Projekt Wintermond
gefunden.«
»Wessen Leiche?«
»Die von Paul March.«
Garuda stellte sein Glas auf den Tisch. »Wo?«, fragte er erstaunt.
»In den Schweizer Alpen. Er war schon lange tot. Eingefroren in einem Gletscher.«
»In einem Gletscher in den Bergen?« Mark nickte.
»Du willst mich doch nicht veräppeln?«
»Nein, Lou.«
Garuda stieß einen lauten Pfiff aus. »O Mann! Und ich dachte, mich könnte nichts mehr erschüttern.«
12
An diesem Abend kam Mark erst um dreiundzwanzig Uhr nach Hause. Als er sich zehn Minuten später daranmachte, seinen kleinen Koffer für die Reise zu packen, klingelte es. Er eilte die Treppe hinunter, spähte durch den Spion und öffnete die Tür. Kelso stand mit einer Aktentasche auf der Veranda. »Guten Abend, Mr Ryan. Darf ich reinkommen?«
»Nur zu. Sie gehören ja schon fast zur Familie.«
Kelso erwiderte nichts auf die spöttische Bemerkung. Mark führte ihn ins Haus.
»Leider konnte ich nicht eher kommen. Heute war ein hektischer Tag«, entschuldigte sich Kelso.
»Schon gut. Nun, wie ich Ihnen vorhin schon am Telefon sagte, hat Jennifer meine Begleitung abgelehnt. Ich konnte sie nicht überzeugen.«
»Schade. Es hätte vieles einfacher gemacht.« Er zuckte die Achseln. »Jedenfalls, ich war so frei, Ihnen für morgen Abend bei American Airlines einen Flug nach Zürich zu reservieren. Die Agenten Grimes und Fellows holen Sie um fünfzehn Uhr ab und fahren mit Ihnen zum JFK. Sie nehmen alle drei dieselbe Maschine. Sie startet drei Stunden, bevor Jennifer von Newark abfliegt. Deshalb werden Sie viel früher als Jennifer vor Ort sein und alles in Ruhe planen können.«
»Und wenn ich in Zürich gelandet bin? Wie soll es dann weitergehen?«
»Jennifer hat übers Reisebüro am Flughafen einen Mietwagen reserviert. Vermutlich will sie mit dem Wagen über die Grenze nach Varzo, um dort den Leichnam ihres Vaters zu identifizieren. Wir haben für Sie einen Wagen bei Avis gemietet.«
»Sie hat mir gesagt, sie wüsste nicht genau, wie lange sie bleiben will. Deshalb hat sie noch keinen Rückflug gebucht.«
»Den Leihwagen hat sie ebenfalls auf unbestimmte Zeit gemietet. Deshalb müssen wir für alles gewappnet sein.«
Kelso schlug auf seine Aktentasche. »Ich würde gern ein paar wichtige Punkte mit Ihnen besprechen.«
Mark bot ihm einen Platz im Wohnzimmer an. Kelso setzte sich und öffnete die Aktentasche. Sie enthielt ein Handy, ein Ladegerät, Ersatzbatterien, ein Sony-Funkgerät und ein kleines elektronisches Gerät von der Größe einer Fernbedienung mit einer winzigen ausziehbaren Antenne. Mark sah außerdem ein kleines Zeiss-Fernglas und verschiedene Straßenkarten in Plastik-Schutzumschlägen.
»Sie wissen bestimmt, welche Geräte Sie für eine Observierung benötigen«, sagte Kelso. »Hier ist ein Foto von Jennifers Mietwagen. Merken Sie sich das Kennzeichen, damit Sie nicht dem falschen Wagen folgen.«
Kelso reichte Mark das Foto eines weißen Toyota Landcruiser mit Schweizer Nummernschild.
»Woher wissen Sie, welchen Wagen sie mieten wird?«, fragte Mark.
Der CIA-Agent nahm das kleine Gerät mit der winzigen Antenne aus der Aktentasche. »Sie sollten mir nicht so viele Fragen stellen. Der Landcruiser ist mit einem Peilsender ausgestattet. Das hier ist der Empfänger, der Ihnen stets die Position des Wagens anzeigt. Sollten Sie ihn aus den Augen verlieren, folgen Sie der Anzeige des Geräts. Und das Fernglas verfügt über eine Nachtsichtoptik.«
»Sie haben offenbar an alles gedacht.«
»Das habe ich zumindest versucht.« Kelso nahm die Mappe in die Hand. »Das hier sind Straßenkarten von der Schweiz und Norditalien. Die Straßen, die Jennifer vermutlich auf dem Weg nach Varzo benutzen wird, haben wir markiert. Prägen Sie sich die Route genau ein. Und dies hier«, Kelso faltete eine der Karten auseinander, »ist eine Karte vom Flughafen Kloten in Zürich. Ungefähr eine Viertelmeile vom Avis-Parkplatz entfernt ist neben einer Tankstelle ein Zubringer, den wir ebenfalls markiert haben. Jennifer muss diese Strecke nehmen, weil es der einzige Weg ist, der vom Flughafengelände wegführt. Sobald Sie am Flughafen alles erledigt haben, warten Sie dort auf sie.«
Kelso drückte ihm das Sony-Funkgerät in die Hand.
»Kurz bevor Jennifer das Flughafengelände verlässt, informiert Sie einer meiner Männer über Funk. Sie warten, bis Sie Jennifers Toyota sehen, und folgen ihm dann in sicherer Entfernung. Noch Fragen?«
»Was ist, wenn die Geräte nicht funktionieren oder
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