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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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fragte Holly.
    Denise verzog das Gesicht. »Ziemlich klebrig. Ich hab nicht viel davon getrunken, aber mir dreht sich schon der Kopf.«
    Alice tauchte wieder auf, diesmal mit einem riesigen Muskelprotz in knappen Shorts und einem Bizeps, der etwa den gleichen Umfang hatte wie ihre Taille. Sie drückte Holly die Kamera in die Hand. »Mach doch bitte mal ein Bild von uns, ja?«
    Obwohl Holly ziemlich sicher war, dass Chris sich andere Fotos vorgestellt hatte, tat sie Alice den Gefallen.
    »Das wird mein neuer Bildschirmschoner«, erklärte Alice an Denise gewandt. »Vielleicht bringe ich es dann auch mal übers Herz, Überstunden zu machen.«
    Holly plauderte noch eine Weile mit Denise und Tom, während Alice weiter herumflitzte und die halbnackten Models fotografierte. Irgendwie hatte Holly immer noch ein schlechtes Gewissen, weil sie sich beim Karaoke damals so über Tom geärgert hatte. Eigentlich war er ein echt netter Kerl, und er und Denise gaben ein ausgesprochen sympathisches Paar ab. Mit Daniel wechselte sie den Rest des Abends kaum ein Wort, denn als Geschäftsführer war er ständig irgendwo eingespannt. Sie beobachtete, wie er Anweisungen gab und seine Angestellten diese unverzüglich ausführten; offenbar wurde er von allen respektiert. Jedes Mal, wenn er auf sie zukam, wurde er unterwegs von jemandem abgefangen, der ein Interview mit ihm machen oder sich einfach ein bisschen mit ihm unterhalten wollte. Meistens waren es dünne junge Mädchen in Bikinis. Ärgerlich sah Holly weg.
    Abgesehen davon verlief der Abend reibungslos, und alle äußerten einhellig die Meinung, dass er ein großer Erfolg war.
    »O je, ich weiß überhaupt nicht, wie ich jetzt diesen Artikel schreiben soll«, stöhnte Holly, als sie neben Alice in die kühle Nachtluft hinaustrat.
    »Mach dir keine Sorgen, Holly, es sollen doch nur achthundert Worte sein, oder?«
    »Ja – nur!«, meinte sie sarkastisch. »Ich hab schon vor ein paar Tagen einen Artikel vorbereitet, weil Daniel mir die Infos gegeben hat, aber jetzt, wo ich alles live gesehen habe, muss ich das Ganze umschreiben.«
    »Du machst dir echt einen Kopf deswegen, stimmt’s?«
    Holly seufzte. »Ich kann nicht gut schreiben, Alice, das konnte ich noch nie. Es fällt mir immer schwer, die richtigen Worte zu finden.«
    »Hast du den Artikel im Büro?«, fragte Alice nachdenklich.
    Holly nickte.
    »Na, dann lass uns doch hingehen. Ich lese mir durch, was du geschrieben hast, und schlage dir bei Bedarf die eine oder andere Änderung vor.«
    »Oh, Alice, das wäre toll, vielen Dank!« Vor lauter Erleichterung fiel Holly ihr um den Hals.

    Am nächsten Tag saß Holly nervös vor Chris’ Schreibtisch und sah ihm zu, wie er den Artikel durchlas. Sein Gesicht blieb so mürrisch wie eh und je, während er umblätterte. Alice hatte nicht nur ein paar Änderungen vorgeschlagen, sondern eigentlich alles umgeschrieben, und Holly fand den Bericht umwerfend. Er war lustig, trotzdem informativ und beschrieb den Abend absolut zutreffend. So etwas hätte Holly nie gekonnt. Alice war unglaublich talentiert, und Holly war es schleierhaft, warum sie als Sekretärin am Empfang saß, statt als Journalistin zu arbeiten.
    Endlich war Chris fertig, nahm langsam seine Lesebrille ab und sah Holly an. Sie spielte nervös mit den Händen und hatte das Gefühl, bei einer Klassenarbeit geschummelt zu haben.
    »Holly, ich weiß nicht, was du bei den Anzeigen verloren hast«, sagte Chris. »Du schreibst wirklich phantastisch, ich bin absolut begeistert. Frech, lustig und genau auf den Punkt. Fabelhaft.«
    Holly lächelte schwach. »Äh … danke.«
    »Du hast ein großes Talent, und ich weiß gar nicht, warum du versucht hast, es vor mir zu verstecken.«
    Hollys Lächeln wurde immer gezwungener.
    »Wie würde es dir gefallen, hin und wieder mal was für uns zu schreiben?«
    Sie erstarrte. »Weißt du, Chris, ich interessiere mich eigentlich viel mehr für die Anzeigen.«
    »Natürlich, das verstehe ich schon, und ich zahle dir auch was zusätzlich. Na ja, wenn wir mal wieder einen Engpass haben, weiß ich jetzt wenigstens, dass wir noch eine talentierte Journalistin hier sitzen haben. Gut gemacht, Holly«, sagte er noch einmal, grinste sie an und streckte ihr die Hand hin.
    »Äh … danke«, wiederholte Holly lahm. »Jetzt geh ich lieber mal wieder an die Arbeit.« Schnell schob sie ihren Stuhl zurück und marschierte steif aus dem Zimmer.
    »Na, hat Chris der Artikel gefallen?«, fragte Alice laut, als sie

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