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haben, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
In der »General Federation of Women’s Clubs« sind 13.000 Frauenvereine zusammengeschlossen. Es handelt sich um Vereine für Stadtteilbewohner, Mütter und Eigenheimbesitzer, Kulturzirkel, die sich Kunst, Musik oder Literatur widmen, Geschäfts- und Berufsvereinigungen und um allgemeine Frauenclubs, die verschiedenartige Aktivitäten bündeln.
Die Frauenclubs entfalten ihre Wirkung im Allgemeinen in der Gesundheitserziehung, der Verbreitung der schönen Künste, in der Unterstützung der Wohlfahrtsgesetzgebung zugunsten von Frauen und Kindern, in der Gestaltung und Verbesserung von Spielplätzen und Parks, in Initiativen zur Hebung der öffentlichen und politischen Moral, in der Haushaltsführung, Bildung und Ähnlichem. Auf diesen Gebieten befassen sich die Frauenvereinigungen mit Fragen, die oft noch durch keine Interessenvertretung abgedeckt sind. Indem sie Maßnahmen initiieren und umsetzen, tragen sie viel zum Wohl der Allgemeinheit bei.
So könnte ein Club, dem speziell Haushaltsführung und praktische Tätigkeiten am Herzen liegen, sich einer Kochschule für künftige Ehefrauen annehmen. Der Kochkurs, der kürzlich von der New York Herald Tribune für 3.000 Teilnehmer in der Carnegie Hall durchgeführt wurde, ist ein gutes Beispiel für das große Interesse, das Frauen an diesem Ausbildungsbereich hegen. Während der mehrtägigen Veranstaltung war die Halle so voll besetzt wie sonst nur bei Konzerten von Stars wie McCormack oder Paderewski, was eindrucksvoll die Theorie widerlegte, dass Frauen in Großstädten nicht an Haushaltstätigkeiten interessiert wären.
Bemühungen um die Einführung von Milch in der Schulspeisung oder für die Einrichtung einer Kinderabteilung beim Gesundheitsamt könnten Fürsprecher finden bei einem Verein für das Wohlergehen von Mutter und Kind.
Ein musikalischer Club kann seinen Aktionskreis erweitern und der Allgemeinheit einen Gefallen tun, indem er in Zusammenarbeit mit dem lokalen Radiosender für ein besseres Musikprogramm sorgt. Der Kampf gegen schlechte Musik kann genauso militant und unter Einsatz ebenso vieler Mittel geführt werden wie politischer Wahlkampf. Ein Kunstverein kann sich darum bemühen, eine Wanderausstellung in seine Stadt zu holen oder umgekehrt Ausstellungen der Werke seiner Mitglieder oder von Schulen und Universitäten organisieren und auf Reisen schicken.
Vielleicht verlässt ein Literaturzirkel den engen Radius seiner Vortragsabende und übernimmt eine tragende Rolle im kulturellen Leben seiner Stadt; zum Beispiel indem er in den öffentlichen Schulen einen Aufsatzwettbewerb zur Stadtgeschichte oder über den größten Sohn der Stadt unterstützt.
Hinausgehend über das reine Interesse an dem bestimmten Gebiet, für das sie gegründet wurden, sind alle Frauenvereinigungen normalerweise bereit, sich an Aufgaben im Dienste des Gemeinwohls zu beteiligen. Zusätzlich bilden die Frauenvereine einen Kanal, über den Frauen sich als Teil der öffentlichen Meinung ausdrücken können.
So wie Frauen die Männer im Privatleben unterstützen, können sie dies auch im öffentlichen Leben tun, und zwar vor allem, indem sie sich um diejenigen gesellschaftlichen Bereiche kümmern, die die Männer vorzugsweise ignorieren. Die Betätigungsmöglichkeiten von Frauen bei der Umsetzung neuer Ideen und Methoden in der politischen und sozialen Haushaltsführung sind immens. Wenn sie sich organisieren und sich ihres Potenzials zur Beeinflussung ihrer Umwelt bewusst sind, können sie ihre neue Freiheit für viele Aktivitäten nutzen, die die Welt zu einem besseren Ort machen.
Propaganda für Bildung
Bildung hat bei der Öffentlichkeit nicht den Stellenwert, der ihr eigentlich zukommt. Die öffentlichen Schulen werden zwar materiell ausreichend unterstützt, alle legen großen Wert auf höhere Schulbildung, und alles Kulturelle ist grundsätzlich hoch angesehen, was sich in zahllosen Vorträgen und Kursen ausdrückt. Aber die Allgemeinheit ist sich des wirklichen Wertes von Bildung nicht bewusst. Sie sieht nicht, dass Bildung als gesellschaftliche Kraft nicht die Aufmerksamkeit genießt die ihr in einer Demokratie zukommen sollte .
Das Thema Bildung könnte zum Beispiel mehr Raum in den Zeitungen einnehmen. Es gibt kaum einen fundierten öffentlichen Diskurs über Bildung. Abgesehen von Einzelfällen wie dem Gary-Schulsystem in Indiana oder der Ankündigung der Universität Harvard, eine Business-Schule
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