Projekt Traumfigur
bereits, was gut für Sie ist und was nicht. Verunsicher-
ungen entstehen vor allem durch die vielen verschiedenen Theorien und Ansätze im Ernährungsbereich. Ob Low Carb oder No Carb, fettfrei oder Hollywooddiät – Fakt ist, die meisten Schlankheitspläne lassen sich im wirklichen Leben nicht dauerhaft umsetzen, was allerdings auch nicht ratsam wäre.
Diäten sind meist zu einseitig und liefern vor allem in Kombination mit intensivem Training und Denkleistung zu wenig Nährstoffe und Energie. So bleiben viele im ewigen Jo-Jo-Effekt gefangen. Erst werden die Ernährungsratschläge strikt umgesetzt, und natürlich haben Diäten in dieser Phase zunächst einen Gewichtsverlust zur Folge. Das Ganze funktioniert also – bis der Hunger, die Gelüste und der ganz natürliche Drang, das Leben zu genießen, sich melden und Sie sich wieder alles gönnen, worauf Sie gerade Lust haben. Der Körper ist nach einer Diät allerdings auf Sparbetrieb programmiert, seine »Notfall«-Signale sind eingeschaltet, und er speichert sofort alles, was er bekommt – für den Fall, dass er demnächst wieder nicht genügend Nährstoffe erhalten sollte. Und schon geht ’ s wieder von vorne los …
Ich wundere mich manchmal, wenn meine Kundinnen ausrufen: »Aber Nüsse enthalten doch so viel Fett, die kann ich doch nicht essen! Vollkornbrot hui! Das sind Kohlenhydrate, das ist doch nicht gut!« Gleichzeitig werden Kuchen und Kekse verzehrt, abends die Chips aus dem Schrank geholt und noch schnell ein Fertiggericht in der Mikrowelle gezaubert, morgens Nuss-NougatCreme auf den Toast gestrichen.
Liebe Leute, jetzt ist aber Schluss! Seien Sie mal ganz ehrlich zu sich selbst. Ich helfe Ihnen dabei.
Essen ist Leben!
E ssen gehört zum Leben. Genießen Sie Ihr Leben, genießen Sie Ihre Mahlzeiten. Ganz wichtig ist, dass Sie das, was Sie essen, auch wirklich mögen. Essen Sie etwas nicht nur, weil es in meinen Vorschlägen steht. Es gibt immer Alternativen. Allerdings sollten diese in Ihren Eigenschaften gleichwertig sein. Ersetzen Sie beispielsweise Erbsen durch Bohnen. Beides sind pflanzliche Eiweiße mit einem hohen Sättigungsgrad.
Manchmal braucht es etwas Zeit, bis man sich an bestimmte Dinge gewöhnt hat. Wenn Sie bisher viel Fett, Zucker und Geschmacksverstärker zu sich genommen haben, stellen Sie sich langsam um. Auch die Geschmacksnerven müssen trainiert werden. Bei Babys und Kleinkindern werden die Bildung von Geschmacksnerven und die Differenzierung von Geschmäckern dadurch unterstützt, dass die Palette der zugeführten Nahrungsmittel langsam erweitert wird. Sobald das Kind Püriertes essen kann – also in der Abgewöhnungsphase der Muttermilch beziehungsweise der Ersatzmilch – werden zunächst Lebensmittel in Reinform wie pürierte Bananen oder Karotten gefüttert. So lernt das Kind verschiedene Aromen kennen. Erst später werden diese kombiniert: Kartoffelbrei mit Soße, Apfel gemischt mit Banane und so weiter.
Im Idealfall bleibt die Natürlichkeit der Lebensmittel erhalten. Oft werden allerdings Geschmacksverstärker vorgesetzt, noch bevor das Kind richtig beißen kann. Auf diese Weise wird schon früh ein Suchtverhalten antrainiert, denn es schmeckt irgendwann alles gleich würzig und muss dann auch immer so schmecken. Der Mensch verlernt dadurch im Laufe des Lebens zu genießen, zu schmecken. Unter Umständen müssen auch Sie den Rückwärtsgang einlegen und bestimmte Dinge wieder neu entdecken.
Das heißt natürlich nicht, dass Sie anfangen sollten, Püree zu essen. Vielmehr geht es darum, die Geschmacksnerven wieder zu schulen. Vielleicht entdecken Sie völlig neue Seiten an sich. Ich persönlich habe mir Zucker im Kaffee abgewöhnt und meinen Milchkonsum reduziert. Durch Beobachtung meiner selbst habe ich herausgefunden, dass mir Milch in Kombination mit Training nicht guttut. Mir wurde immer schlecht und mein Körper hat über den Bauchmuskeln Schlacken gebildet. Also trinke ich meinen Kaffee nun zuckerfrei und mit einem Schuss Sahne. Es hat etwa eine Woche gedauert, bis sich mein Geschmacksempfinden von »wäh« auf »mhmm« umgestellt hat. Ändern Sie also, was Ihnen (eigentlich) nicht guttut. Schritt für Schritt.
Bewusst essen
Beobachten Sie sich selbst. Essen Sie bewusst, oder essen Sie, weil Sie etwas essen müssen, schnell, schnell, unterwegs, mit dem Kopf schon im nächsten Meeting? Ich empfehle Ihnen, nehmen Sie sich stets bewusst Zeit für das Essen. Richten Sie die Speisen auf Ihrem Teller schön
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