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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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machen.
    Er blieb stehen und schickte einen Fluch zur Zimmerdecke. Tja, er konnte Janet schlecht erklären, dass eine Beziehung mit ihr nicht mehr länger möglich war, weil er während ihrer Abwesenheit praktisch ununterbrochen mit seiner Nachbarin geschlafen hatte. Und zwar mit der Nachbarin, die er direkt nach Janet das Gebäude verlassen sah.
    Er erinnerte sich noch ganz genau an den Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie heute Morgen zu seinem Fenster hinaufgesehen hatte. Sie hatte wütend und traurig ausgesehen, als fühle sie sich betrogen.
    Und Janet war förmlich über den Parkplatz gehüpft.
    Verdammt, was sollte er bloß tun?
    Sein Telefon klingelte, und er meldete sich.
    “Du hast angerufen?”, fragte Colin.
    Sofort entspannte Will sich. “Treffen wir uns bei Harry’s? Jetzt.”
    “Ich habe einen Klienten.”
    “Verschreib ihm Glückspillen und komm zu Harry’s.”
    Colin lachte. “Wir treffen uns in fünfzehn Minuten, wenn die Sitzung beendet ist.”
    “Gut.”
    Will hoffte nur, dass sein Freund einen lebensrettenden Rat für ihn hatte. Denn so, wie die Dinge standen, würde
er
noch um Glückspillen bitten, und sei es nur, um den endlosen Grübeleien ein Ende zu machen.
    “Was hat das alles zu bedeuten?”, wollte Will eine Stunde, zwei Cheeseburger und drei Gläser Fassbier später von Colin wissen.
    Colin war die meiste Zeit während Wills Bericht still gewesen und hatte nur hin und wieder nachgefragt, welches Ereignis mit welcher Frau stattgefunden hatte. Will hatte gehofft, dass es ihm helfen würde, wenn er seinem Freund sein Herz ausschüttete. Stattdessen fühlte er sich noch elender als vorher.
    “Es bedeutet, dass du dringend eine Therapie brauchst”, meinte Colin grinsend.
    Will starrte ihn an, als hätte er ihm ein winziges Pflaster angeboten, nachdem ihn ein Hai attackiert hatte. Der Vergleich traf die Sache ziemlich genau. “Du bist mir ja eine schöne Hilfe.”
    Colin lehnte sich zurück, dachte einen Moment nach und sagte dann: “Du hast doch nicht wirklich angenommen, ich könnte dieses Problem für dich mit einem Fingerschnippen lösen, oder?”
    “Wieso nicht? Du bist doch hier der Psychologe, oder etwa nicht? Du warst es, der beim Medizinstudium beim Anblick von Blut ohnmächtig wurde und deshalb beschloss, lieber an der Psyche herumzudoktern.”
    “Das wirst du mir wohl ewig unter die Nase reiben, wie?”
    “Nur solange du mir so blöde Antworten wie gerade eben gibst.”
    Sein Freund seufzte. “Sieh mal, Will, ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich mit dem, worauf du dich da einlässt, nichts zu tun haben will. Erinnerst du dich?”
    Will fluchte leise vor sich hin.
    “Hast du dir jemals überlegt, mich nach dem Grund für diese Entscheidung zu fragen?”
    Er musterte seinen Freund mit zusammengekniffenen Augen. “Ich finde, du solltest aufhören, andere zu therapieren, weil ihre Macken nämlich allmählich auf dich abfärben.”
    Colin lachte erneut. “Im Ernst, hast du dich jemals gefragt, weshalb ich mit deinen Problemen nichts zu tun haben wollte?”
    “Nein, das kann ich ehrlich gesagt nicht behaupten.”
    “Überleg mal. Welchen Rat hast du mir gegeben, als Lucky in mein Leben trat?”
    Will verzog das Gesicht. Was hatte das denn alles mit dem zu tun, was er Colin erzählt hatte? “Ich habe dir zu bedenken gegeben, dass es möglicherweise nicht gut für dich ist, dich mit ihr einzulassen.”
    “Und damit hast du mir den schlechtesten Rat gegeben, den ich je bekommen habe.”
    Will sank auf dem Lederpolster der Tischnische in sich zusammen. “Du rächst dich jetzt also, indem du mir einen Rat verweigerst.”
    “Nein, ich tue dir den größten Gefallen überhaupt, indem ich dich dieses Problem selbst lösen lasse.”

16. KAPITEL
    R enaes Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Es gab schließlich Grenzen für das, was eine Frau ertragen konnte. Noch immer hatte sie keinen Ersatz für Lucky, was bedeutete, dass sie bei Women Only doppelt so viel arbeiten musste. Ihre Verabredung zum Mittagessen war am nächsten Tag, und sie war so nervös, dass sie schon seit gestern nichts mehr essen konnte.
    Und dann war da noch Will …
    Drei Tage waren seit ihrer Eiscreme-Spiele auf der Küchenarbeitsfläche jetzt vergangen. Zwei Tage war es her, seit sie die Assistenzärztin aus seiner Wohnung hatte kommen sehen. Und einen Tag war es nun her, seit sie beschlossen hatte, ihn zu vergessen, auch wenn das alles andere als leicht werden würde.
    “Rede mit ihm”,

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