weiter!«
    »Hast du dich verletzt?«
    »Nein.« Patricks Stimme wurde mehrfach von den Felswänden abgelenkt und zurückgeworfen. Es ließ sich nicht ausmachen, wo genau er sich befand oder wie weit er entfernt war. »Ich bin ausgerutscht, und die Taschenlampe ist mir in einen Schacht gefallen.«
    »Was sollen wir denn jetzt tun?«, fragte Melissa.
    »Ich habe sie gefunden!«, sagte Patrick, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Die Halle der Aufzeichnungen! Sie existiert!«
    »Tatsächlich?!« Peters Stimme kam wie aus dem Nichts.
    »Ja«, antwortete Patrick. »Und Sie werden Ihren Augen nicht trauen, Peter!« Plötzlich spürte Peter eine Hand auf seinem Arm. »Kommen Sie mit! Ich zeige es Ihnen. Und dir, Melissa.«
    »Oh, Patrick!«, entfuhr es Melissa. »Wie schön, dass du wieder da bist!«
    »Aber wie sollen wir das bewerkstelligen?«, fragte Peter unsicher. »Ich weiß zwar nicht, wie Sie es anstellen, aber ich kann in dieser Finsternis nichts sehen. Ist das nicht viel zu gefährlich?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Peter. Ich führe Sie. Der Weg ist ohne große Hürden.«
    »Also, ich weiß nicht ... «
    »Ich gehe voraus, Peter. Lassen Sie mich Ihr Auge sein, vertrauen Sie mir. Sie reichen mir eine Hand, wenn es Ihnen nicht unangenehm ist. Und Melissa, du nimmst die andere Hand vom Professor und gehst als Letzte. Einverstanden?«
    »Klar«, sagte Melissa. »Wir nehmen Peter in die Mitte, dann kann nichts passieren.«
    Etwas zögerlich stand Peter auf. Beim Herumtasten berührte er Melissas Brüste und entschuldigte sich verlegen, aber sie lachte nur. Dann fühlte er ihre Hand in seiner und wurde von Patrick an der anderen Hand genommen.
    »Es wird nur sehr langsam gehen«, erklärte Patrick, »aber wir schaffen es. An zwei Stellen müssen wir uns bücken, und an einer anderen müssen wir eng an der Wand bleiben, da es rechts steil abfällt. Aber ich warne euch vorher.«
    So suchten sie ihren Weg durch die Dunkelheit. Peters Beklemmung wuchs, aber durch die Berührung der Hände fühlte er sich halbwegs behütet. Immer wieder wanderten seine Blicke umher, aus Furcht vor dem, was er sehen könnte oder was plötzlich hervorspringen mochte. Aber da war nichts. Schließlich schloss er die Augen, um die nervenaufreibende Anspannung abzulegen. Er musste sich nicht darum kümmern, was vor ihnen lag, er lenkte seine ganze Konzentration auf seine Füße und darauf, was sie erspürten. Auf diese Weise, Schritt für Schritt, bewegte er sich vorwärts, von vorne und hinten geschützt, und nach einer Weile ging er wie in einer wolkigen Trance.
    Patrick sollte recht behalten, denn sie kamen besser voran, als Peter befürchtet hatte. Einige Male stockte der Franzose, tastete umher, gab kurze Anweisungen, dann ging es weiter. Selbst in dieser Finsternis funktionierte Patricks Orientierungssinn hervorragend.
    »Aber was nützt uns denn die Halle, die du gefunden hast«, fragte Melissa, »wenn wir kein Licht haben?«
    »Warte nur ab«, sagte Patrick.
    Mehr wollte er nicht verraten, aber das musste er auch nicht, denn schon hinter der nächsten Biegung sahen sie es selbst.
    Ein schwaches rötliches Leuchten erfüllte den Gang.
    Es war ein Hauch, fast nicht wahrnehmbar, doch ihre Augen hatten sich so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass ihnen sofort auffiel, dass sich die Wände plötzlich in

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