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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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jedenfalls könnte geholfen haben, das Verbrechen zu vertuschen, wenn du weißt, was ich meine. Die meisten Menschen glauben nicht, dass ein Vater die eigene Tochter sexuell belästigen könnte. Der Verdacht würde auf einen Psychopathen fallen, der in das Haus eingebrochen ist, oder auf einen Einbrecher, der die Gunst der Stunde für eine Vergewaltigung nutzte. Vielleicht hatte Paul March vor dem Mord wirklich vor, nach Zürich zu fliegen, dann zurückzukehren und den Unschuldigen zu mimen. Die Verzögerungen am Flughafen haben seinen Zeitplan durchkreuzt. Er hat Angst bekommen, in Europa eine neue Identität angenommen und sich versteckt.«
    »Das sind eine Menge Spekulationen.«
    »Tja, mehr hatten wir nicht. Bloß Spekulationen. Und das hatte einen ganz bestimmten Grund. Hör zu. Dieser March war ein ziemlich merkwürdiger Bursche. Vorhin sprach ich ja schon von einem schrecklichen Geheimnis in seiner Vergangenheit, das er möglicherweise vertuschen wollte. Wir haben uns das nicht aus den Fingern gesogen.«
    Ryan runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
    »Hast du nichts davon gehört, als du in dem Fall herumgeschnüffelt hast?«
    »Wovon gehört?«
    »Erstens hatte March keine Vergangenheit. Auf jeden Fall haben wir keine gefunden. Wir konnten keine Familie, keine Brüder, Schwestern, keinen einzigen Verwandten ausfindig machen. Wir haben es übers FBI, die Vermisstenstelle und Interpol versucht. Die ganze Palette. Niemand hatte etwas über ihn. Er war ein geheimnisvoller Bursche, der aus dem Nichts auftauchte und eines Tages wieder im Nichts verschwand. Wenn jemand spurlos verschwindet, machen wir in der Regel drei Dinge: Wir überprüfen seine Vergangenheit, seine Freunde und seine Feinde sowie seine Bankkonten. Und das ist das Seltsame an diesem March. Er hatte keine engen Freunde und keine Feinde, soweit wir herausfinden konnten. Auf einigen seiner Konten war Geld, aber es waren nur unbedeutende Summen, und es wurde nichts davon abgehoben. Und jetzt halt dich fest. Wir konnten seine Vergangenheit nur bis zu einem Jahr, bevor er seine Frau kennen lernte, zurückverfolgen. Ein läppisches Jahr. Eine Adresse in einem kleinen Kaff in Arizona erwies sich als die Anschrift eines Zimmers in einem billigen Hotel. Dort beginnen die Spur und das Geheimnis um Paul March. Als wäre er ein Außerirdischer, der aus dem All kam und auf der Erde gelandet war.«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Das wusste ich nicht.«
    »An dem Typen ist einiges verdammt rätselhaft. Wie gesagt – keine Familie, keine Verwandten, keine Vergangenheit.«
    »Und sein Arbeitgeber?«
    »Die Prime International ist eine kleine, diskrete Investmentbank in Manhattan mit ausgezeichnetem Ruf. March war sechzehn Jahre dort beschäftigt. Ein Jahr vor seinem Verschwinden wurde er zu einem der stellvertretenden Direktoren ernannt. Sonst haben wir von der Bank nichts erfahren, was wir nicht bereits gewusst hätten. Wir haben uns in seinem Büro umgesehen und ein paar Kollegen verhört. Es gab nicht die Spur eines Beweises für die kleinste Unregelmäßigkeit seinerseits. March war ein zuverlässiger Angestellter. Wir haben absolut nichts über ihn oder den Grund seines Verschwindens herausgefunden. Nicht mal seine Kollegen konnten uns etwas über ihn sagen, außer dass er sehr ehrgeizig war. Ein verschlossener Workaholic.« Garuda lehnte sich zurück. »Tja, das war’s so ziemlich.«
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Ist dein Kumpel noch bei der CIA?«
    Garuda nickte. »Er war zwar eher ein Freund von meinem Alten, aber ich glaube, er ist noch in Langley. Warum?«
    »Habt ihr Kontakt?«
    »Na ja… ich hab jetzt ein paar Jahre nichts mehr von ihm gehört.«
    »Ich brauche Informationen über einen gewissen Jack Kelso. Du musst diskret vorgehen. Kannst du das für mich tun?«
    »Wer soll dieser Kelso denn sein?«
    »Irgendein hohes Tier eines CIA-Sonderkommandos. Ich weiß nicht, in welcher Abteilung er arbeitet.«
    »Bis wann brauchst du die Informationen?«
    »Bis gestern.«
    Garuda grinste. »Okay. Ich ruf ihn an, wenn ich zu Hause bin. Mal sehen, was ich herausbekomme.«
    Ryan lächelte. »Meinst du, du kriegst das auf die Reihe?«
    »Na hör mal! Mir ging es schon viel schlechter, und den Weg zum Klo hab ich noch immer gefunden.«
    »Danke, Lou.« Ryan trank sein Glas aus. »Soll ich dich nach Hause fahren?«
    Garuda schüttelte den Kopf. »Darf ich dich fragen, warum du über den Fall March sprechen wolltest?«
    »Man hat seine Leiche

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