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Promenadendeck

Promenadendeck

Titel: Promenadendeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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kannst. Wir treffen uns dann draußen auf dem Sonnendeck.«
    »Unmöglich, Liebling. Unmöglich! Warte bloß nicht darauf.« Sie rückte von ihm ein wenig ab, weil sie sah, wie ihr Mann sie mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete. »Ich kann ihn doch nicht umbringen.«
    »Das wäre zum Beispiel eine endgültige Lösung aller Probleme.« Fehringer lachte über diesen Witz, der so gar nicht spaßig war. »Aber vielleicht gibt es eine weniger dramatische Möglichkeit.«
    »Ich wüßte keine.« Sie blieben nach dem Slowfox stehen und klatschten wie die anderen Tanzpaare. Zugabe. Zugabe. Die Schiffsband, die sich ›Happy-Boys‹ nannte, spielte noch einen Langsamen Walzer. Das war nun ein Tanz, bei dem man sich gefühlvoll in den Armen liegen mußte. Herbert zog Sylvia an sich. »Mein Mann … du bist wirklich verrückt …« flüsterte sie. Er spürte ihr Zittern und lächelte breit.
    »Auch er kann einen Langsamen Walzer nicht umfunktionieren. Du lieber Himmel, hab' doch nicht solche Angst, mein Engel. Uns wird schon etwas einfallen, wie wir heute noch Zusammensein können. Ich muß dich auf jeden Fall haben!«
    Nach diesem letzten Tanz brachte er Sylvia zu ihrem Tisch zurück und verbeugte sich wieder vor Knut de Jongh. »Ich bedanke mich, mein Herr«, sagte er höflich.
    De Jongh nickte wortlos und wartete ab, bis Fehringer gegangen war. Dann sah er Sylvia fragend an. »Na, war das ein Vergnügen?«
    »So gut tanzt er nun auch wieder nicht. Aber immerhin besser als du, das mußt du doch einsehen.«
    »Bei dem Boogie sah er aus wie ein von Wespen gestochener Affe. Ich bin für so was nicht blöd genug. Das ist doch kein Tanzen mehr. Zuletzt, der Langsame Walzer, das ist ein Tanz! Da wart ihr ein gutes Paar.« Er zog an seiner dicken Zigarre und blies den Rauch über Sylvias Kopf hinweg an die Decke. »Wann gehen wir ins Bett?«
    »Was sollen wir?« Ihre Stimme wurde etwas schrill. Nur das nicht, dachte sie, in eine Art von Panik verfallend. Bloß das nicht heute abend.
    »Na, zurück in die Kabine.« Knut de Jongh streckte die dicken Beine aus. »Die Show ist vorbei, jetzt wird nur noch herumgehüpft, das ist für mich kein Abend mehr.«
    »Wir könnten hinunter in den Fisherman's Club fahren.«
    »Auch da wird gehopst. Discomusik, zum Kotzen!«
    »Dann in die Olympia-Bar. Wir trinken noch eine Flasche Champagner zusammen und hören dem Mann am weißen Flügel zu.«
    »Dezentes Geklimper. Immer noch besser als diese Krawallmusik. Also denn, gehen wir zum weißen Flügel. Du sollst deinen Champagner haben. Das Gesöff macht dich immer so lustig. Das kann ich heute nacht gebrauchen.«
    Er blinzelte ihr zu und winkte der Stewardeß, die Rechnung zu bringen. Sylvia spürte, wie Übelkeit in ihr hochstieg bei dem Gedanken, was er mit ihr anstellen würde. Sie sah Fehringer den Saal verlassen und kam sich plötzlich ausgesetzt vor, einem schrecklichen Schicksal überlassen. Sie dachte an Knuts breite und harte Hände, an seinen bärigen starken Körper und seine außergewöhnliche Männlichkeit, die ihr früher den Atem nahm, vor der sie jetzt aber fast Angst und Ekel empfand.
    Es muß etwas geschehen, dachte sie und atmete schneller. Ich kann nicht mit ihm schlafen, nicht heute nacht. Ich würde mich übergeben, wenn er sich auf mich wälzt und mit seinem Keuchen und Schnaufen beginnt.
    Knut de Jongh unterschrieb die Rechnung mit Kabinennummer und Namen und erhob sich.
    In der eleganten, dezenten Olympia-Bar, einem Prunkstück des Schiffes, das vor allem von den älteren Passagieren geschätzt wurde, weil hier – abgesehen von der stimmungsvoll leisen Klaviermusik – wohltuende Ruhe vorherrschte, suchte sich de Jongh einen Tisch am Panoramabogen aus, der jetzt am Abend mit Vorhängen geschlossen war. Der Mann am weißen Flügel spielte gerade Melodien aus My fair Lady.
    »Das ist Musik«, sagte de Jongh zufrieden. »Da ist Melodie drin. Aber das Gejaule sonst überall – ich verstehe nicht, daß du so was liebst!«
    Sylvia schwieg verbissen. Was soll ich tun, dachte sie. In der Handtasche habe ich ein Röllchen Celibran, ein starkes Schlafmittel. Das habe ich immer bei mir, weil es auch gegen Migräne hilft. Ob Knut etwas merkt, wenn ich es im Champagner auflöse? Sie schrak aus ihren Gedanken hoch, als er Champagner und einen dreifachen Whisky pur auf Eis bestellte. Das war die Lösung! Im Whisky schmeckte er es bestimmt nicht.
    »Du trinkst keinen Champagner mit?« fragte sie scheinbar harmlos.
    »Du weißt

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