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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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warum hatte der Tote den Reisepass und die Sachen meines Vaters bei sich?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich… mein Gott!«
    Eine ohrenbetäubende Explosion ließ die Gebäude an der Straße erbeben. Die Glasscheiben der Trattoria zersplitterten. Eine Druckwelle jagte durch die Gaststube.
    »Runter!« McCaul riss Jennifer zu Boden und warf sich neben sie. Eine dichte Staubwolke fegte über den Platz, gefolgt von einem lauten Donnerschlag.

    Mark saß auf der Rückbank seines Opels und beobachtete die Trattoria. Er fragte sich gerade, ob Jennifer ihn erkannt hatte, als etwas Seltsames geschah. Sein Blick war auf Jennifer und McCaul gerichtet, deren Zweisamkeit seine Eifersucht erregte, als plötzlich ein gleißendes Licht erstrahlte. Dann zerriss ein ohrenbetäubender Knall die Stille.
    Der Opel wurde von der Druckwelle in die Luft geworfen und schien einen Moment zu schweben, bis eine gewaltige Explosion den Wagen auf die Erde schleuderte, wo er sich überschlug. Mark prallte mit dem Kopf gegen das Dach des Opels. Sekunden später folgte eine zweite Explosion. Der Tank ging in Flammen auf.

    Als der Lärm verstummte, rappelte Jennifer sich auf. Die gesamte Karabinieri-Zentrale war wie ein Kartenhaus eingestürzt. Aus den Trümmern loderten Flammen; über der ganzen Gegend schwebte eine riesige Staubwolke. Mehrere Fahrzeuge auf dem Platz brannten.
    Jennifer schlug die Hand vor den Mund. »Mein Gott! Was war denn das?«
    »Hörte sich an, als wäre eine Bombe explodiert«, sagte der leichenblasse McCaul.
    Aus den angrenzenden Gebäuden strömten verängstigte, fassungslose Menschen. Einige schrien oder weinten; andere kümmerten sich um die Verletzten. Minuten später heulten die Sirenen der Rettungs- und Löschfahrzeuge.
    McCaul packte Jennifers Hand. »Kommen Sie. Wir können nichts tun. Am besten, wir verschwinden.«
    23
    Sie fuhren auf die Autobahn, die aus der Stadt heraus in Richtung Norden führte. McCaul saß am Steuer. Noch immer hörten sie die Sirenen der herbeieilenden Rettungs- und Feuerwehrwagen.
    Zehn Minuten später fuhren sie von der Autobahn ab und bogen in das Dorf Miasino ein. Es war ein kleiner Ort mit wenigen gepflasterten Straßen, einer Kirche und einer Bar, vor der ein paar alte Metalltische an der Straße standen. McCaul hielt am Bordstein. »Alles in Ordnung?«
    »Es geht schon.« Doch Jennifer zitterte am ganzen Leib.
    McCaul zeigte auf die Bar. »Ich glaube, wir können beide einen Schnaps vertragen.«
    Hinter der Theke stand ein junger Mann und putzte gelangweilt Gläser. McCaul bestellte zwei Whiskey, nahm die beiden Gläser entgegen und setzte sich mit Jennifer an einen Tisch am Fenster, der weit genug von der Theke entfernt stand, dass sie ungestört reden konnten. Jennifer umfasste das Glas mit bebender Hand und trank einen Schluck.
    »Woher wollen Sie wissen, dass es eine Bombe war?«
    McCaul rührte seinen Whiskey nicht an. »Was sollte es sonst gewesen sein? Kein Unfall hätte eine solch zerstörerische Kraft. Ich glaube nicht, dass jemand im Gebäude überlebt hat. Das war ein Anschlag, und ich kann mir vorstellen, welche Absicht dahinter steckte.«
    »Und welche?«
    »Überlegen Sie doch mal. Zuerst wird Chuck ermordet, dann bastelt jemand an den Bremsen Ihres Wagens herum, und nun das. Alle Unterlagen über den Fall wurden in der Zentrale aufbewahrt. Außerdem der Leichnam, gewissermaßen das wichtigste Beweismittel. Caruso kann die Ermittlungen kaum weiterführen, falls das alles vernichtet wurde. Wenn Sie mich fragen, hat jemand großes Interesse daran, die Aufklärung des Falles zu vereiteln.«
    »Aber warum? Wer sollte so etwas tun?«
    Doch McCaul hörte Jennifer gar nicht mehr zu. Er starrte nachdenklich auf das Telefon an der Wand neben der Theke. »Geben Sie mir Carusos Karte.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Jetzt wird er uns glauben müssen, dass an dieser Sache etwas oberfaul ist.«
    McCaul ging zum Telefon und wählte mehrmals vergebens die Nummer. Schließlich legte er verärgert auf. Er ließ sich vom Kellner ein Telefonbuch geben, blätterte es durch und machte sich eine Notiz. Nachdem er ein paar Worte mit dem Kellner gewechselt hatte, kehrte er an den Tisch zurück.
    »Unter Carusos Nummer meldet sich niemand.«
    »Er ist bestimmt noch unterwegs.«
    »Wir müssen mit ihm sprechen.« McCaul fuchtelte mit dem Zettel durch die Luft. »Seine Telefonnummer steht mit der Adresse im Telefonbuch. Er wohnt in Osaria. Der Kellner spricht ein paar Brocken Englisch. Er sagt,

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