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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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erkennen, dass dies einmal eine Galerie gewesen war.
    Morgen betrat den Gang und hob die Lampe über seinen Kopf, um möglichst viel zu erhellen und von der Flamme nicht selbst geblendet zu werden. Hier hatte sie sicherlich gestanden. Die Tabula Smaragdina, als steinerne Tafel mit unleserlichen Hieroglyphen darauf – und dem Wissen der Welt.
    Aber der Gang barg keine Artefakte mehr. Bis auf abbröckelnden, farbigen Putz und den Schutt der Jahrhunderte war er leer.
    Es gab aber noch eine Chance. Denn zwischen den Nischen, die den Gang säumten, befanden sich mehrere Eingänge, die in weitere Räume führten.
    »Rosner!«
    Der Unteroffizier trat neben ihn.
    »Rufen Sie Ihre Männer. Wir gehen weiter.«
    Morgen ging auf den ersten Eingang zu und hielt die Lampe durch die Öffnung. Plötzlich zuckte er zurück. Auf diesen Anblick war er nicht vorbereitet gewesen.
    »Was zum Teufel ... !«
     
    5. Oktober 2006, Rhodos Stadt
     
    Peter und Patrick schlossen sich einer Führung durch den Großmeisterpalast an. Es war nur eine kleine Schar Touristen, vornehmlich ältere Damen, die zu einer Reisegruppe zu gehören schienen. Der Reiseführer hatte einen starken Akzent, sprach aber überraschend flüssig Englisch und erläuterte die Geschichte der Insel und des Ritterordens. Er führte aus, wie der Orden in verschiedene Gruppen unterteilt gewesen war, die man entsprechend ihrer unterschiedlichen Sprache »Zungen« genannt hatte. Jede Zunge hatte ihre eigenen Gebäude in der Stadt, und der Palast war der Sitz des Großmeisters gewesen.
    Sie gingen durch Säle, Hallen und über einen großen Innenhof. Währenddessen erzählte der Führer von der Renovierung des Palastes, und dass man nicht wisse, wie er tatsächlich früher einmal ausgesehen habe.
    »Sehen Sie diese Tür?«, flüsterte Patrick. Peter folgte seinem Blick und entdeckte in einiger Entfernung ein Eisengitter, das einen seitlich abzweigenden Gang blockierte.
    »Stellen Sie sich gleich so hin, dass Sie die Sicht darauf versperren. Ich will mir das Schloss etwas genauer ansehen.«
    Peter positionierte sich so, dass der Leiter der Führung nicht sehen konnte, wie sich Patrick bückte und das Vorhängeschloss untersuchte. Peter fragte sich, ob der Franzose tatsächlich in der Lage war, ein Sicherheitsschloss zu knacken.
    Ein leises Klicken hinter ihm ließ ihn aufhorchen. Tatsächlich! Das Schloss war offen! Patrick grinste kurz und drehte den Bügel wieder gerade, so dass es auf den ersten Blick nicht auffiel. Dann richtete er sich auf und sah scheinbar interessiert nach vorn, als versuche er, etwas zu verstehen.
    »Wenn er um die Ecke gegangen ist, hauen wir ab«, raunte er Peter zu.
    Peter hob die Augenbrauen. Sein Kollege mochte nicht viel von Ägyptologie oder Geschichte verstehen, aber er verfügte zweifellos über besonderes handwerkliches Geschick.
    Sie warteten einen Augenblick, bis die Touristen weitergegangen waren, dann öffnete Patrick die Gittertür, sie schlüpften hindurch und hängten das Schloss wieder an seinen Platz.
    »Und jetzt?«, fragte Patrick.
    »Das weiß ich nicht«, gab Peter zurück. »So weit wie möglich nach unten, würde ich sagen.«
    Also gingen sie los. Der Gang, in dem sie sich befanden, führte bald um eine Ecke und ins Dunkle. Lediglich hinter ihnen war noch ein heller Schimmer auszumachen. Patrick holte die Taschenlampe aus seiner Jacke und leuchtete nach vorn. Der Gang endete an einer Tür, die eindeutig nicht mittelalterlichen Ursprungs war. Sie war nicht verschlossen, und dahinter öffnete sich ein hoher, unmöblierter Raum, der durch eine Reihe Fenster erhellt wurde.
    »Anscheinend ein relativ neuer Teil des Palastes«, überlegte Peter. »Aber aus irgendwelchen Gründen für Besucher gesperrt.«
    »Ich weiß auch, warum«, sagte Patrick und deutete in eine Ecke. Dort wurde die Decke von einem Metallgerüst abgestützt, und in der Höhe erkannten sie, dass sich Risse zwischen den Steinen gebildet hatten. Große schwarze Flecken verrieten, dass hier bereits seit einiger Zeit Wasser durch die Decke sickerte. Sie sahen sich weiter im Raum um. Eine zweite Tür befand sich an der Stirnseite, doch als sie sich ihr näherten, hörten sie die Stimme des Touristenführers auf der anderen Seite und wichen zurück.
    »Dann bleibt uns nur das Gerüst«, sagte Patrick.
    »Was wollen Sie denn da?«
    »Nach unten. Haben Sie das nicht gesehen?«
    Als Peter dem Franzosen folgte, erkannte er, was Patrick meinte. Das Gerüst stützte sich nur zum

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