Projekt Sakkara
fortwährenden Djoser mit wahrer Stimme.
Die Hand auf der Spitze seines Hauses der Ewigkeit,
geschaffen durch den von Aton berührten Ersten unter dem
König von Unterägypten und Hohepriester, Imhotep.
Die Weisheit Atons trat in mich ein.
Sonnenstrahlen, Arme des einzig ewigen Aton.
Und ich sah alle Wahrheit der Welt, sicher und ohne Lüge.
Ist das nicht fantastisch?« Peter sah über den Rand seiner Brille hinweg zu den beiden Männern. »Wir haben hier also tatsächlich einen Bericht über eine Erleuchtung gefunden, ähnlich, wie wir es von der Stele von Thutmosis IV. kennen. Sie wurde zwischen den Pfoten der Sphinx gefunden und enthielt einen ähnlichen Text.«
»Ich habe noch nicht genau verstanden, was da passiert sein soll«, sagte Patrick. »Werden Sie daraus schlau?«
»Aber ja«, bestätigte Peter. »Es ist ganz offensichtlich. Sehen Sie: In jungen Jahren wandelnd in der Stadt der Toten, nahe dem ewig fortwährenden Djoser mit wahrer Stimme. Das bezieht sich auf die Nekropole Sakkara, wo sich das Grab Pharao Djosers befindet. Mit wahrer Stimme ist ein ehrenvoller Hinweis darauf, dass er gestorben ist und im Totengericht für ehrlich befunden wurde. Echnaton hat also einen Spaziergang in Sakkara unternommen, in der Nähe der Stufenpyramide Pharao Djosers.«
»Ist das eine besondere Pyramide?«, fragte Patrick.
»Ich komme gleich darauf«, sagte Peter. »Gehen wir zunächst weiter im Text: Die Hand auf der Spitze seines Hauses der Ewigkeit. Das ist eine Umschreibung für eine Pyramide. Er hat mit der Hand die Spitze der Pyramide berührt. Geschaffen durch den von Aton berührten Ersten unter dem König von Unterägypten und Hohepriester, Imhotep. Hier weist er darauf hin, dass Djosers Pyramide von Imhotep erbaut wurde, und er nennt ihn von Aton berührt, sagt also, dass bereits Imhotep von Aton auserwählt oder erleuchtet war.«
»Bevor jetzt noch mehr Namen kommen, könnten Sie mir kurz einen Überblick geben, wovon wir hier überhaupt sprechen?«
»Natürlich. Sehen Sie: Echnaton lebte etwa 1350 vor Christus, in der so genannten achtzehnten Dynastie. Die Pyramide von Pharao Djoser hingegen ist aus der dritten Dynastie, etwa aus dem Jahr 2600 vor Christus. Zu dem Zeitpunkt, als Echnaton also durch Sakkara spazierte, war die Pyramide bereits über 1300 Jahre alt. Der genannte Imhotep, auf den ich ebenfalls noch zu sprechen komme, war ein Gelehrter zur Zeit Djosers, sogar so etwas wie sein Wesir, sein oberster Kanzler und unter anderem Arzt und Baumeister.«
»Aha. Okay, alles klar. Erst mal weiter.«
»Gut, also Echnaton hat die Spitze der Pyramide berührt, die der von Aton erleuchtete Imhotep gebaut hat. Und dann passiert es: Die Weisheit Atons trat in mich ein. Sonnenstrahlen, Arme des einzig ewigen Aton. Und ich sab alle Wahrheit der Welt, sicher und ohne Lüge. Er wird von Aton erleuchtet, und er beschreibt Strahlen, die wie Arme aussehen. Nun wird die Zeichnung auf der Stele klar. Den Gott Aton gab es auch schon vor Echnaton als personifizierte Sonnenscheibe, aber erst seit Echnaton wurde Aton mit diesen Ärmchen dargestellt.«
»Sie glauben, Echnaton hat so eine Art mystischen Flash bekommen?«
»Es klingt ganz danach, nicht wahr? Erinnert Sie die Beschreibung nicht an unsere Höhle in Südfrankreich?«
»Ich weiß nicht ... «
»Der Text geht nämlich noch weiter«, fuhr Peter fort, »und nun wird es erst richtig deutlich. Hören Sie:
Das, was unten ist, ist wie das, was oben ist,
so werden die Wunder des Einen zustande gebracht.«
»Ich verstehe nicht ... «
»Erinnern Sie sich, was ich Ihnen über die sagenumwobene Tabula Smaragdina erzählte, jene Tafel, die die Weisheit der Welt enthalten haben soll, das gesamte magische und alchimistische Wissen, die Anleitung, wie Blei in Gold zu verwandeln ist? Nun, der angebliche Text dieser Tafel wird in der esoterischen Tradition seit vielen Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden mit exakt diesen Eröffnungsworten überliefert: Dies ist die Wahrheit, sicher und ohne Lüge: Das was oben ist, ist wie das, was unten ist.«
»Sie meinen also, die Stele des Echnaton ist tatsächlich der Ursprung für die Tabula Smaragdina?«
»Ja, und das, obwohl die Stele so lange verborgen war und man erst seit Champollion, also seit dem 19. Jahrhundert, Hieroglyphen entziffern kann! Der Text geht auch entsprechend weiter und endet mit den überlieferten Worten der Tafel: Auf diese Weise wurde die Welt geschaffen. Das, was ich über das Werk
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