Projektmanagement & Business Coaching
erfolgt der größte Teil der Kommunikation über non- verbale Inhalte, also Körpersprache,
Gestik und Mimik.
Eine professionelle
Kommunikation ermöglicht, die Verhaltensweisen und Signale der Kommunikationspartner
richtig wahrzunehmen, um angemessen reagieren zu können und die eigentliche
Ursache seiner Aussage festzustellen.
Das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun gibt einen Einblick, wie unsere Aussagen beim Gegenüber
ankommen. Es gelten immer die vier Seiten einer Nachricht: Sachinhalt, Selbstoffenbarung,
Beziehung und Appell, sowohl beim Sender als auch Empfänger
In Bild 9.4 können wir regelrecht
die Empörung des kleinen Mädchens hören, obwohl es keine akustische Wiedergabe
gibt. Allein die Körpersprache, der in die Hüfte gestemmte, der erhobene Arm
und der Gesichtsausdruck, etc. geben uns darüber Auskunft.
Erst das genaue Hinterfragen bringt
die genaue Bedeutung einer Aussage an die Oberfläche. Zum Beispiel hilft eine
gezielte Befragung der jeweiligen Gesprächspartner, um die tatsächliche Ursachen
einer Aussage herauszufinden. Dabei ist sehr wichtig, das Gegenüber genau zu
beobachten, denn die Körpersprache verrät die eigentlichen Ursachen.
Bild 9.4 Nonverbale Kommunikation /9.2/
Immer neue Kommunikationstechniken werden erprobt, zum Beispiel das immer aktueller werdender Werkzeug Mediation. Durch Befragen der einzelnen Parteien wird eine Lösung erarbeitet, die allen
gerecht wird: das Win-Win-Prinzip.
Bild 9.5 Vier-Ohren-Modell
In Bild 9.5 wird das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun
/9.4/, Inhalte einer Nachricht vom Sender oder Empfänger. Jede Nachricht hat
verschiedene inhaltliche Aspekte (Bild 9.6). Je nach unseren Erfahrungen mit
dem Gegenüber und anderen Personen, neigen wir in einem bestimmten Muster auf
Nachrichten zu reagieren. Damit sind oft Konflikte vorprogrammiert (Bild 9.6 a,
b).
a) b)
Bild 9.6 Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun /9.4/; a)
Gesendete und empfangene Nachricht; b) Inhalte einer Nachricht vom Sender zum Empfänger
Wenn man häufig mit solchen Situationen zu tun hat, muss die
eigene Kommunikationsfähigkeit geschult werden. Dazu gibt es eine Reihe von
Methoden, die in der Literatur unter der Rubrik Schlüsselqualifikationen zu finden sind. Hier kann nur ein kurzer Einblick in das Thema gegeben werden.
Dabei ist die Beachtung der drei Grundgesetze der
Kommunikation von Watzlawick hilfreich/9.5/
- Kommunikation kennt kein Gegenteil. Wir können nicht-
Kommunizieren, jedes Verhalten wird als Kommunikation interpretiert.
Nichtverhalten geben es nicht.
- Im Zweifelsfall gilt die nonverbale Botschaft. Wenn die Kommunikation auf der verbalen und der nonverbalen Ebene nicht kongruent ist, wird der nonverbalen Aussage
größeres Gewicht als der verbalen Aussage beigemessen.
- Die empfangene Botschaft ist gültig. Nicht was gesendet, sondern was empfangen wird, bestimmt den weiteren
Verlauf der Kommunikation. Dem Empfänger steht die gesendete Botschaft nicht zur Verfügung.
Nur nach diesen Prinzipien kann die Kommunikation ohne Konf likte gelingen. Besonders die dritte Regel ist für die
tägliche Verständigung immens wichtig. Jeder Mensch hat seine eigenen
„Geschichte“ und sollte sich deshalb im Klaren sein, dass seine Aussagen vom
Gegenüber auch anders verstanden werden können.
Für den Projektleiter ist es nicht nur wichtig, zu Beginn des Projekts das richtige Projektziel herauszufinden, sondern auch bei
Störungen während des Projektverlaufs im Gespräch mit den Teammitgliedern die
tatsächliche Ursache dafür zu erkennen.
Dazu kann ihm eine Fragetechnik nach dem eigentlichen Ziel helfen. Eine Zieldefinition kann erst dann erfolgreich sein, wenn die inneren
Widerstände der Mitwirkenden völlig ausgeräumt sind. Um dies zu erreichen, ist
es notwendig, die Beteiligten "dort abzuholen, wo sie stehen". Das
geht am besten, wenn im Gespräch alle fünf Sinne angesprochen werden.
Prozesse ganzheitlich sehen
Jeder Mensch hat sein eigenes
bevorzugtes Wahrnehmungssystem. Der eine liest sehr gerne lange Berichte,
telefoniert aber nicht gerne. Sein bevorzugtes Wahrnehmungsorgan ist bei der
Arbeit also eher das Auge (visuell) und nicht so sehr das Ohr (auditiv). Sein
Kollege bevorzugt gerade das Telefon und hasst lange Ausarbeitungen. Wenn sich
die beiden Kollegen verständigen wollen, müssen sie diese Tatsache
berücksichtigen, sonst "reagieren" sie aneinander vorbei.
9.2.1 Zieldefinition
It´s easy to say "no!"
when there´s a
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