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Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Titel: Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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bleib stehen!“
    Ohne sich umzudrehen, rannte sie weiter.
    „Bleib doch mal stehen.“ Seine Stimme war jetzt direkt neben ihr.
    Mathilda blieb ruckartig stehen und drehte sich zu Tom um. Wütend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und warf Tom einen zornigen Blick zu.
    „Warum? Du hast doch schon super Gesellschaft.“
    Tom sah sie überrascht an. „Bist du etwa eifersüchtig?“
    „Quatsch“, murmelte Mathilda und bemerkte zu ihrem Ärger, dass ihre Augen feucht wurden. „Mir ist nur plötzlich eingefallen, dass ich noch dringend etwas erledigen muss“, log Mathilda, während sie verzweifelt versuchte ihre Tränen hinunterzuschlucken.
    Tom sah sie zweifelnd an. „Und das ist dir so plötzlich eingefallen, dass du davonrennen musst?“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Wenn Tanja mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, dass da gerade ein blondes Mädchen davonrennt, hätte ich noch nicht einmal mitbekommen, dass du da warst.“ Seine Stimme klang ein bisschen vorwurfsvoll.
    „Na und?“ Mathilda streckte trotzig das Kinn vor. „Ist doch sowieso egal.“
    „Jetzt hör auf!“ Tom streckte die Hand nach ihr aus und zog sie an sich.
    Er flüsterte in Mathildas Ohr: „Es gibt keinen Grund zur Eifersucht. Tanja ist ’ne gute Freundin. Mehr nicht.“ Mathildas Herz trommelte einen kurzen, heftigen Tusch. Und dann waren auch schon Toms Lippen auf ihrem Hals, wanderten über ihre Wange, bis sie schließlich Mathildas Lippen gefunden hatten. Nach einer Weile lösten sie ihre Münder wieder voneinander und sie sahen sich lächelnd an. Tom strich sanft über Mathildas Wange. Mathilda legte ihr Gesicht an Toms Schulter und ihre Arme um ihn herum. Sie holte tief Luft, in der Hoffnung, den Augenblick damit ausdehnen zu können.
    So wollte sie stehen bleiben. Am liebsten für immer. Toms Körper an ihrem spüren, seinen warmen Atem in ihrem Nacken, seinen Duft in der Nase. Ein unbeschreibliches Gefühl. Das musste Liebe sein – wahre Liebe, dachte Mathilda.
    „Alles wieder gut?“, flüsterte Tom in ihre Haare.
    Mathilda nickte. Ihre Stimme gehorchte ihr noch nicht wieder.
    „Ich wollte den anderen meine wunderschöne neue Freundin vorstellen. Vielleicht hätte ich dich vorher warnen sollen.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Mathilda räusperte sich und versuchte eine Entschuldigung. „Ich habe mich total blöd benommen. Es tut mir echt ...“ Tom unterbrach sie, indem er ihr einfach seine Hand auf den Mund legte. „Wenn sich einer blöd benommen hat, dann bin das eindeutig ich.“
    Er nahm seine Hand von ihrem Mund und kam mit seinem Gesicht ganz nah an ihres. Ihre Blicke waren so fest ineinander verflochten, dass Mathilda dachte, sie würde gleich in Toms Augen versinken.
    „Ich habe mich sofort in dich verknallt. Gleich, als ich dich das erste Mal im Einkaufszentrum mit Merle gesehen habe“, flüsterte Tom.
    In Mathildas Bauch tanzten die Schmetterlinge Rock ’n’ Roll. Ihre Beine bestanden nur noch aus Pudding, der in kürzester Zeit bestimmt einfach wegfließen würde.
    Sie küssten sich erneut und Mathilda dachte: Dieser Kuss darf niemals enden. Das mit uns darf niemals vorbei sein.
    Mit zwölf Jahren lag ich mit 2,15 Promille Alkohol im Blut im Krankenhaus. Mein Vater hat mich dorthin gebracht, nachdem er mich durch Zufall im Einkaufszentrum entdeckt hatte. Ich war dort mit einigen Freunden, die alle etwas älter waren. Ich hatte schlimmen Liebeskummer und aus diesem Grund Wodka mit Cola getrunken. Mein Vater hat sich am meisten über die Leute geärgert, die mich nicht am Trinken gehindert haben. Dabei hätte ich mich auch gar nicht daran hindern lassen
.
    Judith, 13 Jahre

Er liebt mich ...
    In den nächsten Wochen, in denen Conni immer öfter zur Flasche griff und in diesem Zustand jedes männliche Wesen verfluchte, Merle sich kaum noch zu Hause blicken ließ und sogar laut darüber nachdachte, zu ihrem Dad zu ziehen, traute sich Mathilda weder Conni noch Merle etwas von Tom und ihr zu erzählen. Sie verbrachte jede freie Minute mit ihm, war überglücklich und total verliebt und hatte absolut keine Lust, sich dieses wunderbare Gefühl von Connis miesen Sprüchen oder Merles Lästereien über Tom zerstören zu lassen. Ganz weit oben auf
Wolke sieben
war für Mathilda alles andere total unwichtig geworden: die Schule, ihre Freundinnen, der Stress mit Conni, die bevorstehende Scheidung ihrer Eltern – alles nebensächlich.
    Für sie zählte nur noch die Zeit, in der

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