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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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fragte McCaul.
    Jennifer zeigte auf das Foto. Der dunkelhaarige Mann mit dem schmalen Gesicht und den dichten Brauen fesselte ihre Aufmerksamkeit. »Sehen Sie sich das mal an.«
    McCaul stand auf. »Und?«
    »Das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Schauen Sie sich die Augen an, Frank. Und den Mund. Ich habe diesen Mann… mein Gott!«
    »Was ist?«
    »Der Mann im Eis. Er ist es! Erkennen Sie ihn wieder?«
    McCaul starrte auf das Foto. Als die Hunde plötzlich laut und aggressiv knurrten, drehten er und Jennifer sich um. Vogel stand im Türrahmen und bedrohte sie mit einer Pistole. McCaul kam nicht mehr dazu, seine Beretta zu ziehen. Die beiden Dobermänner sprangen auf und bellten angriffslustig.
    »Nehmen Sie die Hand aus der Tasche«, rief Vogel. Er zeigte mit der Pistole auf Jennifer. »Ziehen Sie die Waffe raus. Schön langsam.«
    Jennifer gehorchte. Ihre Hand zitterte, als sie die Beretta aus McCauls Tasche zog.
    »Legen Sie die Waffe auf den Tisch.«
    Sie gehorchte. Vogel steckte die Beretta ein.
    »Warum bedrohen Sie uns?«, fragte Jennifer.
    »Das wissen Sie genau.« Vogel wies mit der Pistole auf die Stühle. »Setzen Sie sich, und legen Sie die Hände auf den Tisch. Eine falsche Bewegung, und ich knalle Sie beide ab.«
    56
    Kelso war schweißgebadet, als er vor dem Rathaus von Murnau auf die Bremse trat. Mark betrachtete die belebten Straßen mit den zahlreichen Fußgängern, den schmucken Alpenhäusern und den hübschen kleinen Läden.
    Kelso forderte Fellows und Grimes auf, im Wagen zu bleiben.
    »Sie kommen mit«, sagte er zu Mark.
    Die beiden Männer betraten das Rathaus.

    In der Küche des Bauernhauses herrschte Schweigen. Vogels Pistole war auf Jennifer und McCaul gerichtet. Auf der Stirn des Mannes glitzerten Schweißperlen. Sein Blick huschte ständig zwischen den Besuchern und dem Monitor hin und her.
    »Herr Vogel…«, begann Jennifer. »Warum bedrohen Sie uns? Wir sind nur hierher gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
    »Sie lügen. Warum haben Sie eine Waffe dabei?«
    »Zu unserem eigenen Schutz. Wir können es Ihnen erklären .«
    »Halten Sie den Mund! Schluss mit der Fragerei.«
    Jennifer stand auf. Die Hunde fletschten knurrend die Zähne, doch die junge Amerikanerin ließ sich nicht einschüchtern. Sie wollte unbedingt in Erfahrung bringen, was Vogel über das Verschwinden ihres Vaters wusste.
    »Hören Sie mir bitte zu.«
    McCaul umklammerte ihren Arm. »Um Himmels willen, Jennifer, treiben Sie es nicht auf die Spitze.«
    Jennifer schlug den gut gemeinten Rat in den Wind und zeigte auf das Foto auf dem Küchenschrank. »Einer der Männer auf dem Foto ist der Tote, den man auf dem Wasenhorn-Gletscher gefunden hat, nicht wahr, Herr Vogel? Sie kennen diesen Mann. Er war nicht allein auf dem Gletscher, als er starb. Mein Vater könnte ihn begleitet haben. Aber vielleicht wissen Sie das ja schon.«
    »Ihr Vater? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Mein Vater wird seit zwei Jahren vermisst. Die Polizei hat seinen Reisepass bei dem Toten gefunden. Nur aus diesem Grund sind wir hier. Sein Foto ist in meiner Tasche. Ich könnte es Ihnen zeigen.«
    Vogel beäugte sie voller Argwohn. »Geben Sie mir Ihre Tasche.«
    Jennifer legte die Umhängetasche auf den Tisch. Vogel durchwühlte sie mit der freien Hand, bis er das Foto fand.
    »Mein Vater heißt Paul March. Haben Sie ihn schon mal gesehen, Herr Vogel?«
    Vogel wurde blass, als er das Foto betrachtete. Er ließ die Waffe nicht sinken, obwohl seine Neugier sein Misstrauen zu verdrängen schien. »Sagen Sie mir klipp und klar, warum Sie hergekommen sind«, forderte er Jennifer auf.

    Kelso und Mark gingen zur Rezeption, hinter der eine junge Angestellte saß, die sich mit einem älteren Einheimischen unterhielt. Kelso drängte sich vor. »Sprechen Sie Englisch?«, fragte er die junge Frau.
    »Ja, aber Sie müssen warten, bis Sie an der Reihe sind.«
    »Ich kann nicht warten. Es handelt sich um einen Notfall. Haben Sie diese Frau schon mal gesehen?« Kelso legte ein Foto von Jennifer auf die Theke.
    Die Angestellte betrachtete das Bild. »Ja. Ich habe heute Morgen mit ihr gesprochen. Sie hat bei uns im Rathaus um Auskünfte gebeten. Warum fragen Sie?«
    Kelso schob das Foto mit ernster Miene in die Tasche zurück.
    »Ich bin ihr Vater. Ein Verwandter von uns hatte einen schweren Autounfall. Ich muss meine Tochter dringend sprechen.«
    »Tut mir Leid. Sie war vor einer halben Stunde in Begleitung eines Mannes hier und fragte nach den

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