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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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verschlossen. Staves fuhr auf das dunkle Haus zu und parkte den Chevy auf dem Kiesweg.
    76
    Sie fuhren in hohem Tempo über den Highway Richtung Long Beach. Der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe. Mark hatte alle Mühe, nicht von der nassen Fahrbahn abzukommen.
    »In Long Beach fahren Sie ab.«
    »Warum?«
    »Sie fragen zu viel, Ryan.«
    »Ist Jennifer im Haus ihrer Eltern? Es geht um die Diskette, nicht wahr?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht meinen Kopf, Ryan. Nehmen Sie einfach die nächste Ausfahrt.«
    »Ich will Antworten, Kelso. Der Tod von Paul March geht auf Ihr Konto, stimmt’s? Sie haben ihm eine Falle gestellt.«
    Kelso grinste. »So langsam scheint Ihnen ein Licht aufzugehen.«
    »Nicht March hat die zehn Millionen gestohlen. Das waren Sie.«
    »Nicht ganz. Ich habe mit Lazar gemeinsame Sache gemacht. Unglücklicherweise verschwanden die zehn Millionen, als er und March auf dem Wasenhorn ums Leben kamen. Vermutlich liegt das Geld in einer Gletscherspalte, so wie die Leichen von March und Lazar, und wird für immer verschollen bleiben.«
    »So war es nicht geplant, was?«
    Kelso schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Lazar wollte mit den zehn Millionen untertauchen und mir später die Hälfte übergeben. March und die Brüder Vogel sollten getötet werden und in einer tiefen Gletscherspalte verschwinden.«
    »Haben Sie die zehn Millionen nicht gesucht?«
    Kelso presste die Lippen aufeinander. »Das war die Schwachstelle des Plans. Lazar hat mir nie verraten, wo genau er die Grenze überqueren wollte. Ich überließ ihm die Entscheidung, was sich als verdammter Fehler erwies. Bis Marchs Leichnam gefunden wurde, hatte ich keine Ahnung, wo ich suchen sollte und was aus Lazar geworden war.«
    »Die Explosion in der Leichenhalle, Carusos Ermordung und das Gemetzel im Kloster – das alles war Ihr Werk. Sie haben andere für die Morde verantwortlich gemacht, weil Sie von Ihrer Mitschuld an Paul Marchs Tod ablenken wollten.«
    »Sie sind ein kluger Junge.«
    »Sie haben mir nichts als Märchen aufgetischt. Zuerst soll die Russenmafia die Morde begangen haben. Plötzlich könnten Lazar oder March den Schneesturm überlebt und versucht haben, die Ermittlungen zu behindern. Das waren alles Ablenkungsmanöver, Kelso, damit Ihre Vorgesetzten Ihnen nicht auf die Schliche kommen.«
    »Ich bin beeindruckt, Ryan. Sie hätten das Zeug, in Langley zu arbeiten.«
    »Warum haben Sie das alles getan? Nur um Ihre Spuren zu verwischen?«
    »Haben Sie eine Ahnung, was die Diskette wert ist? Vergessen Sie die zehn Millionen. Hier geht es um mindestens fünfzig Millionen. Die Moskajas würden diese Summe sofort zahlen, damit sie nicht in den Knast wandern.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Und Sie wollen für immer von der Bildfläche verschwinden?«
    Kelso nickte. »Niemand wird mich jemals finden. Auch die CIA nicht.«
    »Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.«
    »Glauben Sie mir, Ryan, nach dreißig Jahren bei der CIA weiß ich genau, wie ich meine Spuren verwischen kann.«
    »Warum tun Sie das, Kelso?«
    »Ich könnte Ihnen eine ganze Reihe von Gründen nennen. Wut. Neid. Geldgier. Eines Tages hat man die Schnauze gestrichen voll. Die Moskajas und tausende anderer internationaler Krimineller streichen Millionen ein, während wir die braven Bürger spielen und für ein läppisches Gehalt immer wieder den Kopf hinhalten. Und wofür das alles? Für eine lausige goldene Uhr und eine beschissene Pension, falls man das Glück hat, so lange zu überleben. Es sei denn, man kommt auf die Idee, sich die miesen Tricks zu Nutze zu machen, die man bei der CIA lernt. Beantwortet das Ihre Frage?«
    »Wo ist die Diskette?«
    »Ich habe das untrügliche Gefühl, Jennifer könnte mir bei der Suche behilflich sein, wenn ich ihrer Erinnerung ein wenig auf die Sprünge helfe.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Das werden Sie bald sehen.«
    77
    Leroy Brown hatte die beiden Männer nie zuvor gesehen. Ihre Dienstmarken wiesen sie als Detectives der New Yorker Polizei aus. Die Wange des Mannes mit dem blonden Haar war geschwollen. Leroy führte ihn und seinen Kollegen durch das Cauldwell-Pflegeheim. »Warum wollen Sie mit Bobby sprechen?«
    Der Blonde warf ihm einen betrübten Blick zu. »Seine Schwester hatte einen Autounfall und wurde schwer verletzt.«
    »Was? Wann ist das passiert?«
    »Heute Nachmittag. Nach ihrer Landung am Flughafen ist sie in ein Taxi gestiegen, das in einen Unfall verwickelt wurde.«
    »Du liebe Zeit, das sind

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