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Prophezeiung

Prophezeiung

Titel: Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Böttcher
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Ernst.«
    »Meiner? Nee, aber deren.«
    »Komm, jetzt reicht’s. Reden wir mit Milett …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der hat mich nicht mal mehr angeguckt, seit er seinen ganzen Fanclub bei sich hat. Deshalb bin ich ja auch raus und hab telefoniert. Wir haben unseren Job gemacht, als Boten, jetzt ist er dran, als Retter der Welt. So sieht er das jedenfalls.«
    »Und der genaue Plan geht wie?«
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich stellt er sich auf eine Leiter und schiebt die Sonne ein paar Millionen Kilometer weiter raus ins Universum.«
    Das iPad meldete sich startklar, fand das lokale Netz und fragte nach einem Passwort. »WLAN hast du aber, oder?«
    »Von Thilo«, sagte sie.
    Philipp zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Von Thilo.«
    »Ja, beziehungsweise von Oskar, einem von seinen Gaias.«
    »Die können von ihrem kleinen Camp aus hier ins Hausnetz? Ohne dass Goran das merkt?«
    »Offensichtlich sind die ziemlich begabt, ja.«
    Philipp tippte sich schweigend ins Netz des Milett’schen Anwesens, steuerte den Gaia-Server an, loggte sich mit dem Passwort ein, das Mavie ihm diktierte, und startete den Download. Dabei schaute er durchgehend deutlich konzentrierter auf das Display, als es die Aufgabe erforderte.
    »Was?«, sagte Mavie.
    »Hast du Becks Nummer?«
    »Ja.«
    Er zog seinen iAm heraus und sah sie auffordernd an.
    »Weswegen?«, fragte sie.
    »Mal sehen, wie gut die wirklich sind.«
    Sie zog ihr eigenes Handy heraus und wählte Becks Nummer.»Besser ich rufe an. Glaube nicht, dass der im Moment mit unbekannten Anrufern spricht.«
    »Na, du hast ihn letztes Mal direkt mit Milett verbunden, das hilft bestimmt.«
    »Ja«, meldete Thilo sich, und Mavie fragte ihn höflich, ob ihr alter Freund Philipp von Schenck ihn sprechen könne. Thilo schwieg kurz, bejahte dann irritiert, und Mavie gab das Handy an Philipp weiter.
    »Hi, Thilo«, sagte Philipp. »Wir hatten noch nicht das Vergnügen, aber Mavie sagt, du bist der heimliche Held dieser ganzen Veranstaltung.«
    Sie ächzte kurz und schüttelte den Kopf. Er verstand und änderte sofort Taktik und Tonfall, indem er auf seriös umschaltete. »Ich habe eine Bitte«, sagte er. »Ich kann mir vorstellen, dass du und deine Gaia-Mitstreiter genug zu tun haben, aber wenn ich Mavie richtig verstehe, versteht ihr allerhand von Sicherheitssystemen?« Er hörte kurz zu, dann sagte er: »Firewalls, ja. Besser, unbemerkte Zugriffe auf geschützte lokale Daten, so wie ihr hier auf das WLAN zugreift.«
    Wieder hörte er zu, dann erklärte er Beck und gleichzeitig Mavie, was er wollte. »Eisele«, sagte er. »Offiziell ist der Vogel weiterhin an unbekanntem Ort, schwer verletzt und nicht vernehmungsfähig, im New York gesprengt von bösen Gaia-Terroristen. Möglich, klar, dass er in seinem Zimmer neben eurem saß und tatsächlich seine Seite des Kamins auf den Kopf gekriegt hat. Das allerdings kann er nur, wenn er überhaupt da war, und in dem Fall muss er an der Rezeption vorbeimarschiert sein, zwischen dem Ende seines Vortrags, geschätzt: 21.30 Uhr – und 22.12 Uhr, denn da hat’s geknallt. Die ganze Lobby hängt voller Kameras, und ich gehe davon aus, dass die Bilder eine Weile archiviert werden.« Er hörte zu. Länger. Dann sagte er: »Schätze ich auch, ja, mindestens ein, zwei Wochen – sofern die Polizei die Festplatte nicht sowieso mitgenommen hat … okay? Verstehe, dann hätten die sich auch nur eine Kopie gezogen und die Originaldaten wären noch da … Ja. Gut.«
    Er hörte zu und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Ja, stimmt, vermutlich. Du meinst vorn, vor der Uni, beim Pförtner? Aber das wird garantiert schwieriger, als das Hotel zu knacken …Nicht? Okay …« Wieder hörte er zu, wieder nickte er. »Gut, aber das wäre ja erst der nächste Schritt, sofern er überhaupt im Hotel war … Wenn nicht, ja, gute Frage … Flughafenüberwachung? … Verstehe. Hab ich befürchtet. Aber gut, wenn ich recht habe und ihr zusätzlich Bilder kriegt, wie und vor allem wann er von der Uni wegfährt, dann sind wir ja schon einen Schritt weiter. Sofern er danach unter seinem eigenen Namen abgeflogen ist und wir wissen, wann das ungefähr war … Genau.« Er lächelte. »Ja, mir ist genauso bewusst wie dir, dass das alles nicht wirklich legal ist. Aber ich verspreche dir und … Oskar, okay … dir und Oskar, dass ich euch nicht verpfeife. Ich war das alles ganz allein. Hinterlasst meinen digitalen Fingerabdruck. Und sag Oskar oder Diego,

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