P.S. Ich liebe Dich
dass ich ihn an Weihnachten besuchen komme.«
Denise sah sich in einer Zelle auf und ab wandern, die sie mit einem Psychokiller teilte. Vielleicht fand sie ein Vögelchen mit gebrochenen Flügeln, das sie pflegen und wieder fliegen lehren konnte, um sich die Jahre der Gefangenschaft zu vertreiben …
Mit rotem Gesicht trat sie hinaus auf die Grafton Street, und die Leute machten sofort Platz, als sie merkten, dass hier ein Polizist eine hart gesottene Verbrecherin abführte. Denise schlug die Augen nieder und hoffte, dass bloß niemand Bekanntes vorbeikam. Ihr Herz klopfte wie wild, und sie sah sich krampfhaft nach einer Fluchtmöglichkeit um. Unsanft wurde sie auf einen der vorderen Sitze eines blauen Busses geschubst. Sie lehnte den Kopf ans Fenster und verabschiedete sich von der Freiheit.
»Wo fahren wir hin?«, fragte sie. Die Polizistin, die am Steuer saß, und auch der Bulle Ryan vor ihr ignorierten sie und starrten stur geradeaus.
»Hey!«, rief Denise laut. »Ich dachte, Sie wollten mich aufs Revier bringen!«
Stumm starrten die beiden weiter geradeaus.
»Hey! Wo fahren wir hin?«
Keine Antwort.
»Ich hab nichts getan!«
Immer noch keine Antwort.
»Ich bin unschuldig, verdammt! Unschuldig, hören Sie?«
Denise fing an, gegen die Sitze vor ihr zu treten, um die Beamten zu zwingen, ihr endlich Beachtung zu schenken. Ihr Blut begann zu kochen, als die Polizistin eine Kassette in das Tapedeck steckte und die Musik aufdrehte. Als Denise den Song erkannte, blieb ihr Mund offen stehen. Mit einem breiten Grinsen drehte sich Ryan zu ihr um. »Denise, du warst wirklich ein sehr ungezogenes Mädchen.« Er stand auf und baute sich vor ihr auf. Denise schluckte, als er zum Rhythmus von »Hot Stuff« die Hüften zu schwingen begann.
Gerade wollte sie ausholen und ihm einen ordentlichen Tritt zwischen die Beine verpassen, als sie Gelächter aus dem hinteren Teil des Busses hörte. Sie drehte sich um und entdeckte ihre Schwestern, Holly, Sharon und noch fünf andere Freundinnen, die sich vom Boden aufrappelten. Denise war beim Einsteigen so benommen gewesen, dass sie nichts von ihnen bemerkt hatte, und es dauerte auch eine Weile, bis sie begriff, dass die anderen nicht zufällig gleichzeitig mit ihr verhaftet worden waren. Erst als ihre Schwestern ihr einen Schleier auf den Kopf stülpten und schrien: »Ein Hurra auf den Junggesellinnenabschied!«, kapierte sie endlich.
»Oh, ihr verdammten Miststücke!«, keifte Denise und fluchte, bis sie jedes gängige Schimpfwort durch und noch ein paar eigene dazu erfunden hatte.
Ihre Entführerinnen hingen vor Lachen schräg auf den Sitzen.
»Hör mal, du hattest echt Glück, dass ich dir keinen Tritt in die Eier verpasst habe«, schrie Denise den hüftschwingenden falschen Polizisten an.
»Denise, das ist Paul«, stellte ihre Schwester Fiona ihn vor. »Und er wird heute für dich strippen.«
Denise kniff die Augen zusammen, schimpfte aber munter weiter. »Ich hab fast eine Herzattacke gekriegt, das ist euch hoffentlich klar! Ich dachte, ich muss ins Gefängnis! Mein Gott, was soll die Kundschaft von mir denken? Und meine Angestellten? Die halten mich jetzt für eine Kriminelle!«
»Quatsch, denen haben wir letzte Woche Bescheid gesagt«, kicherte Sharon. »Die waren eingeweiht.«
»Oh, diese hinterhältigen Kühe! Wenn ich zurückkomme, schmeiße ich sie allesamt hochkant raus. Aber was mache ich mit den Kunden?«, überlegte sie panisch.
»Keine Sorge«, kicherten ihre Schwestern. »Wir haben deinen Kolleginnen gesagt, sie sollen die Kundschaft aufklären, sobald du aus dem Laden raus bist.«
Denise verdrehte die Augen. »Wie ich meine Leute kenne, werden sie die Kunden absichtlich nicht informieren.«
»Denise, jetzt mach aber mal einen Punkt! Du glaubst doch nicht, dass wir das hier veranstalten, ohne vorher mit deiner Oberchefin zu sprechen. Es ist alles okay!«, erklärte Fiona. »Deine Leute fanden die Idee lustig, jetzt entspann dich gefälligst und genieß das Wochenende.«
»Wochenende? Was zum Teufel habt ihr denn als Nächstes mit mir vor?« Entsetzt starrte Denise ihre Freundinnen an.
»Wir fahren nach Galway, mehr brauchst du vorerst nicht zu wissen«, antwortete Sharon geheimnisvoll.
»Ohne diese dämlichen Handschellen würde ich euch allen eine runterhauen«, drohte Denise.
In dem Moment begann Paul, seine Uniform abzulegen und sich mit Babyöl zu übergießen. Die Frauen schrien und pfiffen. Denise sollte ihn massieren.
»Männer in Uniform
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