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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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wir eine sehr unangenehme Begegnung mit einer Schlange in Rhodos. Die man uns in einer Schachtel ins Hotel geliefert hatte.«
    »Eine Schlange?! Davon haben Sie noch gar nichts erzählt!«
    »Ein reichlich aggressives Biest«, bestätigte Patrick.
    »Sie wurde anonym abgegeben, ausdrücklich für uns. Es waren Hieroglyphen auf der Schachtel.« Peter holte ein neues Blatt hervor.
     

     
    »Hier steht: Thot Wehem Ankh Neb Seshtau, was so viel heißt wie Der Wiedergeborene Thot, Herr der Geheimnisse. Der Gott Thot wurde nie als Schlange dargestellt, so dass ich davon ausgehe, dass es nicht eine Bezeichnung für den bissigen Inhalt der Schachtel war, sondern der Name des Absenders – oder der Absender.«
    Oliver Guardner betrachtete die Zeichnung.
    »Sagt Ihnen das etwas, Mister Guardner?«, fragte Peter.
    Der Alte schwieg und verkniff seinen Mund zu einer Linie.
    »Alle Gastfreundschaft in Ehren«, sagte Patrick eindringlich, »aber wenn es hier etwas gibt, was Sie uns sagen sollten, dann wäre das jetzt der Zeitpunkt dafür. Ich weiß gerne, auf welche Spinner ich mich einlasse. Das läuft schon wieder ähnlich mies wie in Frankreich. Mal ganz abgesehen davon, dass man uns erst gar nicht einreisen lassen wollte, und einen Tag später mein Kontaktmann, der uns vielleicht mit dem Artefakt hätte weiterhelfen können, ganz plötzlich an einer Lebensmittelvergiftung stirbt.«
    »Ja, ich kenne diese Bezeichnung«, sagte Guardner schließlich. »Es gibt eine Gruppe von Leuten in Kairo, die ab und zu unter diesem Namen auftaucht. Nun, auftauchen ist zu viel gesagt. Manchmal veröffentlichen sie Leserbriefe, oder es erscheinen andere Texte von ihnen auf Handzetteln oder in Redaktionen. Niemand weiß, wer dahintersteckt.«
    »Was sind das für Leute? Terroristen? Esoteriker? Religiöse Fanatiker?«
    »Nein, nichts dergleichen. Sie sind harmlos.«
    »Als harmlos würde ich eine Schlange im Präsentkorb nicht gerade bezeichnen.«
    »Das ist mir auch rätselhaft. Von so etwas habe ich noch nie gehört. Den Thot-Anhängern scheint es viel eher um den Erhalt der ägyptischen Traditionen zu gehen. Sie fordern zum Beispiel strengere Gesetze gegen das Plündern der Kulturschätze, wollen die alten Hieroglyphen im Schulunterricht gelehrt sehen und wettern gegen die arabische oder vielmehr muslimische Auffassung der Stellung der Frau.«
    »Das klingt ja ganz schön, aber mich haben Sie nicht überzeugt.«
    »Das war auch gar nicht mein Anliegen. Ich bin ebenso erschrocken wie Sie, Monsieur Nevreux!«
    »Auf jeden Fall sind wir dieser ominösen Gruppierung ganz offensichtlich irgendwie aufgefallen«, sagte Peter, »und ich würde sowohl die Skarabäen als auch die Schlange als eine deutliche Warnung verstehen.«
    »Dann wollen Sie die Suche nicht weiter verfolgen?« Oliver Guardner wirkte besorgt.
    Peter sah zu Patrick hinüber, der kopfschüttelnd zur Decke blickte.
    »Gentlemen, wenn es etwas gibt, das ich tun kann, um Sie dazu zu bewegen weiterzumachen, sagen Sie es mir! Diese Vorfälle tun mir außerordentlich leid, und ich versichere Ihnen, dass ich die Sicherheitsvorkehrungen im Haus auf der Stelle verstärken lassen werde.«
    »Ich kann das nicht alleine entscheiden ... « begann Peter, doch Guardner schnitt ihm das Wort ab.
    »Bedenken Sie, was auf dem Spiel steht und wie unsagbar weit Sie in so kurzer Zeit bereits gekommen sind! Wie lange sind Sie schon hier? Vier Tage? Fünf? Sie haben die Tabula Smaragdina gefunden, ein Artefakt mit jahrtausendealter Tradition, und Sie haben ein wertvolles Stück der Geschichte des rätselhaften Pharaos Echnaton aufgedeckt. Wie könnten Sie die Suche nun abbrechen?! Ich beschwöre Sie: Lassen Sie es sich noch einmal durch den Kopf gehen!«
    »Erst mal würde ich gerne mehr über diese Typen in Erfahrungen bringen«, sagte Patrick. »Sonst begeben wir uns wieder aufs Glatteis, und ich für meinen Teil habe genug von esoterischen Zirkeln, satanischen Ritualen und irgendwelchen Militärs, die sich einmischen.«
    »Ich sehe, dass Sie eine Menge schlechter Erfahrung gemacht haben«, meinte der Alte, »aber ich werde mich bemühen, alles in Erfahrung zu bringen, was Sie wissen müssen.«
    Peter nickte. »Das wäre wirklich notwendig. Und auch wir könnten noch mehr Recherchen betreiben.«
    »Haben Sie schon einen Plan, wie Sie vorgehen möchten?«
    »Ich würde mich in die Geschichten über Imhotep, Djoser und die Ausgrabungen der Gräber in Sakkara vertiefen. Vielleicht gibt es etwas, was wir

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